Katjuscha
: ich denke, das ist einfach ein sehr kurzfristiges
vor allem psychologisches Problem.
Die Anleger wissen halt, dass Q3 wegen der Logistikprobleme schlecht war, und da manche andere ECommercer zuletzt auch nicht überzeugten, hat man halt Angst, dass der Markt auf die Zahlen am 22.November negativ reagieren wird.
ABER wie man an Hellofresh heute sieht, kann die Marge zwar fallen, aber man trotzdem mit der Einhaltung oder leichten Anhebung der Umsatzprognose überzeugen, insbesondere wenn der Kurs vorher stark gefallen war. Es wird für fashionette also darauf ankommen, dem Markt durch gute Kommunikation klarzumachen, dass Q3 hinsichtlich Marge nur ein Ausrutscher war. Das ist nicht immer einfach, aber der Vorstand hat ja eigentlich gute Argumente durch Fakten aus der Vergangenheit auf seiner Seite. Denn im Gegensatz zu vielen anderen ECommercern ist fashionette schon seit 2013 profitabel. Und in dieser Nische dürfte der Margendruck auch nicht allzu groß sein. Insofern kann das Management es schon ganz gut timen, wann man wieder die 8-10% Marge erzielt wie schon 2019/20.
Fazit: Ich glaube es kann noch tiefer gehen, insbesondere wenn der Vorstand es nicht durch gute Kommunikation schafft, die Q3-Zahlen zu erklären. Aber ich glaube, mittelfristig ist die Aktie sehr interessant. Ist halt wie vieles derzeit eine Geduldsfrage. Guckdir Westwing, Home24, Elumeo und bis gestern auch Hellofresh an! Die sind waren alle stark unter Wasser, sprich 40-60% vom Hoch gefallen.
----------- the harder we fight the higher the wall
...... als ich hier schrieb, lieber Knuth, daß ich persönlich erst ab Kursen unter 15 kaufen werde. Die werden wir wohl nächste Woche schon sehen. Da sich der Vorstand bislang bedeckt gehalten hat, werde ich wohl eher die 13 für einen möglichen Kauf ins Auge fassen. Mannomann, das sind dann knapp 60% unter IPO. Auweia
Selbsterfüllende Prophezeiung, wenn alle auf noch tiefere Kurse warten. Herrliche Zeiten für ausländische Shorties, wenn die Deutschen zögerlich sind und die eigenen Aktien noch runterreden. Da kann man als Shorties natürlich in solchen Phasen sehr dünner Umsätze den Kurs leicht stark drücken. Und die Deutschen gewöhnen sich an die niedrigen Niveaus, was es den Shorties erleichtert dann in aller Ruhe einzudecken. Sieht man ja leider derzeit bei vielen Deutschen Nebenwerten. Da helfen nur News oder mal ein größerer aktivistischer Anleger, der jetzt einkaufen geht.
Ich werde sicher nicht auf Kurse unter 15 warten. Da wäre fashionette schon arg übertrieben unterbewertet.
----------- the harder we fight the higher the wall
.... lieber Kat, das Fashionette bei Kursen unter 15 "arg übertrieben unterbewertet" ist. Da ist schon was wahres dran. Grundsätzlich bin ich nicht der Typ, der auf immer tiefere Kurse wartet. Allerdings gehe ich häufig genug ins Risiko, weil ich denke und überzeugt bin: tiefer kanns nicht mehr werden ....... und dann ging es weiter bergab. Hab deshalb keine grosse Lust auch bei fashionette mal wieder ins Klo zu greifen. Warte deshalb bis zu einer tragfähigen Bodenbildung zu. Andere dürfen gerne zugreifen. Mit gutem Beispiel sollte hier die Elite von Fashionette vorangehen
Pleitegeier 99
: Ich warte die restlichen 200% mal noch ab
bis wir die 60 haben :) Bin gespannt auf die Zahlen morgen, auch wenn sie nicht gut ausfallen dürften. Der CEO aber im Interview letzte Woche mit folgendem Satz: Dabei sind wir derzeit von den weltweiten Supply-Chain-Herausforderungen kaum betroffen und erwarten keinen Einfluss auf ein erfolgreiches viertes Quartal. Das zusammen mit dem Corona-Comeback sollte die Aktie den Winter über zumindest nach unten absichern.
