Jetzt sind wir doch wieder bei der Politik gelandet.
Bezüglich der Beispiele zum Thema Umweltschutz sehe ich es ähnlich und könnte auch noch ein paar Beispiele bringen. Deshalb bin ich auch für echte Innovationen, ohne dabei funktionierende Strukturen komplett zu zerschlagen. Es gibt dahingehend nicht immer nur einen richtigen Weg. Und ich bin dafür, die Sachen mit allen Vor- und Nachteilen komplett zu durchdenken, bevor man Schnellschüsse abgibt, die für den Moment mal gut klingen.
Beim Thema Staat darf ich dir aber widersprechen. Wie gesagt, nicht alles ist richtig und es muss nicht jeder die aktuelle Regierung und auch nicht die Bundeskanzlerin gut finden. Fakt ist doch aber, dass Deutschland gerade in dieser Zeit ein Ansehen in der Welt gewonnen hat, was es das so noch nie gab und dass es den Menschen in diesem Land (gemessen an ihrer individuellen Situation und Position) zu keiner Zeit so gut ging wie gerade und auch, dass es, wenn überhaupt, nur wenige Länder auf der Welt gibt, wo es Menschen in vergleichbaren Situationen besser geht. Und jeder, dem es dennoch nicht gefällt, hat die Möglichkeit, sich ein noch besseres Land zur Heimat zu machen. Was das staatliche Handeln angeht, ist es natürlich so, dass Leitplanken in Form von Gesetzen entwickelt werden, um das gesellschaftliche Zusammenleben zu regeln. Das gehört zu einer Zivilisation nun mal dazu und ist gerade keine Diktatur. Ich empfinde wie gesagt auch nicht alles als richtig, aber man muss auch Maß halten können. Natürlich gibt es auch immer wieder Einflussnahme auf die gewählten Volksvertreter insbesondere seitens der Mächtigen der Wirtschaft, aber auch das ist keine Diktatur. Und auch wenn Staatsorgane gegen alle Formen des Rechtsbruches und der Anarchie durchgreifen, so ist das (sofern es angemessen bleibt) notwendig und nicht diktatorisch. Anders als in einer Diktatur bleibt es jedem Bürger offen, auf dem Rechtsweg gegen alles und jeden vorzugehen und Gerichte bis zur höchsten Instanz anzurufen.
Fragen wir doch mal unsere Vorfahren, was die Merkmale der Diktatur sind. Einige Zeitzeugen werden hier abscheuliches zu erzählen wissen. Ich habe selbst meine ersten zehn Lebensjahre östlich der deutsch-deutschen Grenze verbracht und konnte als Kind erleben, wie Menschen in der Familie und im Freundeskreis gegängelt wurden, weil sie so unverschämt waren, auf ihre berufliche Selbstständigkeit zu bestehen, weil sie nicht Mitgleid der Staatsorganisationen sein wollten oder weil sie aktives Mitglied der Kirche waren. Ganz andere Schicksale kamen mit der Zeit ans Licht und wurden erst später begreifbar. Allein deshalb möchte ich mich gegen den Vergleich dieses an sich tollen Landes mit einer Diktatur verwehren.
Und ja, Medien hinterlassen oft den Eindruck von Mainstream. Deshalb sollte man hier und da auch hinterfragen (machen wir im Fall AMC ja auch) und nachgrasen sowie der Wissenschaft vertrauen. Oft (nicht immer) kommen gleichlautende Berichte aber auch deshalb, weil es einfach so ist. Genauso deutlich hinterfragen sollte man aber auch Informationen, die aus alternativen Quellen kommen und permanent alles, was Mainstream heißt, in Frage stellen. Manchmal ist die alternative Wahrheit für den Einzelnen ganz bequem oder einfach in seinem Sinne, aber dadurch nicht automatisch richtig. Bei aller Kritik an den Medien gibt es jede Menge solide Journalisten, die eine klasse Arbeit machen und das alles ist kein Vergleich zum "Neues Deutschland" bis 1989 oder zur Wochenschau bis 1945.
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