Wenn die moralischen Gesetze für den Menschen so wichtig sind, woher weiss er dann von ihnen? Wir erfahren von ihnen auf zwei Wegen: durch das Zeugnis unserer Natur und wenn Menschen uns unterweisen, die berechtigt sind, im Namen GOTTES zu sprechen. Fragen wir zuerst die Natur. Als Gott die Geschöpfe machte, baute er die Gesetze ihres Wesens in sie ein, genau wie jemand, der ein Auto konstruiert. Er baut seine Maschine so, dass sie läuft: mit Wasser im Kühler, mit Benzin im Tank, mit Getriebe... Gott machte unseren Leib mit Lungen, die Luft verbrauchen und mit einem komplizierten Mechanismus, der für Luft sorgt usw. Er gab uns Kräfte und ein Empfinden dafür, dass es notwendig ist, diese Kräfte auch auszuüben; so baute er seine Gesetze in unseren Leib ein; wenn wir ihnen gehorchen, sind wir gesund. Ebenso baute Gott seine Gesetze auch in unsere Seelen ein. Die Gesetze, nach denen wir gerecht und rein sein und ihn verehren sollen, sind so wirklich für die Seele wie die Gesetze der Ernährung für den Leib. Wenn wir ihnen gehorchen, ist die Seele gesund. Wenn wir die Gesetze missachten, nach denen unser Auto funktioniert, dann steht es still. Wenn wir die Gesetze missachten, nach denen unser Leib eingerichtet ist, haben wir Schmerzen, schliesslich sterben wir. Die Gewissensbisse der Seele gleichen dem fremden Geräusch im Motor und den Schmerzen im Körper; sie sind ein Protest gegen den Missbrauch.
So zeigt die Seele an, dass die Gesetze ihres Schöpfers missachtet wurden. Dieser Schmerz in der Seele gleicht keinem anderen —jenes intensive Bewusstsein davon, dass wir etwas hätten unterlassen sollen, dass es uns nicht nur schadet, sondern unrecht ist. Selbst wenn das Tun scheinbar Vergnügen macht und Gewinn bringt —wenn wir etwa jemandem sein Geld oder seine Frau wegnehmen, so verdirbt dieser innere Protest das Vergnügen und macht den Gewinn fragwürdig. Dies allein ist aber noch keine ausreichende Führung; wir sind nicht mehr so, wie Gott uns gemacht hat; die Generationen vor uns haben unser Gewissen verändert, falsche Gewohnheiten und Vorstellungen sind uns zur zweiten Natur geworden, indem sie ursprüngliche Äußerungen unserer Natur zum Schweigen brachten. Sicher meldet sich die innere Stimme bei den meisten Gelegenheiten; aber manchmal schweigt sie auch.
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