10. Juli 2008, 04:00 Uhr Ich zitiere aus der: http://www.welt.de/welt_print/article2197489/...en_stark_bleiben.html
Chef von Freenet macht nach Übernahme von Debitel Zusage für Konzernsitz - Fusionsgespräche beginnen - Kostenführerschaft als Ziel
Der Sitz von Freenet wird auch nach der Übernahme des größten Konkurrenten Debitel aus Stuttgart im Norden bleiben. Das sagte Freenet-Vorstandschef Eckhard Spoerr der WELT. "Der Standort Schleswig-Holstein ist gesetzt. Hier sind unsere DNA-Strukturen", so Spoerr. Der Mobilfunkanbieter aus Büdelsdorf und Hamburg ist mit dem Kauf nach T-Mobile und Vodafone die Nummer drei auf dem deutschen Mobilfunkmarkt geworden.
Genauere Angaben über die einzelnen Standorte machte Spoerr aber noch nicht. Das Unternehmen beschäftigt 350 Mitarbeiter in Hamburg und 700 in Büdelsdorf. 1300 Beschäftigte gibt es in Kiel. Weitere Arbeitsplätze gibt es in Erfurt (700), Berlin (450) und Düsseldorf (50). Noch einmal 3500 Beschäftigte kommen durch Debitel hinzu, davon sind 500 bei der norddeutschen Debitel-Tochter Talkline in Elmshorn beschäftigt. Welche Zukunft auf die Standorte zukommt, ist noch unklar, abgesehen davon, dass die Leitung des jetzt größten netzunabhängigen Telekommunikationsanbieters in Deutschland im Norden bleiben soll.
Der neue Konzern hat 19 Millionen Mobilfunkkunden und damit rund 20 Prozent Marktanteil. Der bisherige Debitel-Eigner, der Finanzinvestor Permira, erhält im Gegenzug für den Firmenwert von 1,63 Milliarden Euro eine Beteiligung von 24,99 Prozent an Freenet. Die Stuttgarter hatten zuletzt mehr als 13 Millionen Mobilfunkkunden. Debitel war der größte deutsche unabhängige Telekommunikationsvermarkter. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 3,36 Milliarden Euro. Freenet hatte zuletzt 1,86 Milliarden Euro umgesetzt.
Für den 40-jährigen Spoerr, der jetzt zum Chef eines mehr als 7000 Mitarbeiter zählenden Unternehmens geworden ist, kommt es darauf an, "dass die Wettbewerbsfähigkeit nicht beeinträchtigt wird". In den kommenden drei Monaten werde eine Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern beider Unternehmen zusammensetze, Synergien ausloten. Betroffen sind etwa der gesamte Einkauf und das Marketing im neuen Konzern.
"Wir haben jetzt den großen Vorteil, dass wir die Marken beider Unternehmen nicht mehr gegeneinander positionieren müssen", so der Freenet-Chef. Zukünftig könnten die einzelnen Marken zielgruppenspezifisch entwickelt werden. Es sei dabei selbstverständlich, dass die Firma loyal zu ihren Mitarbeitern stehe. "Wir tun zwar alles, um die Organisation zu stärken und die Kostenführerschaft zu halten, werden aber nicht wegen ein paar Prozentpunkten bei den Kosten Mitarbeiter auf die Straße setzen", sagte Vorstandschef Spoerr. Die Genugtuung über die erfolgreiche Übernahme ist dem gebürtigen Schwaben, der seit 1999 an der Spitze von Freenet steht, anzumerken. Häufig sei Freenet das Ende vorhergesagt worden, so Spoerr. Jetzt sei der Konzern zukunftsfähig. Vergeblich versuchten Ralph Dommermuth und Paschalis Choulidis, die Chefs von United Internet und Drillisch, die über ihre Holding MSP mindestens 25 Prozent an der alten Freenet AG halten, die Übernahme per Gericht zu verhindern.
Zur Zukunft des Konzerns wird das Breitbandgeschäft nicht mehr gehören. Von den 1,2 Millionen DSL-Kunden werde man sich trennen. Der Zugang zum Internet über den PC werde bald vom Internet auf dem Handy abgelöst. Deshalb setzt Spoerr auf das mobile Internet als Wachstumsmotor.
Bei Freenet entfielen im Mobilfunkbereich heute mehr als 80 Prozent des Umsatzes auf die Telefonie. Fünfzehn Prozent trägt die SMS-Übertragung bei, und unter fünf Prozent entfielen auf die Übertragung von Daten, also die Nutzung des Internets auf dem Handy.
Spoerr: "In zehn Jahren wird die Hälfte von der Datenübertragung kommen und die andere Hälfte von der Telefonie, wenn das überhaupt noch separat erfasst wird. Die SMS wird dann tot sein." ----------- ätsch, ich telefoniere für 8 Cent in bester D-Netz Qualität
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