Verwirrung um möglichen Klose-Wechsel
Werder erteilt Bayern Absage
Werder Bremens Clubführung behält trotz heißer Diskussionen über die Zukunft von Miroslav Klose und trotz des Ärgers über ständig neue Gerüchte kühlen Kopf. In dem Verwirrspiel um Meldungen über Geheimtreffen mit Bayern München und die angebliche Einigung mit dem FC Barcelona stellte Werders Vorstandsvorsitzender Jürgen L. Born am Donnerstag nüchtern fest: «Es besteht immer noch ein Vertrag mit Miroslav Klose bis 2008, und es gibt keine Anfrage, weder von Bayern noch von Barcelona.» Sollten sich die Münchner jedoch mit Klose getroffen haben, «wäre das jenseits der FIFA-Regeln und jenseits des guten Geschmacks».
Dass die Spekulationen um den begehrten Torjäger ausgerechnet so kurz vor dem ersten UEFA-Cup-Halbfinale bei Espanyol Barcelona an diesem Donnerstag hochkochen, missfällt den Bremern. «Aber wir können es nicht ändern», sagte Born. Manager Klaus Allofs sagte zu dem angeblichen Treffen: «Sollte es sich so zugetragen haben, hätten sich die Bayern wenig stilvoll verhalten, vor einem so wichtigen Spiel so aktiv zu werden.»
Einen Wechsel von Klose innerhalb der Bundesliga zu den Bayern schlossen Born und Allofs kategorisch aus. Born bekräftigte: «Dabei bleibt es auch.» Mit dem Spieler sei lediglich vereinbart, dass man sich bei einem Angebot aus dem Ausland «an einen Tisch setzt und darüber redet».
Anders ausgedrückt: Die nationale Konkurrenz soll auf keinen Fall gestärkt werden. Eine Auflösung des laufenden Vertrages wäre gegen eine hohe Ablöse bei einem internationalen Transfer aber möglich - etwa bei einem Wechsel zum FC Barcelona, den spanische Zeitungen als so gut wie perfekt melden. «Wenn nichts in letzter Minute dazwischen kommt, wird er demnächst für Barça stürmen», schrieb das Fachblatt «Sport». Die Konkurrenzzeitung «El Mundo Deportivo» berichtete, Klose solle einem Wechsel zum FC Barcelona bereits grundsätzlich zugestimmt haben. Es sollen nur noch die Verhandlungen zwischen den Clubs über die Höhe der Ablösesumme ausstehen.
Wenn die Bremer nicht bluffen, ist der FC Bayern München im Ringen um Klose höchstens krasser Außenseiter. Eine Bestätigung der von mehreren Zeitungen vermeldeten Zusammenkunft von Klose mit Bayern- Manager Ulli Hoeneß und Trainer Ottmar Hitzfeld am Dienstag in einem Hotel am Flughafen in Hannover-Langenhagen gibt es aber nach wie vor nicht. Klose habe man «vor diesem wichtigen Spiel» nicht auf das Thema angesprochen, sagte Born. Hitzfeld sagte: «Wir haben in der Vergangenheit nichts gesagt und werden auch in Zukunft nichts sagen.»
Sollten sich die Berichte über das Treffen als wahr erweisen, würde Bremen keine rechtlichen Schritte einleiten, obwohl Regularien von DFB und FIFA dies zuließen. «Ich betrachte die Regularien als butterweich an, das bringt nichts», erklärte Born.
Auch Trainer Thomas Schaaf versuchte, mit seinen Aussagen Gelassenheit auzustrahlen, obwohl auch ihn das Thema ganz offensichtlich nervt. «Solche Spekulationen und Stories gehören inzwischen zur Tagesordnung», sagte der Coach zu den Meldungen über Klose und das Interesse von Real Madrid an Spielmacher Diego. «Wir müssen uns alle gedulden.»
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