Planfeststellungsverfahren:
Keine zeitnahe Investitionsentscheidung zu Siegfried-Giesen
Eine Reaktivierung der Kali-Produktion am Standort Siegfried-Giesen, die in einem aus heutiger Sicht noch einige Monate laufenden Planfeststellungsverfahren geprüft wird, ist auch vor dem Hintergrund einer jetzt vorliegenden Bewertung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der derzeit absehbaren Marktgegebenheiten zeitnah nicht zu erwarten.
"Im Gegensatz zum Jahr 2010, als wir mit der Machbarkeitsstudie für Siegfried-Giesen begonnen haben," erläutert Alexa Hergenröther, Geschäftsführerin der K+S KALI GmbH, "zeigt die aktuelle Marktanalyse, dass K+S mit den bestehenden Produktionskapazitäten für die nächsten Jahre gut aufgestellt ist. Unter den absehbaren Marktgegebenheiten ist eine zeitnahe Wiederinbetriebnahme des bisherigen Reservebergwerkes deshalb nicht sinnvoll."
"Damit ist jedoch noch keine endgültige Entscheidung gefallen", macht Kali‑Geschäftsführer Dr. Rainer Gerling deutlich, "wir werden nach Vorlage eines unanfechtbaren Planfeststellungsbeschlusses innerhalb der gesetzlich vorgesehenen Umsetzungsfrist von fünf Jahren entscheiden, ob und wann das Projekt umgesetzt werden kann. Wir wollen unsere besondere Marktposition als Hersteller von Düngemittelspezialitäten sichern beziehungsweise weiter ausbauen."
Umfangreiche Genehmigungsverfahren
Das Bergwerk Siegfried-Giesen wurde nach Einstellung der Förderung im Jahr 1987 weiter als Reservebergwerk unterhalten, da es noch über erhebliche Mengen an nachgewiesenen Reserven verfügt. Im Jahr 2010 wurden in einer Machbarkeitsstudie die technischen, betriebswirtschaftlichen und marktseitigen Aspekte einer möglichen Wiederinbetriebnahme untersucht. Das Ergebnis dieser Studie wurde als grundsätzlich aussichtsreich bewertet, so dass 2012 die Entscheidung getroffen wurde, die Genehmigungsfähigkeit des Projektes zu prüfen. Das dazu erforderliche Raumordnungsverfahren wurde im November 2013 durch den Landkreis Hildesheim mit der landesplanerischen Feststellung abgeschlossen. Unmittelbar anschließend begann das nach dem Bundesberggesetz erforderliche Planfeststellungsverfahren. Es wird vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie des Landes Niedersachsen geführt. Der Planfeststellungsbeschluss wird aus heutiger Sicht frühestens für Ende dieses Jahres erwartet.
Während des gesamten bisherigen Projektverlaufs hatte das Unternehmen immer deutlich gemacht, dass die Realisierung des Vorhabens neben den genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen vor allem auch von einer unternehmerischen Entscheidung, die die aktuellen Rahmen- und Marktbedingungen berücksichtigt, abhängt.
Kein Anschluss für Sigmundshall
Die mögliche Wiederinbetriebnahme der Kaliproduktion im Werk Siegfried‑Giesen wurde auch als möglicher Anschluss für die Beschäftigten des Kaliwerkes Sigmundshall gesehen, dessen Lagerstätte in einigen Jahren erschöpft sein wird. Bereits heute ist jedoch erkennbar, dass dies auf Grund der zeitlichen Abläufe nicht mehr möglich sein wird. K+S ist sich seiner Verantwortung für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dieses Standortes bewusst und wird gemeinsam mit den Belegschaftsvertretern einen guten Weg für alle Beteiligten finden.
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