Folgende Antwort bezieht sich auf Beitrag Nr.: 16.420.594 von Timburg am 20.04.05 20:31:21
Also mein persönlciher Eindruck zur Gesellschaft war recht gut, was die fundamentals betrifft.
Die Gesellschaft hat gerade erst ca. 25 Mio. EUR erlöst (inkl. notierter Aktien des amerikanischen Käufers der OASIS). Dieser Betrag wird nahezu vollständig in die Schuldentilgung gehen. Es verbleiben dann noch ca. 20 Mio. EUR Verbindlichkeiten. Nach Ablauf der Haltefrist wird man auch die anderen notierten Beteiligungen Nexus und MediGene verkaufen. Macht nochmal ca. 14 Mio. EUR. D.h. unterm Strich vielleicht 5 bis 10 Mio. EUR Verbindlichkeiten. Aktuelle Market Cap und Verbindlichkeiten machen dann ca. 85 Mio. EUR aus und das ist die Gesellschaft auf jeden Fall wert. In diesem Jahr wohl noch mindestenz 2 Exits. Auch von daher kein wirkliches Risiko. Dass die Aktien vor kurzem noch deutlich niedriger standen liegt wohl (Entschuldigung!) an der Dummheit der Kleinaktionäre. Wer verkauft, weil Börsenmagazine was über drastische Umsatzeinbrüche bei Beteiligungsgesellschaften schreiben hat es nicht besser verdient - und die Journalisten gehören gefeuert.
Im Übrigen ist das Management der Jenoptik hörig, was (s. weiter unten) dazu führen dürfte, dass man sich nicht besonders positiv darstellt um das Aufkaufen durch Jenoptik nicht zu verteuern. Auf die Frage, wie eigentlich die Abschreibungen berechnet wurde, konnte man nicht wirklich überzeugend antworten. Klang eher nach großzügigem Auswürfeln zum Wohlgefallen des Großaktionärs um den Kurs zu drücken.
Aber, und das ist derzeit wohl viel spannender, wen interessieren eigentlich die fundamentals? Wie es Herr Gerkens auf der HV so schön gesagt hat: " Sie haben micht nicht davon überzeugt, dass die Firma 450 Mio EUR wert ist, also werde ich das Abfindungsangebot des Großaktionärs annehmen, auch wenn der davon nichts wissen will" .
Es gab eine Menge Branchenprominenz auf der HV. Hierzu zähle ich Christof Schäfers (Falkenstein), Dr. Günter Ross (ehemaliger Bundesrichter), Herr Gerkens (ehemals Cathago) und ein paar weitere. Auf der Präsenzliste war u.a. Herr Knoesel verzeichnet. Die kaufen DEWB Aktien nicht aus fundamentalen Gründen. Die sind von dem Andienungsrecht überzeugt. Wie ich am Rande gehört habe, sind da wohl auch ganz anständige Summen und Stückzahlen in deren Depots. Wegen der angemeldeten 10.000 Stück kommt Herr Schäfers wohl nicht von Hamburg nach Jena. Gerüchten nach soll auch Balaton Aktien aufkaufen.
Das Urteil wird bestand haben, da bin ich mir sicher. Jenoptik wird es auch wissen. Natürlich müssen sie sich selbstsicher zeigen - aber wer schon in der zeitung Aktienrückkäufe quasi ankündigt, zeigt, dass er Panik hat (sonst würde er das wohl nicht öffentlich sagen).
Und die Kursentwicklung spricht ja auch Bände. Wie bei diesem mit Wasser und kleinen weißen Kunstschneeflocken gefüllten Glaskugeln. Erst kräftig aufwirbeln, dabei eine menge Aktien kaufen und die man verloren hat von den zittrigen Kleinaktionären (die 2 Tage für ein Langfristinvestment halten) durch das gezielte Auslösen von stop loss und hohen Volatilitäten langsam einsammeln. Man schaue sich einfach nur mal die Volumina an. Ich wette, dass da keine 10 Aktionäre mehr in der Aktie sind, die ihre Aktien wegen einer Telefonhotline gekauft haben.
Ach ja: Die wohl spannendste Frage auf der HV kamn von Herrn Gerkens. Wie Jenoptik denn wissen will, welche Aktien für den Erhalt einer möglichen Erhöhung der Ausgleichszahlung (nicht der Andienung) berechtigt sind. An dieser Frage kann man sehen, dass Jenoptik auch vor dem BGH verlieren wird. Denn unabhängig von der Abfindung zeigt dies, dass sie ein richtiges Problem haben. Eine Antwort hierauf erfolgte natürlich nicht. Auch Dr. Ross zeigte sich wie Herr Schäfers überzeugt, dass das Urteil Bestand haben wird.
Fazit: ich will inklusive Zinsen 30 EUR für meine Aktien haben. Im Rahmen von Vergleichsgesprächen wäre ich bereit auf die Zinsen und die Nachbesserung aus dem Spruchverfahren zu verzichten. 26,51 reichen auch, man ist ja nicht gierig! |