Katjuscha
: Das wird morgen sicherlich interessant
weil die erste der ECommercer-Aktien, wo Q3 bekannt schlecht war (war man anderswo ja noch unsicher), aber der Vorstand schon hat durchblicken lassen, dass Q4 wenig betroffen ist. Andererseits hat sich der Kurs schon vor den morgigen Zahlen vom Tief abgesetzt. Insofern wird das morgen interessant, wie der Kurs reagieren wird.
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Gefällt mir auch gut. 10% organisches Wachstum in Q3 hätte ich mir schlimmer vorgestellt. AEBITDA fast break-even ist auch ok angesichts der Umstände. Q4 wird jetzt entscheidend, laut Prognose sinds im Mittel fast 60 mio Nettoumlöse und scheint ja sehr gut anzulaufen im Oktober/November. Einzig das Cashlevel ist nach der Akquisition im Vergleich zu vielen anderen E-Commercern sehr angespannt, da muss man auf den Cashflow schauen in Q4 wenn sich das Lager wieder leert.
Insgesamt für mich mit EV/proForma Umsatz <1 immer noch ein ziemliches Schnäppchen hier
fashionette fast die gleichen Q3 Zahlen wie Westwing gebracht (knapp negatives Ergebnis, eingebrochene Marge, 10% Wachstum), aber fashionette wird fast ausschkließlich heute positiv besprochen, während es bei Westwing stark unterschiedliche Meinung und viel Kritik gibt. Ich denke, das hat viel damit zu tun, wie unterschiedlich die beiden Vorstände/IR die Zahlen präsnetiert haben. Vor allem die völlig bekloppte Ankündigung bei Westwing, dass die Prognose wohl nochmal reduziert werden muss, hat die Gegenbewegung dort weniger stark gemacht. Letztlich werden beide Unternehmen wohl ihre Prognose am unteren Ende treffen, aber fashionette verkauft sich einfach kommunikativ besser, weil man vor allem die Vorteile des Unternehmens mit den Wachstumschancen hervorhebt, während Westwing sich auf Q4 bezieht und diesbezüglich rumdruckst. Hätte man bei Westwing einfach gleich die Prognose auf 38-45 Mio reduziert, wäre alles abgearbeitet, also psychologisch betrachtet und man hätte sich genauso auf die Zukunft nach den Lieferengpässen konzentrieren können. Zumal Westwing vergleichsweise viel Cash in der Hinterhand hat.
----------- the harder we fight the higher the wall
Ja ich denke dieser psychologische Effekt zusammen mit der Lieferthematik die man hier nicht hat. Und natürlich hohes Wachstum im Okt/Nov während sich Westwing anhand der Vergleichszahlen schwerer tut. Dazu vielleicht noch dass man hier ja keinerlei Erwartungen mehr hatte an Q3 wohingegen Westwing bis dato eigtl ausnahmslos positiv überrascht hatte bei Qzahlen seit Corona und diesmal halt nur solide war.
Angesichts des starken Tradings in Okt/Nov und der 180 Grad Wende von Corona ist die jüngste Gegenbewegung auch mMn noch deutlich zu gering.
Kurzfristig sehe ich tatsächlich eher Holland mit seinem Teil-Lockdown (Läden schließen um 18 Uhr) als Hauptmarkt von Brandfield für den größten Treiber. Da bin ich echt gespannt nachdem Brandfield auch in Q3 schon >30% gewachsen sein muss. Ist noch jemandem aufgefallen dass man das Black Friday Trading-Update aus dem Finanzkalender entfernt hat? Schade!
Katjuscha
: Amazon übrigens direkt am alten Allzeithoch,
obwohl die Zahlen der größten Sparte ECommerce doch in Q3 echt geschockt hatten. Allerdings haben die natürlich noch ihren Cloud-Bereich. Dennoch überraschend, dass es so schnell wieder aufs ATH ging.
Wayfair mit katastrophalen Q3-Zahlen stehen jetzt aber schon wieder 5-10% über dem Kurs vor der Kastrophenmeldung.
Daran sieht man mal, wie unsere deutschen ECommercer hinterherhinken. Klar haben sie nicht diese Top-Marktstellung wie die US-Unternehmen, aber dafür sind sie auch weit günstiger bewertet.
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