solange ein börsennotierter Fussballverein kein Konzept zur Gewinnmaximierung vorlegt, wird die Aktie immer ein "Liebhaber-Investment" und der Aktienwert an soft-facts orientiert bleiben. Sportlicher Erfolg ist als solcher kein Geschäftsmodell, denn die Investition in Erfolg verschlingt häufig mehr Geld als der Erfolg später einbringt. Als besonders teuer erweist sich häufig, wenn Erfolg erzwungen werden soll. Für Investoren wäre die Aktie des BVB erst dann interessant, wenn das Ziel des sportlichen Erfolges durch das Ziel Geld zu verdienen letztendlich dominiert würde. Ein solches Konzept könnte z.B. so aussehen, dass sich der BVB als "Ausbildungsverein" definieren würde, der "Werte" schafft durch effizientes Scouting, optimale Ausbildung der Spieler und das Ziel formuliert, die Spieler für die höchstmögliche Ablösesumme zu verkaufen. Mit Sahin, Barrios und Kagawa hat der Club dies ja auch getan, während mit Hummels, Götze, Bender, Lewandowski geschätzte 100 Mio in den Fussballerbeinen verbleiben anstatt realisiert zu werden. Ich höre schon den Aufschrei des Entsetzens und die Gegenargumente, man könne nicht die Juwelen des Clubs verkaufen weil dadurch der Misserfolg garantiert wäre...und natürlich wäre es wohl riskant, wenn zu viele Leistungsträger gleichzeitig verkauft würden. Auf der anderen Seite wäre es ein bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal, wenn Millionen aus diesen Transfererlösen in ein hochprofessionelles Ausbildungs- und Scoutingkonzept investiert würden, mit dem man den anderen europäischen Clubs faktisch überlegen wäre. Man stelle sich vor, der BVBließe einen Hummels oder Götze für 35 - 40 Mio gehen und sagt, den nächsten Hummels und den nächsten Götze haben wir längst in der Ausbildung, die brauchen nun Spielzeit, den Sprung ins kalte Wasser und dafür müssen die beiden Stars nun weichen. das wäre eben mal ein ganz anderer Ansatz und ich halte es nicht mal für völlig unwahrscheinlich, dass die fans einen solchen Weg nicht auch mitgehen würden, wenn er konsequent verfolgt würde. Wenn die Fans erst sehen, dass ein solches Ausbildungskonzept Substanz hat und wiederholt aussergewöhnlich gute, junge Fussballer hervorbringt, dann verzeihen sie sicherlich auch das eine oder andere titellose Jahr. Zumal die Fans ja auch sehen, dass ihr Verein - im Gegensatz zu so ziemlich allen anderen europ.Spitzenclubs - tatsächlich nachhaltige Werte aufbaut und nicht nur kurzsichtig alle möglichen Mittel in die 40 Beine steckt, die den Karren möglichst weit vorne ein jahr weiter ziehen sollen. Normalerweise würde ich nicht einmal darüber nachdenken, ob Profifussball und Investment gemeinsam ein Erfolgsmodell hervorbringen können. Aber eine Person, wie Jürgen Klopp, reizt schon die Phantasie an. Wenn er, wie nun schon mehrfach bewiesen, Jugendspieler oder no-name-Fussballer innerhalb kurzer Zeit zu internationalen Stars ausbilden kann, dann lässt sich auf so einem Fachmann tatsächlich ein Geschäftsmodell aufbauen. Spannend auf jeden Fall
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