Es geht mir schon länger durch den Kopf, bitte nicht böse mit mir sein:
Beim Prinzip des (normalen) Shortens verleiht einer einem was. Der, der sich das leiht, verkauft es und hofft darauf, dass er das später billiger wieder einkaufen und dem Verleiher wiedergeben kann. Die Differenz ist sein Gewinn. Manchmal sorgt er durch dieses Vorgehen sogar aktiv dafür, dass der Aktienkurs aufgrund seines Handelns fällt. Und dann gibt er dem Verleiher was wieder, was dann weniger wert ist.
Der Verleiher verlangt einen Zins dafür, ok. Aber wenn die Aktie dann dauerhaft weniger wert ist, oder wenn der Ausleiher womöglich durch seine Handlungsweise die Firma der ausgeliehenen Aktien in den Ruin treibt: woher nimmt der Verleiher die Gewissheit, dass er langfristig keinen Verlust macht?
Gedankenspiel: ich bin Verleiher und jemand will von mir 1000 Aktien à 50 € Tageskurs leihen. Ich sage: da hast Du sie, gib mir sagen wir 47% short interest, oder 10% oder 3%. Geschäft gemacht. Dann, nach 4 Wochen, ist der Kurs um sagen wir 40% auf 30 gefallen. Vorm Verleihen waren meine Aktien 50k wert, nun nur noch 30k. Und wenn die Firma pleite gegangen ist, kriege ich zwar meine Aktien wieder, aber nix mehr wert.
Ich habe das Bild vor Augen: mein Kumpel leiht sich mein Auto und gibt mir 4 Wochen später ein rontiges und beuliges Auto wieder. Gleicher Typ, gleiche Farbe, aber eben viel weniger wert. Freue ich mich immer noch über die Ausleihgebühr...?
Also: was hat der Verleiher für ein (langfristiges) Interesse, seine Aktien temporär wegzugeben?
Jetzt bin gespannt, was meine Fellow-Apes mir antworten. Hoffe, ich werde nicht geteert und gefedert, weil ich die Zusammenhänge vollkommen zerreiße ......
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