Die Klimaritter, eine antikapitalistische Revolte

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eröffnet am: 01.05.16 00:56 von: lumpensamm. Anzahl Beiträge: 3949
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09.01.17 15:30

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#473 sehe ich anders ...

Wenn man in der Tiefsee bohren oder Fracking betreiben MUSS um den Bedarf an Öl decken zu können, so hat das mit Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit wenig zu tun.

Auch sehe ich keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen steigenden Strompreisen und der Energiewende. Oder anders ausgedrückt, die Strompreise wären ohne Energiewende höchstwahrscheinlich ebenso deutlich gestiegen.
U.a. weil der Preisanstieg vor dem eigentlichen Beginn der Energiewende liegt. D.h. der Preis schon Jahre zuvor stieg, ohne dass die Energiewende durch z.B. ein EEG einen nennenswerten Einfluss daran hatte.
Wesentlich stärker korreliert Strompreis und Ölpreis und hier nahm der Strompreisanstieg Ende der 90er-Jahre auch ihren Anfang bis 2013 und seither sind die Preise auch nicht weiter gestiegen. Nun hat sich der Ölpreis binnen einem Jahr verdoppelt, Gaspreis ist um 50% gestiegen und siehe da, der Strompreis steigt wieder.

Interessant finde ich auch, dass den größten Teil der Stromkosten mittlerweile die Netzbetreiber ausmachen. Und diese kassieren kräftig, wesentlich mehr als es in einem gut funktionierenden Markt sein müsste. So liegen die Gewinnmargen bei Tennet nach Steuern und Abgaben bei 20%.
http://annualreport.tennet.eu/2015/...ftsfuhrung/ergebnisentwicklung, 2016 sicherlich noch deutlich höher.
D.h. die Steigerungen bei den Netzentgelten, die wiegesagt den größten Zuwachs in den vergangenen Jahren zeigen, sind überflüssig, hier wird der Endverbraucher abkassiert.

Der Anstieg beim EEG hingegen ist in den vergangenen Jahren marginal gewesen und wird auch nur noch unwesentlich weiter ansteigen und in einigen Jahren gipfeln, bevor dann eine schrittweise Reduzierung des EEG folgen wird.
https://www.agora-energiewende.de/fileadmin/..._2035_web_05052015.pdf

Dass in Dtl. 14mio. Haushalte im Rückstand sind, dafür kann man sicherlich nicht die Energiewende verantwortlich machen, weil die Stromkosten nur einen kleinen Teil an den Gesamtkosten ausmachen. Zudem stehen den Strompreiserhöhungen Verbrauchseinsparungen gegenüber, welche die Mehrbelastung zusätzlich begrenzen.






 

09.01.17 17:44
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10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerTony

Die 14 Mio Haushalte waren Tippfehler. Sollten 14% sein, s. o.

Der Zusammenhang zw. EE Anteil und Kosten ist nicht von der Hand zu weisen s. Grafik. Die KWh kostet im internationalen Vergleich zw. 9 und 15 cent im Westen, wenn keine EE eingesetzt werden. Da waren wir auch einmal vor der Jahrtausendwende. Seitdem zahlen wir doppelt bis drei mal soviel.

Die EEG Umlage steigt heuer um 8%. Das Netzentgelt steigt wegen der um mehr als 100% gestiegenen Redispatchmaßnahmen um bis zu 20%. Der zwanghafte Überschuss an EE- Strom lässt die Marktpreise für den Überflusstrom purzeln und kannibalisiert auf diesem Weg die sauberste konventionelle Stromerzeugung durch Gas. Dieser sog. Merrit order effect führt dann dazu, dass wir, um die Kosten halbwegs im Griff zu behalten, Gas durch Braunkohle ersetzen. Das führt dann wiederum dazu, dass wir trotz höheren EE- Anteils stagnierende Co2 Emissionen haben. Vollkommen irre!

