Gasumlage für alle, ähnlich der bisherigen EEG-Umlage. Da dürften dann die bisherigen hohen Einlagerungskosten des Bunds, die Verluste von Uniper und allen anderen betroffenen Gasimporteuren drin enthalten sein. Das summiert sich. Auf jeden Fall gerechter als der alte §24. Bei dem würde es nur die Verbraucher treffen, die Gas aus Rußland beziehen. Für K+S bedeutet das dann aber auch Mehrkosten bzw. ausrechnen, ob man mit Öl billiger fährt. Was ich aber bezweifle, da Öl auch sehr teuer ist und ME mehr kosten wird als gesicherter Gaspreis plus neue Gasumlage. Außerdem ist fraglich, ob eine Umstellung so schnell erfolgen kann?
"Habeck bestätigt Reform von Energiesicherungsgesetz
Habeck plant deshalb eine weitere Reform des Energiesicherungsgesetzes. "Weil wir uns gerade in einem lernenden System befinden, muss es nochmal angefasst werden", sagte der Grünen-Politiker. "Da sind wir gerade mit den Fraktionen im Gespräch." Er bestätigte damit eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, der ein Entwurf des Gesetzes vorliegt, das Bundestag und Bundesrat schon nächste Woche beschließen sollen. Es sieht die Möglichkeit vor, die Mehrkosten sämtlicher Gas-Importeure für den Ersatz-Kauf der Gasmengen, die Russland derzeit nicht mehr liefert, grundsätzlich auf alle Kunden gleichmäßig zu verteilen. Diese Möglichkeit könne den Keil vielleicht nicht so scharf in die Gesellschaft treiben. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Viele Verbraucher werden schockiert sein, wenn sie Post von ihrem Energieversorger bekommen. Durch das, was Putin uns bei Nord Stream 1 beschert, ist eine Verdreifachung drin."
https://www.n-tv.de/wirtschaft/...ichen-Gasstopp-article23438638.html
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03.07.22, 11:21 | Von Dow Jones News Netzagentur-Chef warnt vor Druckabfall in Gasnetz
BERLIN (Dow Jones) - Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat vor dramatischen Folgen einer ungleichmäßigen Gasversorgung in Deutschland gewarnt. "In dem Moment, in dem der Druck im Gasnetz in einer Region unter ein gewisses Mindestmaß fallen würde, würde auf einen Schlag in Hunderttausenden Gasthermen die Sicherung einspringen", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die müssten händisch von geschulten Fachkräften wieder freigeschaltet werden, wenn wieder Gas in der Region verfügbar wäre."
Ein solches Szenario könne niemand wollen, "weil es sehr lange dauern würde, die Gasversorgung wiederherzustellen", fügte Müller hinzu. "Also wird es immer das Ziel der Bundesnetzagentur sein, notfalls Reduzierungen beim industriellen Verbrauch anzuordnen, damit dieses Szenario nicht eintritt."
Der Netzagentur-Chef mahnte: "Wir werden eine neue Nord-Süd-Verantwortung schultern müssen." Bisher seien die Gasflüsse mehr oder weniger gleichmäßig verteilt. "Das könnte sich ändern, sollten wir nur noch Gas aus Norwegen, den Niederlanden oder Belgien erhalten", so Müller. Deshalb würden die Speicher schon jetzt so gefüllt, dass auch der Süden ausreichend versorgt werden könne. "Derzeit legen wir zum Beispiel nicht nur einen Fokus auf den größten deutschen Speicher in Rehden in Niedersachsen, sondern auch auf den Speicher in Wolfersberg in Bayern", berichtete der Chef der Regulierungsbehörde.
Zuvor hatte Industriepräsident Siegfried Russwurm vor einem unkontrollierten Ausfall der Gasversorgung gewarnt. "Die Idee, es könne bei der Bundesnetzagentur einen Vorrangschalter für private Haushalte geben, ist falsch", sagte er den Zeitungen. "Es gibt keine Erfahrungswerte, wie unser Gasnetz reagiert, wenn wir massiv aus dem Norden und Westen statt aus dem Osten einspeisen. Ich bin mir nicht sicher, wie viel davon im Süden ankommt. Die Physik spricht ein wesentliches Wort mit." Russwurms Fazit: "Wir sollten alles dafür tun, dass es nicht zu Engpässen kommt."
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com
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