klassische Investmentfalle in die du mit deiner Argumentation läufst.
Schau dir mal die Kursentwicklung der konjunktursensiblen Aktien während der Hausse 2003-2007 an! Viele Werte, egal ob Autos, Chips, IT oder Industrie haben bereits 2006 oder Anfang 2007 ihre Hochs gesehen und sind dann gefallen, obwohl die Finanzkrise und die Rezession erst Mitte/Ende 2008 ausbrach. Das ist auch leicht erklärbar, da diese Unternehmen Ende 2006 mit Blick auf das gute Jahr 2007 oftmals im Hoch mit KGVs von 15 bewertet wurden. Da dann ja in der Zeit auch die Nettogewinne am höchsten sind, potenziert sich das im Kurs. Es kommt oft zu starken Anstiegen, manchmal sogar richtigen Fahnenstangen. Ab Anfang 2007 wurde aber dann das Wachstum geringer und später stagnierte man und dann brahc 2008 der Gewinn ein. Das ist immer das gleiche Prinzip. Die Kurse nehmen die Entwicklung insofern vorweg, als das nicht unbedingt ein Gewinneinbruch erwartet wird, aber die Anleger nach 3-4 Jahren Hausse einfach vorsichtiger werden und keine KGVs von 15 mehr zahlen, selbst wenn noch wie jetzt von dir beschrieben, im März 2013 noch gute 2012er Geschäftszahlen präsentiert werden. Das heißt, letztlich brechen die Kurse schon weg, obwohl der Nettogewinn noch steigt. Fällt dann der Nettogewinn 2013 oder 2014, kommt erst der richtige Einbruch. Cancom beispielsweise ist zudem 2008 im Kurs stark gefallen, obwohl die Geschäftsentwicklung eigentlich ganz gut war. Jetzt stell dir mal vor was passiert wenn der Gewinn 2013 um 10% und 2014 um 30% fällt! Obwohl das EPS voraussichtlich dann noch bei 0,7-0,8 € liegen würde, kann ein Kurs dann durchaus auf 7 € oder tiefer fallen. Das ist jetzt natürlich alles noch Spekulation. Mir gehts nur darum, mal die Mechanismen der Börse in psychologischer Hinsicht zu verdeutlichen. Man muss als Anleger oft schon 1-2 Jahre im voraus erkennen, wenn bei konjunktursensiblen Unternehmen das Bewertungshoch erreicht ist. Das liegt meist zeitlich deutlich vor dem Gewinnhoch des Unternehmens.
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