Also, ich halte fest, ECX plant (es gibt unterschiedliche Angaben) 40-60 Mio. EUR aufzunehmen. Das liegt einfach daran, dass der jährliche cashburn bei mind. 12-15m € liegt und bis (Ende) 2026 zweifelsfrei noch 3-4 Jahre ins Land gehen und zusätzlich die Kosten der Studie zu finanzieren sind. Somit sind 45-60m EK-Bedarf absolut nachvollziehbar (wenn von 150-200m die Rede ist, dann sind weitere 100-150 an Kosten (100m) für Markteinführung und weitere Geldverbrennungsjahre eingerechnet - bis der operative cashflow anläuft).
Die bisherige Frequenz waren jährliche KEs, bisweilen gab es sogar 2 oder gar 3 (?) Kapitalmaßnahmen im Jahr, jedenfalls in Jahren wo keine 15 Mio. - auf einen Schlag - aufzunehmen waren.
Es gibt daher aus meiner Sicht wenig Grund zur Annahme, dass es künftig groß anders laufen wird (warum sollte es das auch?). Darum kann man grob folgenden Plan aufstellen:
01-2023 KE um 15-18 Mio. Aktien direkt aus genem. Kapital und/oder ergänzt um EK-Ersatzinstrumente wie neuem Pflichtwandler Q4-2023 4. Kapitalschnitt in ECX-history um 4:1 bis 5:1 (also erneut ein relativ modertes Verhältnis) 01-2024 KE um ~15 Mio. 01-2025 KE um ~15 Mio. (mit etwas Glück mit nahendem Studienende zu 1,- € ohne erneutem Schnitt platzierbar, sei es direkt oder mittelbar) 01-2026 KE um 10-15 Mio.
Zur Veröffentlichung der Studie Anfang 2026 könnte es dann also wieder 45-50 Mio. Aktien geben (Rechenweg: 7 Mio. aktuell Ex-Schnitt +15=22:4=5.5+15=20.5+15=35.5+10-15=45.5-50.5m).
Pareto sieht einen EV von 280 Mio. € als fairen Wert post Zulassung+Einführung bei Zugrundelegung ihrer Rahmenannahmen. Das entspricht einem Kursziel von ca. 5.5-6 €, wohlgemerkt nach weiterer von mir angenommener Konsolidierung in 2023 (oder spätestens 2024).
Mogli wird jetzt natürlich heftig protestieren und aufheulen, sowie das Ü-Liedchen trällern. Aber Fakt ist: die letzten 5 Jahre wollte keiner ECX kaufen, trotz harter Aufforderung zur Gebotsabgabe via. eingel. M&A-Verfahren, war da schlicht keiner. Es ist nicht ersichtlich, wieso sich das in den kommenden 3-4 Jahren ändern sollte zumal der Next-Gen Test mehr als wacklig daherkommt und die Konkurrenz schon gar nicht schläft. Potentielle Käufer wollen Sicherheit, wenn sie 6stellige Mio-Beträge hinblättern sollen, die finden sie überall, aber als allerletztes bei ECX. Nicht vor 2026, und selbst post Zulassung könnte der Case einen Käufer eher abschrecken. Denn je nach Art der Zulassung (wieder nur für Verweigerer?) könnte die Sache hier auch dann noch sehr wackelig aussehen. ECX Aktionäre mussten ja bitter lernen, dass auch ein zugelassener Test keinen Wert darstellen kann, sondern im Gegenteil eher einem schwarzen Loch und einem großen Ärgernis gleichen kann.
Ich würde mich also alles, aber nicht drauf verlassen, dass irgendwann die kommenden Jahre irgendwoher ein weißer Ritter kommt, der die ECX Aktionäre "erlöst". Und das meine ich jetzt weniger polemisch sondern ganz nüchtern aus der praktischen Verpflichtung die Bude via EK-Zufuhren überhaupt am Leben zu erhalten.
