https://www.finanznachrichten.de/...n-konzernbilanz-nach-ifrs-022.htmK+S erfreut seine Anleger soeben wieder einmal mit einer Hiobsbotschaft.
2 MRD Wertberichtigungsbedarf im Anlagevermögen, vornehmlich wegen eines um 10% aufgewerteten USD... wer's glaubt...
De facto hat Bethune noch nie auch nur näherungsweise das Profitabilitätsniveau erreicht, wie uns jahrelang versprochen wurde. Die K+S-Aktie ist spätestens mit dem Morton Salt Verkauf zu einem Optionsschein auf die Kalipreisentwicklung verkommen.
Das bis heute Morgen noch wunderschön aussehende KBV mit einem weit über 30 EUR liegenden Buchwert je K+S Aktie implodiert mit der Abschreibung.
Für viele Anleger dürfte die hohe Differenz zwischen Marktwert und EK-Buchwert angesichts mauer Gewinnaussichten so ziemlich der letzte Strohhalm gewesen sein, mit dem sie sich ihr seit Jahren hochdefizitäres K+S-Investment noch irgendwie schönreden konnten.
Zuerst wurden KGV und Divi-Rendite bis zur Unkenntlichkeit geschreddert, jetzt folgt das KBV...
Ich frage mich, wann zieht der Kapitalmarkt die Reißleine und schickt den nachweislich unfähigen Vorstand endlich in die Wüste?
Selbst die katastrophale Nachricht, dass sich Vermögenswerte i.H.v. 2 MRD EUR kurzerhand in Luft aufgelöst haben, wird noch mit Schönrednerei (Buchwert > 20 EUR, nicht cashwirksame Abschreibung) verpackt.
Stimmt die Wertberichtigung ist nicht cashwirksam, weil die horrenden Baukosten von Bethune bereits vor Jahren über teure Kredite bezahlt wurden! Das Geld wurde also schon vor Jahren verbrannt und heute folgt die bittere Wahrheit in Form des Eingeständnisses, dass der mit Krediten erworbene Vermögenswert nicht näherungsweise den Kaufpreis erreicht.
Der Buchwert je Aktie liegt weiter über 20 EUR... bis gestern lag er über 30 EUR... wer sagt uns, dass übermorgen nicht die nächste Wertberichtigung folgt?
Bei K+S haben solche MRD-Wertberichtigungsbedarfe mittlerweile doch Tradition.
Das ist halt die Folge, wenn man seit Jahren kein Geld verdient, während Wettbewerber wie Mosaic auch im aktuellen Preisumfeld ordentliche Renditen liefern. Kurzfristige Preisschwankungen mag man nicht beeinflussen können, mittel- und langfristig hingegen hat das Management die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, dass Unternehmen auf Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität zu trimmen.
K+S hingegen verhält sich seit Jahren wie ein Versorgungswerk für hoch bezahlte Manager und Arbeitnehmer. Die reichen Aktionäre sollen gefälligst zugunsten armer Arbeitnehmer auf Rendite verzichten... und zwar am besten für immer...
Shareholder Value... was'n das für kapitalistischer Unsinn?
Sollen doch die Arbeitnehmer ihren Laden kaufen! Aber die kaufen vermutlich auch allesamt lieber jede andere Aktie, nur nicht die ihres unprofitablen Arbeitgebers... wären ja auch blöd...
Solange sich die Unternehmenskultur nicht dramatisch ändert, ist jedwedes Vertrauen zerstört.