Geschichte 083 Angela2 Der großzügige und ach so hilfreiche Retter musste nach kurzer Zeit selbst gerettet werden Im Herbst 2003 fuhr ich mit dem Nachtbus von Göreme nach Antalya. Auf einem Zwischenstopp fragte ich, wie ich am günstigsten vom Busbahnhof zum Flughafen käme. Per Zufall geriet ich an jemanden, der perfekt Englisch sprach. No Problem, I will take you there. Ich war’s zufrieden, habe bis zur Ankunft in Antalya am nächsten Morgen durchgeschlafen. Dort angekommen hatte ich noch 6 Stunden Zeit bis zu meinem Abflug. A. meinte, wir könnten noch in die Altstadt gehen, Tee trinken ….Auf dem Weg dorthin erzählte er mir im Schnelldurchlauf seine Vita. Atemberaubend, aber sie ist tatsächlich wahr (ehemaliger Profifußballer bei Fehnerbace und Bursa Spor, war dann 2 Jahre als Linker im Gefängnis, dort gefoltert worden – für Türken seiner Generation kein Kunststück, in der damaligen Türkei im Gefängnis zu landen, und dort unendlich traumatisiert zu werden. Wir waren zum Zeitpunkt, als wir uns kennen lernten, beide 48 Jahre alt. Als studierte Politikwissenschaftlerin und Historikerin (mein Geld verdiene ich mir als Krankenschwester, habe darüber viele Jahre in Nahen Osten verbracht – insgesamt 5 Jahre Saudi Arabien, Ägypten, Afghanistan) und als jemand, die sich auch in Deutschland immer mal wieder aktiv für die Probleme von Ausländern engagiert hat, war ich von seinem Schicksal sehr berührt. Was allerdings den Verlauf des Vormittags unangenehm werden ließ: er entschuldigte sich mehrmals kurzfristig …... und war irgendwann offensichtlich betrunken! Ich war aber mehr oder weniger auf ihn angewiesen: mein Gepäck hatten wir auf dem Busbahnhof in einem Office deponiert, ich hatte fast kein Geld mehr – die Situation war mir sehr unangenehm, peinlich, aber als routinierte Alleinreisende, vor allem in arabischen Ländern, dachte ich mir: okay, in Kürze bin ich sowieso am Flughafen, was Schlimmes kann mir ja nicht passieren. Und dem war dann ja auch so, geschafft, ich war im Flieger zurück gen Deutschland. Aber sein Schicksal beschäftigte mich nichts desto trotz sehr. 2 Wochen nach meiner Rückkehr begannen die telefonischen Kontakte, ich hatte manchmal den Eindruck, er hätte etwas getrunken, aber er bestritt das immer. Ich hatte bis dato fast keine persönlichen Erfahrungen mit Alkoholikern und habe das erst einmal geglaubt. Nun denn: inhaltlich waren unsere Gespräche durchaus interessant, ich fing an, ihn zu mögen, es war eine gewisse Vertrautheit entstanden, ich denke ich fing zu diesem Zeitpunkt an, mich zu verlieben. gz. Geschichte; http://www.1001geschichte.de/wp-content/uploads/Publikation083.pdf - Kinder können sich noch wundern über jedes Ding, und sei es auch gering. Wir nennen sie naiv und halten uns für klug, dabei sehen wir nicht mehr genug. unbekannt - Leidvermeiderei zeigt an, dass der, der sie betreibt, grundsätzlich ein Uneingeweihter ist, - giechische Weisheit Das Glück hilft denen nicht, die sich nicht selbst helfen Deutsches Sprichwort ----------- So wie einem das Licht nicht ohne die Dunkelheit bewusst würde, so gibt es keine Situation, in der nicht etwas POSITIVES zu entdecken wäre.
Frei nach I Ging
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