Aufklärung über die politischen Hintergründe der Klimadiskussion halte ich für sehr wichtig. Ich will niemanden beleidigen, aber das (ahnungslose?) Verbreiten rechter Ideologie kann nicht geduldet werden. Klimaskepsis und Kritik am IPCC werden explizit mit der politischen Rechten in Verbindung gebracht.[24][25][26][27][28] Bei den US-amerikanischen Kongresswahlen im November 2010 boten die Republikaner bis auf eine Ausnahme nur Kandidaten auf, die den IPCC-Konsens bestreiten.[29] Einer Umfrage zufolge glaubt die Mehrheit der Anhänger der konservativen populistischen Tea-Party-Bewegung, dass der Klimawandel in der Zukunft keine ernsthaften Auswirkungen haben werde.[30] Aktivisten der Bewegung beteiligten sich zudem an politischen Aktionen, die sich gegen Klimaschutzgesetze richteten.[31] In Europa haben mehrere rechtspopulistische Parteien die Anzweifelung des menschengemachten Klimawandels zur offiziellen Parteilinie gemacht, darunter die niederländische PVV von Geert Wilders.[32]
Bezahlte Skepsis [Bearbeiten] Hinterfragt wurden auch die Motive der Kritiker. So wurden bis in die 1990er Jahre und zum Teil noch heute klimakritische Studien von Unternehmen aus dem Kohlebereich unterstützt. Die Global Climate Coalition säte von 1989 bis 2002 gezielt Zweifel an den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur globalen Erwärmung und platzierte Klimaskeptiker in öffentlichen medialen Diskussionen. Mit ExxonMobil beteiligte sich ein Ölunternehmen aktiv an der Verbreitung von Skeptiker-Positionen.[35] Die Union of Concerned Scientists kam in einer Untersuchung zu dem Schluss, dass ExxonMobil mit einer langfristigen Strategie, die auch Irreführung und Fälschungen beinhaltet, dafür gesorgt hat, dass „wissenschaftliche Erkenntnisse verschleiert, Politiker, Medien und die Öffentlichkeit manipuliert und Maßnahmen zur Eindämmung von Emissionen verhindert wurden“, wie die Financial Times Deutschland berichtet.[36] ExxonMobil hat zu diesem Zweck mit ca. 16 Mio. US-Dollar zwischen 1998 und 2005 ein Netzwerk von 43 scheinbar unabhängigen Organisationen unterstützt, die in der Öffentlichkeit den Konzerninteressen dienende Verwirrung über den Stand der Klimaforschung stifteten. In der Methodik wurde dies mit der langjährigen Verschleierung der Gefahren des Rauchens durch die Tabakindustrie verglichen.[37] Für Aufsehen sorgte auch das Bekanntwerden eines Treffens in der Zentrale des American Petroleum Institute vom April 1998, auf dem unter Beteiligung des Klimaforschers Fred Singer an PR-Strategien gearbeitet worden war, in der Öffentlichkeit gezielt Unsicherheit über den Stand der Klimaforschung zu verbreiten, um so Einfluss auf politische Entscheidungsträger zu nehmen. An dem Treffen waren auch Vertreter des Ölkonzerns Exxon und konservativer Think Tanks beteiligt.[38] Koch Industries und die Milliardäre David und Charles Koch unterstützten laut Greenpeace zwischen 1997 und 2008 mit fast 48 Millionen US-Dollar ebenfalls die Arbeit von Gruppierungen, die die globale Erwärmung bzw. deren Ursachen leugnen.[39] In einem Editorial vom 12. Juli 2001 legte die Redaktion der Zeitschrift Nature ihren Standpunkt zur Kontroverse um die globale Erwärmung dar. Darin unterstützt die Redaktion den in den Berichten des IPCC zum Ausdruck kommenden Konsens. Kritik an den Erkenntnissen der Klimaforschung sei demnach primär von der US-Kohle- und Ölindustrie initiiert. So genannte „climate-change dissidents“ riefen mittlerweile einen ähnlichen Eindruck hervor wie „Aids dissidents“ oder „tobacco-industry dissidents“. Durch sie werde die Öffentlichkeit hinsichtlich der Tatsachen über die globale Erwärmung getäuscht und verwirrt.[40] Im Jahr 2003 veröffentlichten Willie Soon und Sallie Baliunas in der Zeitschrift Climate Research einen Aufsatz, in dem sie zur Schlussfolgerung gelangten, dass in der Gegenwart weder die wärmsten Jahre des 2. Jahrtausends noch die Jahre mit den extremsten Wetterereignissen zu finden seien und dass der anthropogene Treibhauseffekt überschätzt werde.[41] Der Herausgeber der Fachzeitschrift, Otto Kinne, und der Chefredakteur, Hans von Storch, distanzierten sich im Nachhinein von dem Aufsatz, da die Lektoren methodische Mängel übersehen hatten. Von Storch trat daher sogar von seinem Posten als Chefredakteur zurück. Auch wurde der Artikel aufgrund der Tatsache kritisiert, dass Soon und Baliunas sowohl vom George C. Marshall Institute finanzielle Unterstützung erhielten, das lange gegen eine Begrenzung der Kohlenstoffdioxid-Emissionen gekämpft hatte, als auch vom American Petroleum Institute.[42] Zahlreiche Klimaforscher kritisierten den Aufsatz und warfen Soon und Baliunas schwere methodische Fehler vor.[43][44] Trotzdem wurde die Studie von der damaligen US-Regierung unter George W. Bush als angeblicher Beweis für die Behauptung herangezogen, dass Klimaschutz unnötig wäre.[45] http://de.wikipedia.org/wiki/Kontroverse_um_die_globale_Erwärmung http://de.wikipedia.org/wiki/Globale_Erwärmung
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