Hanke trifft und legt klasse vor Gladbach holte gegen Freiburg den angestrebten Dreier und verbesserte seine Chancen auf den Klassenerhalt dank der patzenden Konkurrenz. Gegen die Breisgauer investierte die Borussia im ersten Durchgang nur wenig. Erst im zweiten Abschnitt verfolgte die Favre-Schützlinge eine offensivere Marschroute, in Überzahl gelang in der Schlussphase mit einem Doppelschlag der verdiente Sieg und damit der Sprung auf Relegationsplatz 16. Hoch das Bein: Gladbachs Torschütze Marco Reus, hier gegen Freiburgs Kapitän Heiko Butscher. © Getty Images Gladbachs Coach Lucien Favre veränderte sein Team im Vergleich zum 1:0-Erfolg in Hannover auf einer Position: Dante kam nach ausgeheilter Oberschenkelverletzung für Brouwers ins Team. Robin Dutt tauschte beim SC nach dem 2:0 beim Hamburger SV ebenfalls einmal Personal aus: Barth ersetzte Krmas in der Innenverteidigung. Vorsichtiges Taktieren bestimmte die Anfangsphase. Viel Ballgeschiebe auf beiden Seiten, wenig Tempo, kein Risiko im Vorwärtsgang. Gladbach mangelte es schon an einer planmäßigen Spieleröffnung. Kombinationen durch das Mittelfeld blieben Fehlanzeige, der lange Pass kam nicht an. Freiburg war etwas strukturierter und profitierte bei der ersten Möglichkeit durch Cissé (11.) von einem leichten Ballverlust der nervösen Favre-Elf. Von da an war der technisch bessere SC vorübergehend optisch überlegen, ohne sich bei seinen Offensivaktionen zu überschlagen. Die Borussia staffelte sich tief, überließ den Gästen die Spielkontrolle und lauerte auf Konter. Insgesamt war weiterhin kaum Leben in der Partie, wenig Intensität und Engagement zu spüren. Die Spitzen hingen hüben wie drüben vollkommen in der Luft, weil es aus der Zentrale an Ideen mangelte und auch an Unterstützung fehlte. Nach einer knappen halben Stunde gelang dem VfL, den die Abstiegsangst zu lähmen schien, nach einem Freistoß die erste kleinere Torannäherung, ohne dass SC-Keeper Baumann gleich der Schweiß ausbrach (Arango, 29.). Idrissous Rückpass nach einem Konter lief ins Leere (34.), ehe die Breisgauer die bis dort beste Gelegenheit haben sollten: Dabei war Dante Retter in höchster Not. Zunächst gewann er das Luftduell gegen Cissé, dann blockte er Makiadis trockenen Nachschuss aus 20 Metern ab. Und auch gegen den nachsetzenden Cissé blieb der Brasilianer am Fünfmeterraum Zweikampfsieger (39.). Der Abwehrspezialist sollte auch bei der einzigen echten Chance der Gastgeber neben Baumann im Blickpunkt stehen: Der Schlussmann unterschätzte Dantes als Vorlage gedachten Pass aus der eigenen Hälfte. Das Leder prallte auf, über ihn hinweg und vom Pfosten ins Feld zurück (45.). Pech für die Borussia, die aber insgesamt zu wenig investiert hatte, als dass eine Führung verdient gewesen wäre. Ohne Personaltausch begannen die Kontrahenten die zweite Hälfte. Die Fohlenelf agierte nun aggressiver, mit mehr Elan und drückte die Freiburger in deren eigene Hälfte. Gladbachs offensivere Marschroute eröffnete dem Gegner Konterchancen: Rosenthal spielte nach Sololauf halbrechts in den Strafraum zu Cissé, dessen Rechtsschuss ter Stegen mit dem linken Arm zur Ecke lenkte (51.). Viele Unterbrechungen hemmten danach den Spielfluss, kleinere Nickligkeiten mündeten in die ersten Verwarnungen. Der Schwung der Borussia ebbte ab, nach einem Freistoß aber standen Stranzl und auch Dante dicht vor der Führung (61.). Es folgte die beste Phase der Hausherren, mit Folgen für den bereits gelbverwarnten Toprak: Der Innenverteidiger foulte Idrissou und sah die Ampelkarte (66.). Den Freistoß fast vom rechten Sechzehnmetereck schlenzte Arango hoch aufs linke Eck, Baumann parierte glänzend (67.). Klar, dass die Favre-Elf In Überzahl nun umso mehr auf die Führung drängte. Idrissou scheiterte per Kopf und Fuß (70., 73.), ehe sich der SC etwas freimachte vom Druck der Gastgeber. Die letzten zehn Minuten brachen an, und eine unglückliche Abwehraktion der Breisgauer ermöglichte das 1:0: Nach einem weiten Pass legte Schuster am Strafraum unfreiwillig für Hanke auf, der aus 14 Metern von halbrechts trocken flach ins linke Eck traf (80.). Zwei Minuten später machte Reus den Sack zu: Hanke spielte aus dem Mittelfeld steil auf den startenden Blondschopf, der Rosenthal enteilte und Baumann aus 16 Metern keine Abwehrchance ließ. Cissé verpasste seinen 23. Saisontreffer mit einem fulminanten Volleyschuss (89.), dann war Schluss. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) ist Gladbach in Hamburg zu Gast, während der SC Freiburg zu Hause auf Bayer Leverkusen trifft.
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