Bei windeln.de kann man auch das Lied "alle Jahre wieder" singen. Allerdings nur wegen der ständigen Kapitalmaßnahmen. Aha, Anfang 2020 also jetzt der Breakeven. Das glauben wir sofort, oder? Vermutlich genauso ...hüstel... "sicher" wie die Aussagen von Anfang des Jahres nach der letzten KE ( =>windeln.de: Kapitalerhöhung - 06.02.2018 - https://www.4investors.de/nachrichten/...?sektion=stock&ID=121378 „Wir gehen davon aus, dass die Organisation kosteneffizienter und flexibler sein wird, um 2019 ein profitables und nachhaltiges Wachstum zu erreichen” ... Unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gibt das Unternehmen bis zu knapp 2,63 Millionen Aktien aus. ").
Und jetzt doch (wieder) : Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung zur Abstimmung über ordentliche Kapitalherabsetzung und Kapitalerhöhung - https://www.ariva.de/news/...erufung-einer-ausserordentlichen-7271705 "...langsamere Erholung des China Geschäfts verzögert bereinigtes EBIT Break-Even auf Anfang 2020
Das Argument alles mit China zu begründen wirkt auf mich nicht wirklich überzeugend. Denn es ist ja nicht nur China wo es weiter nicht läuft, sondern auch in der Region DACH /Europa brechen die Umsätze weiter fröhlich weg, was sicherlich auch einen Breakeven in unseren Breiten verhindert/verzögert. Was wenn dieser Trend sich fortsetzt in 2019? Noch sehe ich da keine Umkehr. Kann man nur immer versuchen die Kostenstruktur zu senken und Tafelsilber zu verkaufen oder kommt man auch mal wieder in eine Phase deutlichen organischen Umsatzwachstums? Letzteres ist ohne kostenaufwendige Marketingmaßnahmen aber wohl kaum möglich, da inzwischen immer mehr die großen bekannten Onlineplayer diesen Markt besetzen und kleine Anbieter im Shakeout durch den Rost fallen.
Hatte ja zuletzt mehrfach darauf hingewiesen, daß man mit noch immer drastischem Cashburn im Rücken (siehe Q3 18), den brutal wegbrechenden Umsätzen und der nurnoch bescheidenen Restliquidität kaum so über die Runden kommen würde in 2019 und man also entweder die Pleite vollziehen müßte oder schon bald wieder mal eine KE durchführen muß ( die letzte KE war ja erst Anfang 2018 gewesen) , die auf dem sehr niedrigen Kursniveau natürlich jetzt nur mit einer sehr hohen Verwässerung einhergehen wird (soll ja ein hoher einstelliger Mio. Betrag mit der KE kommen). Jetzt wird man also eine aaHV machen und dort einer KE (vermutlich) zustimmen, da der Vorstand vorgefühlt hat bei den größeren Aktionären, ob die das machen werden. Da der gesetzliche Mindestnennbetrag für eine Aktie ja 1€ ist, wird man Aktien nicht unter diesem Betrag ausgeben. Entsprechend wird man eine Kapitalherabsetzung machen, um wieder über die 1€ Marke zu kommen. Und da macht man besser gleich einen Schritt, der den Kurs danach nicht gleich wieder zu nahe an der 1€ Marke läßt, damit man im Falle der Kurs fällt weiter für die nächste KE nicht schon wieder gleich Aktien zusammenlegen muß. Interessant wird sein, welche größeren Aktionäre hier nicht mehr mitmachen wollen und wer die größte Menge nehmen wird. Vermutlich diejenige die am meisten zu verlieren hätten bei einer Pleite.
Aber auch wenn man die KE durchführt, so wirkt eben noch immer das Geschäftsmodell schwach. Selbst wenn man irgendwie den Breakeven schaffen würde ab 2020, so wäre hier wohl kaum nennenswerte Marge danach zu erwarten und durch die explosionsartige Aktienanzahlvermehrung seit dem IPO der Kuchen durch immer mehr Stücke zu teilen. Von daher gewinnt man erstmal wieder etwas Zeit, aber überzeugen kann das Geschäftsmodell weiterhin nicht und das Management scheint auch keinen sonderlichen Wert auf Vertrauen zu legen und eher in die Kategorie Märchenonkel mit prallem Gehalt zu fallen. Denn warum rückt man nicht schon jüngst bei Präsentation der Q.3 Zahlen mit der vollen Wahrheit raus, daß hier Kaitalmaßnahmen jetzt nötig sind, weil die Lage weiter unschön ist. Also ob man das vor zwei Wochen nicht auch schon nicht gewußt hätte was man heute sagt. Hier wird der Kleinanleger doch für dumm verkauft. Und nach jeder KE in den letzten Jahren wurde immer gesagt man wäre nun bis zum Breakeven durchfinanziert. Und dann doch immer wieder die nächste KE und BE-Vertröstung in die weitere Zukunft. Wer soll dem Management noch irgendwas glauben?
Das Ding war reine Abzocke beim IPO, um den Jungs aus der frühen Finanzierungsrunde ( wo man günstig noch reinkam vor dem IPO) die Taschen zu füllen. Das ist quasi ein Abziehbild zu dem was Ende der 90er Jahre in der Dot.Com Blase schon stattfand. Unrentable grüne Bananen werden als reife süße Früchte auf dem Markt angepriesen und in euphorischen Börsenzeiten schauen dann viele Leute in ihrem Leichtsinn und ihrer Gier nicht so genau hin. Wieviele der abgestürzten Werte aus den Nemax-Zeiten haben sich später nochmal erholt? Wieviele sind auf der Strecke geblieben? Sage ja nicht, daß der Wert es nicht schaffen kann die Kurve zu bekommen. Aber es ist in meinen Augen sicherlich nicht die wahrscheinlichste Variante. Von daher kann man auch im Spielcasino alles auf Rot setzen und hätte dort wohl eine höhere Gewinnchance. Muß jeder für sich entscheiden, was er macht. Nur sollte man sich bewußt sein wie hier Chance und Risiko verteilt sind und wie wenig Wert die genannten Zeitpunkte für den Breakeven bei windeln.de haben.
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