Ich habe letzte Woche mit einem Co-Investor einen Call mit HN/CB gehabt: Vorab kurz zur Erläuterung: Im Einzelabschluss 2023 der Kontron AG wurden folgende Abschreibungen vorgenommen: ./ S&T MEDTECK S.R.L / Bukarest: EUR 3.815.000 (in 2022 bereits: EUR 7.071.000) ./ Kontron Services Romania S.R.L. /Bukarest: EUR 4.174.000 (2022: EUR 0,00). In Summe gab es also in den beiden letzten Jahren Belastungen von knapp mehr als 15 MIO!!!! Der Verlust betrug im GJ 2022 in beiden Gesellschaften 3,2 Mio - für 2023 habe ich keine Zahlen, aber ich gehe davon aus, dass sich das Bild eher schlechter als besser dargestellt hat.
Das lokale Management in Rumänien ist absolut unfähig und auch der Vorstand der Kontron AG, konkret HN & CB, müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, hier zu lange untätig gewesen zu sein. Man hat seitens der Kontron AG offenbar nunmehr erkannt, dass die Reissleine gezogen werden muss und dies ist der Grund für die knapp 90 Kündigungen. Diese Mitarbeiter stehen bis 13. Juni 2024 noch auf der payroll, wobei die durchschnittlichen Kosten bei rd TEUR 35-40 pro Mitarbeiter/Jahr liegen (wie allgemein bekannt, was die durchschnittlichen IT-Mitarbeiterkosten im Konzern betrifft) - wird reden also von nunmehrigen Einsparungen auf das Jahr hochgerechnet von 3,5 Mio. Dies sollte ausreichen, um keine Verluste mehr zu verursachen. Umsatz in den rumänischen Gesellschaften kenne ich nicht; es geht mir aber um das operative Ergebnis, wie auch die gebundenen Ressourcen, sowohl finanzieller als auch personeller Art. Das Problem sind fehlende Aufträge. Wir haben HN & CB unmissverständlich klar gemacht, dass an einem Rückzug aus RO aus unserer Sicht kein Weg vorbeiführt und sämltiche Optionen (Verkauf, Management buy-out etc.) zu prüfen und allenfalls einzuleiten sind. Was man sich behalten kann, ist der Service-Bereich für IoT Lösungen (transportation, telecom etc.). Der verlustbringende Teil ist also das "alte IT-Service Geschäft", welches bereits Vinci 2022 wegen den Margen nicht kaufen wollte. Wir werden daher aus meiner Sicht kein gutes Q1/24 sehen, hier haben wir dann auch noch die Belastungen aus dem Katek-Deal. Offenbar kommt man lt HN & CB bei Katek sehr gut voran, was die Einsparungen betrifft. Auch das Q2 wird daher aus dem IT-Service Bereich (Rumänien) noch belastet sein, aber hier sollten teilweise bereits einige Einsparungen bei Katek sich positiv auswirken. Richtig stark sollen dann das Q3 und Q4 werden (wie bereits allgemein kommuniziert). Guidance von 100 Mio hält angeblich sicher (Reserven? oder Zweckoptimismus?) Der Druck und die Verantwortung "liefern" zu müssen ist aus meiner Sicht den beiden Herrn im Vorstand nunmehr mehr als je zuvor bewusst und ich denke die message ist angekommen hier hart durch- oder eingreifen zu müssen.
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