Die Netzbetreiber mussten schon viel und werden noch viel mehr investieren müssen, um Blindleistung bereitzustellen und das Netz noch durchgängiger zu machen für die schwer steuerbaren EE.

 
Angehängte Grafik:
img_3533.png (verkleinert auf 67%) vergrößern
img_3533.png

09.01.17 18:25

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#477 ... die Grafik ...

scheint einen Zusammenhang darzustellen, welcher aber nicht in diesem Ausmaß besteht und eher zufällig ist.
Die Strompreise in Dtl. lagen im europäischen Vergleich auch ohne den Ausbau an Wind- und PV Kapazitäten auf dem höchsten Niveau und deutlich über Strompreisen in Frankreich, usw.
Wenn man jedoch mal auf die Strompreiszusammensetzung in andere Länder wie u.a. Frankreich schaut, so stellt man fest, dass die Steuerlast wesentlich niedriger liegt bzw. kaum bis gar nicht vorhanden ist. Frankreich verzichtet hierbei Jahr für Jahr auf einen zweistelligen Milliardenbetrag. Würde Dtl. dies Frankreich gleich tun, läge der Strompreis statt der knapp 30cent dann auch nur bei vielleicht 25cent und dann würde der Zusammenhang aus installierter erneuerbarer Energien deutlich flacher ausfallen.
Btw. frage ich mich, woher der Preis von knapp 30cent stammt? Ich selbst nutze einen vergleichsweise teuren Ökotarif und zahle weniger als 29cent ( die Erhöhung bereits Inklusive ).
Der hohe Strompreis kommt letztendlich auch dadurch zustande, weil der Wettbewerb nicht einwandfrei funktioniert, d.h. viele Verbraucher mehr zahlen als sie zahlen müssten.

Was die Grafik ebenfalls verschweigt ist, dass in Dtl. eine Unbalance zwischen Industrie- und Haushaltskunden gibt. Der Haushaltskunde den Löwenanteil an EEG und Steuern bezahlt, während die Industrie vor allem die Großabnehmer ähnlich günstige Tarife bezahlen wie im europäischen Ausland.

Interessant fände ich, wenn man zu jedem dieser Punkte hätte auch ein Fehlerband eingezeichnet. Es wundert mich, dass du bei der Thematik Klimamodellierung die Fehlerbetrachtung kritisierst, beim Zusammenhang aus installierter Leistung und Strompreis den Apfel, Birne-Vergleich akzeptierst und unterschiedliche Rahmenbedingungen miteinander vergleichst.  

09.01.17 18:37

30046 Postings, 8621 Tage Tony Fordhier mal der Vergleich ...

Deutlich zu sehen wie der durchschn. Preis für Haushaltskunden ganz oben liegt, während der Preis für die Industriekunden nicht europäischer Spitzenwert ist, sondern sich in der Masse mit einreiht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Strompreis#.C3.9Cbersicht

Der Witz an der Sache ist, dass man zum Strompreisvergleich den Haushaltskunden heranzieht, der am Verbrauch nur etwa 30% ausmacht, während der Strompreis der Industriekunden die 70% des Stromes verbrauchen, zu einem anderen Ergebnis führen würden.
Die Grafik #477 würde zu einem anderen Ergebnis gelangen, würde man die Industriestrompreise miteinander vergleichen.

Auch gut zu erkennen, dass allein die Steuern und Abgaben ( ohne EEG ) allein schon dazu führen, dass der deutsche Haushaltskunde gute 4 cent mehr bezahlt als der Haushaltskunde in Frankreich. D.h. dass ein großer Teil der Strompreiserhöhungen durch den Staat selbst verursacht wird und sich in steigenden Einnahme beim Staate zeigt.  

