Die Bawag ist meiner Meinung nach die attraktivste österreichische Bankaktie. Mit dem Ende der Kooperation mit der Post steht man ohne dieses große Filialnetz um einiges besser da. Man spart dabei nicht nur Kosten beim Personal, sondern kann endlich das nervige Privatkundengeschäft abschütteln. Damit war man zwar im Alltagsleben der Österreicherinnen und Österreicher präsent, aber Geld verdient man damit so gut wie keines. Darum ist ein Verlust der Privatkunden halb so schlimm, man kann sich stattdessen auf die fetten Finanzierungen bei den Corporates stürzen. Jeder der ein bisschen Ahnung von der Branche hat weiß, dass hier das Geld verdient wird und nicht wenn ein Kundenberater am Schalter von einer alten Dame die halbe Lebensgeschichte erzählen lassen muss, nur damit sie dann am Schluss 50 EUR auf das Sparbuch des Enkels einzahlt.
Man merkt einfach, dass in der Bawag mit Cerberus nach und nach eine amerikanische Unternehmensphilosophie einkehrt. Da wird beinhart auf Effizienz getrimmt, alles was keinen guten Deckungsbeitrag liefert wird abgedreht. Da hat man gegenüber der genossenschaftlichen Struktur z.B. des Raiffeisensektors oder der Volksbanken klar einen Vorteil, weil man viel flexibler ist und schneller Entscheidungen getroffen werden können.
Die Bank wächst gut im Niedrigzinsumfeld und zahlt eine stattliche Dividende. Auch das KGV sieht sehr gut aus. Sollte sie unter 30 EUR pro Stück fallen, dann werde ich hier garantiert zugreifen!
|