das gefehlt mir, auch wenn ich die Autoren nicht kenne:
Litauen – Kristijonas Donelaitis – "Herbst" (Auszug aus Die Jahreszeiten)
(uebersetzt aus dem Litauischen)
Die Tage sind kuerzer, das Licht wird matt, Die Felder liegen still unter Nebelschleiern, Der Pflug zieht tiefe, schwarze Furchen, Und die Schwalbe ruft noch einmal, Ehe sie in den Sueden fliegt.
Lettland – Rainis – "Ich traeumte"
(uebersetzt aus dem Lettischen)
Ich traeumte von einer Sonne, die hinter dunklen Waeldern brennt, Von einer Strasse, die nirgends endet, Und von einem Wort, das in allen Sprachen Liebe heisst.
Lettland – Aspazija – "Die Stille"
(uebersetzt aus dem Lettischen)
Wenn alle Stimmen schweigen, hoere ich mein Herz, das leise spricht von einer Zeit, die kommen muss.
Estland – Juhan Liiv – "Schnee faellt"
(uebersetzt aus dem Estnischen)
Schnee faellt. Weiss wird die Erde. So still, dass selbst der Himmel horcht. Ich gehe und weiss – Unter all dem Weiss schlaeft das Gruen.
Estland – Marie Under – "Ich bin noch da"
(uebersetzt aus dem Estnischen)
Ich bin noch da, auch wenn der Sturm mich biegt, auch wenn die Nacht mich verschluckt, auch wenn die Jahre mein Gesicht ausloeschen.
|