http://www.roche.de/presse/biotechnologie/tp-expand/Rede_Pro…Einweihung „TP-Expand“ Roche Diagnostics GmbH, Penzberg
29. Juni 2011
Ansprache Prof. Dr. Dr. Klaus Strein
Global Head of Small Molecule Research, Roche Basel
Auszug:
Eine Erkrankung, die immer häufiger wird, nicht zuletzt weil wir älter werden, ist der Morbus Alzheimer. Wird bei dieser Erkrankung das Erfolgskonzept personalisierte Medizin und Antikörper-Wirkstoff ebenfalls funktionieren? Die Roche Forschung arbeitet intensiv an zwei Hauptverdächtigen für das Entstehen von Morbus Alzheimer:
- wie im Film gesehen, an sogenannten Amyloid-Plaques und
- an der Ablagerung eines anderen Eiweisses – sogenanntes pathologisches Tau
Eine Arbeitshypothese ist, dass ganz am Anfang der Krankheitskette Amyloid steht und dann Tau folgt. Mit dem Antikörper Gantenerumab können wir Amyloid reduzieren – so wie im Film gezeigt. Der Einsatz von Gantenerumab sollte unserer Arbeitshypothese nach dann am besten helfen, wenn früh in der Entstehung dieser Krankheit behandelt wird. Es gilt die Plaques zu entfernen, bevor es signifikante Ablagerungen von Tau gibt bzw. bevor eine relevante Anzahl an Hirnzellen abstirbt.
Und da sind wir wieder bei der personalisierten Medizin. In diesem Bild hinter mir ist dargestellt, wie wir Patienten diagnostizieren, die am Beginn ihrer Alzheimer-Erkrankung stehen:
Nehmen wir einmal an, bei 100 Personen in nicht mehr ganz jugendlichem Alter ist aufgefallen, dass das Kurzzeitgedächtnis nachlässt. Wenn der Arzt dann objektive Gedächtnis-Tests anwendet, bleiben rund 20 Personen übrig, die tatsächlich eine Gedächtnisbeeinträchtigung erkennen lassen.
Misst man bei diesen 20 Amyloid und Tau in der Gehirnflüssigkeit, dem Liquor oder misst man Plaques mit einer sehr speziellen computertomographischen Methode bleiben letztlich rund 10 Personen mit der Diagnose Prodromale
Alzheimersche Erkrankung übrig. Ca. 90 Prozent der so diagnostizierten Patienten entwickeln in den folgenden Jahren tatsächlich Alzheimer. Dieser führt dann zur Demenz und zum Tod. Die Zeiträume, in denen das Fortschreiten der Erkrankung abläuft, sind im Bild hinter mir auf der Leinwand angegeben.
Im Jahr 2013/14 werden uns die Ergebnisse einer zweijährigen Behandlung von Patienten mit prodromalem Alzheimer mit Gantenerumab vorliegen. Das Ergebnis dieser Phase II Studie ist offen, ich denke, Sie alle hoffen mit mir, dass die Therapie wirkt und den Eintritt von Alzheimer relevant verzögert.
xxxxxxxxxxxxxx
Ab und an redet Roche nun doch über Gantenerumab. Und wie die Studie zielt, habe ich so noch nie gelesen.
http://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT01224106?term=Gantener…Immerhin will Roche 360 (frühe) Patienten rekrutieren, bei denen ohne Behandlung in 90% der Fälle es in den nächsten Jahren zu einem Alzheimer-Ausbruch kommt. Da sollte man nach 2 Jahren durchaus eine abweichende Tendenz feststellen können, falls Gantenerumab was nützt.