09.01.17 20:11
1

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerDas stimmt so nicht ganz Tony

Es ist richtig, dass Industriekunden einen niedrigeren Preis zahlen als Privatkunden. Das kommt jedoch nicht daher, dass sie subventioniert werden sondern daher, dass sie ganz andere Dimensionen abnehmen und damit auch weniger Verwaltungs- und Vertriebskostenanteile in ihren Strompreisen haben. Dann haben sie auch eine ganz andere Einkaufspower als Lieschen Müller mit ihren paar kWh für den Teekocher. Das ist auch in allen Ländern so außer in ein paar sozialistischen Ausreißern. In Russland zahlen Industriekunden nur 7 cent die kWh, in USA teils 9 cent.

Auch hier können sich die Stromanbieter nicht vor dem Markt drücken. Wenn Eon oder andere deutsche Anbieter z. B. Partout nicht wettbewerbsfähige Preise für BMW Regensburg bereitstellen können, dann kommt deren Strom halt zukünftig über Umwegen aus Tschechien. Das nennt man Markt. Und glaub mir, das interessiert im Einkauf niemanden, wieviele Solaranlagen das jeweilge Netz belasten. Gekauft wird, wo es am günstigsten ist, außer man will oder muss das Thema vermarkten.

Wo tatsächlich die Industrie von privat subventioniert wird, ist bei der EEG Umlage. Hier sind energieintensive Unternehmen befreit. Deren Lasten trägt der Privatkunde. Aber das macht nur 1 bis 2 cent aus. S. Grafik vom Fraunhofer Institut.

D.h. die Strompreise sind nicht wegen der bösen Industrie so hoch sondern wegen der EE.  
Angehängte Grafik:
img_3534.jpg (verkleinert auf 51%) vergrößern
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10.01.17 00:55
1

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerTony, #478

Bei der Darstellung gibt es keine Unsicherheiten, da nichts gemessen oder produziert wird. Es werden nur Daten mittels linearer Regression aufgetragen und ein statistischer Zusammenhang zwischen beiden Variablen (EE Anteil pro Kopf und Strompreis) gesucht. Der Zusammenhang wird über das Bestimmtheitsmaß R^2 angegeben. Das kann zwischen -1 (perfekte negative Korrelation) und +1 (perfekte Korrelation) liegen. Bei einem Wert von 0 erhältst du gar keine Korrelation. In diesem Fall wären die Punkte wahllos über das Diagramm verteilt. Das R^2 hier beträgt 0,85 und zeigt schon einen starken Zusammenhang zwischen EE-Anteil und Strompreisen an. Andersrum bedeutet es, dass der Preis zu 15% auch von anderen Faktoren beeinflusst wird.

Der deutsche Strompreis pendelt seit 3 Jahren wegen des gebremsten Zubaus an EE und wegen des Merit order effects um die 29 cent, er steigt erstmals in 2017 wieder weiter an.  

10.01.17 01:29
2

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerStrompreise D

Die Grafik zeigt die Zusammensetzung des Strompreises in D. Quelle: http://strom-report.de/medien/strompreis-2016.png

Wie du siehst, Tony, ist die Stromsteuer mit 7% Anteil nicht so üppig. Selbst wenn du sie weglässt, bleiben immer noch 10 cent Differenz zu Frankreich. Das ist auch in etwa der Wert, den die EE-Umlagen plus die gestiegenen Netzentgelte ausmachen. Wobei Wind und Solar noch gar nicht richtig bewertet sind. Denn die konventionellen Kraftwerke laufen ineffektiv im Standby, um einzuspringen, wenn Wind und Sonne nicht liefern können.

Da beißt die Maus keinen Faden ab, Wind und Solar machen den Strom deutlich teurer. Und wir sind immer noch im Überflussbereich, wo wir mehr produzieren können als wir brauchen. Sollten sich die Klimaritter mit ihrer Dekarbonisierung durchsetzen, kommt erst richtig Dampf in die Preise. Denn dann wird Strom zur Mangelware.  
Angehängte Grafik:
img_3535.png (verkleinert auf 63%) vergrößern
img_3535.png

10.01.17 11:01

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford@lumpi ...