Macht Euch bitte nichts vor. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ECX die o.g. Beträge auftreiben kann resp. immer wieder zugeschoben bekommt. Es gibt schon keine Gewissheit.
Im Gegenteil sehe ich eher die Möglichkeit, dass sich auch ein Herr Zours die Sache nun nochmal ganz genau überlegt und durchrechnet. Noch hat er nämlich nur 52-60%. Mehr müsste er eigentlich folglich auch nicht finanzieren, aber es ist ganz offenkundig, dass weitere KEs quasi zu 90%+X an ihm hängen bleiben werden. Er mag schon 50m+X in den Sand gesetzt haben, das mag ein verdammt guter Grund sein auch weiter in die Brieftasche zu greifen, insb. wenn da genug ist. Aber ich bin überzeugt, nachdem ich mich auch mal versucht hab in seine Situation zu versetzen, dass er trotzdem Profi genug ist, und natürlich sieht, welches "gutes Geld dem schlechten hinterherwerfen" er da quasi praktiziert. Ergo wird er schon den eigenen Anspruch haben, das ergebnisoffen und kritisch zu prüfen/durchzurechnen, ob das aus seiner Sicht überhaupt Sinn macht. Und da wirds dann imho durchaus kritisch. Denn ja, er hat vielleicht 50 Mio. in Sand gesetzt, aber nun geht es eben um die Frage, ob er den Einsatz nochmal grob verdoppeln sollte und somit das Problem möglicherweise auch verdoppelt. Und was winkt im Gegenzug? 95% von 280 Mio.? Dann hätte er quasi aus gut 100m grob das 2,5fache gemacht. Also 150% Gewinn. In 9 Jahren. Nominal und *vor* der gewaltigen Inflation zw. 2017-2026. Also: für mich wirkt das nicht gerade super sexy.
Wenn ich Zours wäre, würde ich ernsthaft darüber nachdenken ECX auch jetzt noch fallen zu lassen. So bitter das wäre. Aber er weiß, dass er die 50-60m, die er ansonsten sicher in die Hand nehmen müsste, auch anderswo sehr renditeträchtig anlegen könnte. Und mit deutlich weniger risk. Daher sehe ich hier durchaus ein Restrisiko, dass Balaton überraschend den Daumen senkt und (abgesehen von der 1-2 Mio. Restverpflichtung, die unvermeidbar ist) nicht mehr nachschießen will. Der Laden folglich in die Inso oder jedenfalls den Notverkauf geht zu kleinem Geld. Es ist immer schwierig (und hinkt wie ein Vergleich) sich in andere Personen zu versetzen, aber ich an seiner Stelle wäre da sicherlich bei mind. 50% bei dieser Entscheidung. Aber ich bin nicht er und ich kenne ihn auch nicht wirklich gut. Ergo, keine Ahnung wie er sich entscheidet. Ich wollte es nur als theoretisches Risiko nochmals erwähnt haben.
Sämtliche 2025/6 Szenarien unterstellen, dass Balaton weiterhin freigiebig Geld nachbuttert. So, als wäre das garantiert. Ich sehe da einfach Risiken und eine gefährliche Selbstsicherheit, für die ich keine Grundlagen sehe.
Eine Alternative zu Balaton sehe ich im übrigen nirgends. Und die aktuelle PR-Kampagne ist nicht dazu angetan neue potente Investoren zu locken. Erst recht nicht in diesem Inflations-Umfeld. Da will niemand einen cashburn und Bio-Hoffnungswert mit quasi Casino-Charakter.
Wenn das Posting zu negativ wirkt, I'm sorry, das waren schlicht ein paar Gedanken, die mir zztl. kamen und die aus meiner Sicht naheliegend sind und - wie so oft - von der Mehrheit aus meiner Sicht übersehen werden. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen, dann war es die Arbeit es kurz nieder zu schreiben wert.
i wish all happy xmas
dogi (auch 2023 nicht zum schweigen zu bringen) ;)
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