Walter-Bau-Verkauf noch nicht verbindlich
17. Feb 11:26, ergänzt 11:30
Insolvenzverwalter Werner Schneider Foto: (c) dpa Nach Informationen der Netzeitung sind die Verträge zwischen Walter Bau und Strabag noch nicht rechtsgültig. Deshalb gebe es auch keinen Grund, über das Vorgehen des Insolvenzverwalters irritiert zu sein.
In Kreisen der Gläubigerbanken des zahlungsunfähigen Konzerns Walter Bau |WTB 0,60 0,00%| ist man verwundert über angebliche Irritationen über die Schnelligkeit, die der Insolvenzverwalter Werner Schneider bei der Zerschlagung des Bauunternehmens an den Tag lege. «Darüber, dass Gläubigerbanken über das Tempo irritiert oder gar erbost seien, ist mir nichts bekannt», erfuhr die Netzeitung aus Bankenkreisen. Die «Financial Times Deutschland» (FTD) hatte am Donnerstag berichtet, die Gläubigerbanken des insolventen Walter-Bau-Konzerns seien irritiert darüber, dass Schneider so schnell eine Vereinbarung zum Verkauf von Teilen des Konzerns an die österreichische Strabag-Holding unterzeichnet habe. Die Transaktion – insbesondere die Veräußerung der profitablen Verkehrswegebau-Sparte Walter Heilit – sei nicht vorab mit den Instituten abgesprochen worden, so die Zeitung.
Vereinbarung schwebend
Walter-Bau-Gläubiger sind über Tempo der Zerschlagung irritiert 17. Feb 09:18 Übernahme von Walter Bau noch nicht sicher 16. Feb 16:56 Zerschlagung von Walter Bau kostet Jobs 15. Feb 09:13, ergänzt 15:16 Teile von Walter Bau gerettet 14. Feb 2005 22:46 «Die Vereinbarung ist doch überhaupt nicht verbindlich», hieß es aus den Kreisen. «Juristen sprechen hier von Paraphierung.» Darunter ist, vor allem im Völkerrecht, eine vorläufige Einigung über einen Vertragsabschluss zu verstehen, die aber noch zu keiner Verpflichtung führt, sondern von einer Ratifizierung abhängt – bei Walter Bau von der Zustimmung des Gläubigerausschusses, der Anfang April zusammenkommt.
«Sie dürfen nicht vergessen: Das Insolvenzverfahren beginnt ja erst am 1. April. Und es ist doch nur verständlich, dass Herr Schneider im Vorfeld Möglichkeiten sondiert und eventuelle Transaktionen angeht», hieß es in den Kreisen weiter, die den Bericht der «FTD» für «wenig relevant» halten. Entscheidend sei aber, dass die Gläubiger dem Verkauf an die Strabag zustimmen. Insofern sei der Bericht der Zeitung «doch nur atmosphärisches Geblubber».
Für das Web ediert von Matthias Breitinger
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