Ostdeutsche Präzisionselektronik Jenoptik erhält Panzerauftrag Bei Jenoptik in Jena freut man sich über einen Großauftrag: Das Unternehmen darf neben der Optik nun auch Elektronik-Bauteile für den neuen Bundeswehr-Schützenpanzer "Puma" liefern. Es winken lukrative Folgeaufträge. Seit 1971 serienmäßig im Einsatz: Der Schützenpanzer "Marder" stammt aus einer anderen Zeit. (Foto: picture alliance / dpa) Der Technologiekonzern Jenoptik stattet den Schützenpanzer Puma mit Startern und Generatoren im Wert von gut 40 Mio. Euro aus. Der langjährige Entwicklungs- und Projektpartner MTU Friedrichshafen habe einen entsprechenden Auftrag erteilt, erklärte der TecDax-Konzern. Die Auslieferung beginnt noch in diesem Jahr und zieht sich bis ins Jahr 2020. Jenoptik steuert bereits Bauteile für die optischen Sensoren des bewaffneten Truppentransporters bei.
Dabei kann sich Jenoptik gute Chancen auf weitere Bestellungen im Zusammenhang mit dem Panzer-Projekt ausrechnen. Insgesamt hofft das Technologieunternehmen mit Blick auf den Puma bis zum Jahresende mit einem einen Auftragseingang von 70 Mio. Euro. Nicht in diesem Betrag enthalten sind Service- und Wartungsdienstleistungen, die während der gesamten Einsatzzeit des Schützenpanzers anfallen. Diese würden separat beauftragt und abgerechnet, hieß es.
Schützenpanzer für die Bundeswehr Die Bundeswehr hatte im Sommer 2009 insgesamt 405 Schützenpanzer des Typs "Puma" bei einem Konsortium um die Rheinmetall AG bestellt. Das gesamte Auftragsvolumen lag zu diesem Zeitpunkt bei 3,1 Mrd. Euro. Der Puma wurde gemeinsam von Rheinmetall und dem Münchener Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann entwickelt und soll den mehr als 30 Jahre alten Schützenpanzer Marder ersetzen.
Der Puma gilt unter Militärexperten als wichtiger Meilenstein in der Modernisierung der Heeresausrüstung. Er bietet seinen Insassen einen größeren Schutz vor Minen, dem Beschuss mit Panzerabwehrwaffen und selbstgebauten Sprengsätzen. Seine Außenmaße sind auf den Innenraum des Militärtransporters A400M von Airbus ausgelegt. Der Schützenpanzer ist damit im Militärjargon zumindest in der leichtesten Version voll luftverlegbar und so kann per Flugzeug binnen Stunden beinahe überall auf der Welt zum Einsatz kommen.
Das Panzer-Projekt ist damit fester Bestandteil der Neuausrichtung der Bundeswehr, die sich unter dem Druck der Einsatzbedingungen in Ländern wie Afghanistan von der Landesverteidigung stärker in Richtung Krisenintervention ausrichten muss.
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