für mich stellt sich nach wie vor die Frage, weshalb das Geschäftskonzept mit dem Bambusanbau nicht funktioniert hat. Auf der ganzen Welt gibt es Bambussprossen zu kaufen. Die Nachfrage ist also da, was besonders auf den asiatischen Bereich zutrifft.
Man hat mehrfach Reportagen sehen oder Artikel lesen können, was alles möglich ist mit Bambus.
Daher kann ich den Absatzeinbruch weder bei den Stämmen noch bei den Sprossen nachvollziehen.
Das Misstrauen wurde von Asian Bamboo selbst ja noch um einiges befeuert, da sie aus meiner Sicht nicht ehrlich mit den Aktionären umgehen. Ich glaube im Nachhinein nicht, dass der Absatzeinbruch der Stämme dem Unwetter im Jahre 2010 geschuldet war. Denn dann hätte man später ja wieder Stämme absetzen können. Irgendwann mussten die Straßen doch mal repariert gewesen sein. Und nun räumt man ja selber ein, dass es sich nicht mehr lohnt, Bambus anzubauen. Wieseo hat man nicht gleich ehrlich kommuniziert, warum man die Stämme nicht mehr verkaufen konnte?
Das gleiche hat sich bei den Sprossen wiederholt. Nachdem man den Aktionären 2 Jahre lang weis machen wollte, dass man nicht genügend Wanderarbeiter hatte, um zu ernten, stellt man auch dieses Geschäft anscheinend nun weitgehend ein. Auch spricht viel eher für mangelnde Absatzmöglichkeiten.
Aber warum brechen AB die Märkte so plötzlich weg? Vor 2010 schien doch noch alles sehr gut auszusehen.
Für mich gibt es einige Möglichkeiten:
1) die ganze Geschichte ist tatsächlich ein zweiter Fall Sino Forest und die Gelder wurden nur eingesackt, aber gar nicht investiert und all die schönen Publikationen von AB hinsichtlich der Lage der Plantagen waren zwar schön anzusehen, aber hatten den Fehler, dass die Plantagen gar nicht existieren. Wie gesagt, das ist eine Möglichkeit. Dann würden die Preise für die Plantagen keine Rolle spielen, da man sie eh nicht gepachtet hat. Dann kann man sie aber auch nicht mit Immobilien bebauen.
2) man hat tatsächlich zu hohe Preise für die Plantagen bezahlt. Für diese Möglichkeit spricht nicht so viel, da man dann ja das Geschäft mit dem Bambus nicht derart nieder gehen lassen hätte brauchen. Dann hätte man die Firma weiter führen können und als Vorstand weiter Gelder kassieren können.
3) die guten Beziehungen zur chinesischen Regierung existieren nicht mehr und man wirft AB seitens der Regierung Knüppel zwischen die Beine. Dann wird man auch mit Immobilien nicht auf einen grünen Zweig kommen.
Es gibt nur eine Sache, bei der ich mir sicher bin. AB war nicht ehrlich zu den Aktionären und deshalb verbietet sich eine Anlage dort. Denn man kann schlecht ein Spiel gewinnen, wenn der andere falsch spielt. Das gilt leider auch im Geschäftsleben.
Ich finde die Diskussionen über die Höhe der Pachtzahlungen nicht wichtig, denn es ist egal, ob sie zu hoch waren oder nicht, weil das Geschäftsprinzip nicht funktioniert, warum auch immer.
|