Proteste in Kaz sind u.a. auch ein Putsch aus Kreisen der Eliten gegen den amtierenden Präsidenten Tokaev. Der hat den Moment jedoch ebenfalls ausgenutzt um den ehemaligen Präsidenten Nazarbaev endgültig zu entmachten, der als alternder Strippenzieher im Hintergrund noch sehr viel Macht hatte und ebenso seinen Familienclan der immer noch die Kontrolle über die wichtigsten Öl und Gas Konzerne hat. Kasachstan ist ja in mehrere Regionen mit mächtigen Klans geteilt. Im Endeffekt hat der kasachische Präsident die akute Phase überlebt. Der ehemalige Präsident ist aus dem Land geflohen und sein Personenkult wird nun wohl beendet. Angeblich wird im Verlauf auch die nach ihm benannte Hauptstadt wieder zurück in den alten Namen umbenannt. Russland hat bisher den aktuellen Präsidenten unterstützt mit dem Ziel eine Destabilisierung an seiner Südflanke, natürlich auch im eigenen Interesse, zu verhindern.
Aber insgesamt sehr typisch für Zentralasien: Despotische Führung, Kampf der Elitenklans, Verarmende aber sehr junge Bevölkerung ohne Perspektive, d.h. verzweifelt mit Bereitschaft zu rebellieren. Jedoch auch aufblühender ehtnischer Nationalismus und Islamisierung welche aufgrund der weit verbreiteten Armut auch leider teilweise den Nährboden für Fundamentalismus mitbringt. All diese Gründe und WEITERE mit dem Anlass der berichteten Gaspreisehöhungen waren auslösend.
Aber noch ist auch vieles unklar. Warten wir es ab. Schauen wir welche Gruppen in diesem neu entstandenen Machtvakuum mit ihren Ambitionen ankommen.
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