#477 die Grafik vergleicht lediglich den Strompreis der Haushaltskunden, welcher nachweislich nur einen kleinen Teil am Gesamtstrommarkt ausmacht. Zudem kommt noch hinzu, dass die Besteuerung in den verschiedenen Ländern unterschiedlich gestaltet ist, dies jedoch keinerlei Berücksichtigung findet.

Betrachtet man z.B. den Strompreis den Industriekunden in Dtl. zahlen, so liegt dieser Preis eben mitnichten so hoch, sondern lediglich im oberen Mittelfeld. Am Industriestrompreis kann man faktisch die Teuerung durch die Energiewende nicht wirklich ablesen, zumal der Strompreis historisch betrachtet in Dtl. schon immer zu den Höchsten zählte. Dies liegt denke ich u.a. auch daran, dass die Anforderungen an die Energiewirtschaft vergleichsweise hoch ( Besteuerung ) und die Subventionen vergleichsweise gering sind.

D.h. #477 stellt eine Betrachtung einer Minderheit am Strommarkt unter unterschiedlichsten Vorrausetzungen dar und versucht über die Regression einen Zusammenhang herzustellen, der wenn er denn besteht, wesentlich flacher ausfällt.

#480
der Strompreis stieg von 2000 bis 2014 um 15,2cent
das EEG hingegen trägt dabei einen Anteil von 6cent, damit 40%
Zu behaupten, dass das EEG hauptverantwortlich für den Strompreisanstieg sei, halte ich daher für nicht der Wahrheit entsprechend.
Unberücksichtigt bleibt auch der Effekt der das EEG auf den Preis zur Strombeschaffung hat.
Durch den gesteigerten Wettbewerb sinkt der Strompreis seit einigen Jahren, einen Effekt den man nirgendwo sonst in Europa findet.

Interessant finde ich auch den Vergleich zu anderen Ländern. Einfach mal folgende Seite unten den Vergleichschart betrachten oder unten auf Zahlen für Haushaltskunden klicken.
Seit 2004 stiegen die Strompreise um 76%. In GB Beispielsweise um 141%, in Litauen um 98%, Spanien 113%, Rumänien 67%, Tschechien 58%, Bulgarien 61%, usw.

Wir sind mit der Energiewende auch nicht die Einzigen, sondern befinden uns gar nur im Mittelfeld, auch was den Anteil der Stromkosten am Nettoeinkommen angeht.
http://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/...c-a9c2-ac444277d5a5
http://strom-report.de/strompreise-europa/




http://www.kwh-preis.de/strom/strompreise


 

10.01.17 15:07

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerTony

Ich schlage vor, dass du deine Behauptungen belegst. Ich such mir immer nen Wolf, um das zu widerlegen. Also zeig mir, dass die Industriestrompreise deutlich weniger stark gestiegen sind und vergleiche sie mit den Industriepreisen im Ausland. Ich behaupte, dass die Steigerungen (von den energieintensiven Betrieben abgesehen ) prozentual mind. So hoch sind. Grund der Überlegung: sie zahlen auch Netzentgelte und Umlagen. Bezogen auf den günstigeren Grundpreis dürften die Steigerungen größer sein.  

10.01.17 15:43

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#484 ...

den Beleg dafür hast du dir bereits selbst geliefert.
#480

Dort in der Grafik gut zu erkennen, wie das EEG jeweils unterschiedlich in Rechnung gestellt wird.

D.h. für den Haushaltskunden erhöht sich der Strompreis je kWh um 6,x cent, während die Industrie teils gar kein EEG zahlt oder nur 4,x cent zahlt.

Dieser Unterschied hat sich in den letzten Jahren immer weiter vergrößert, somit auch die Belastung bei den Privathaushalten größer als bei der Industrie.

Gut, man könnte den Strompreis auch prozentual betrachten, dann ist es sicherlich richtig, dass sich der Strompreis auch bei der Industrie entsprechend erhöht hat.

Aber wozu die großen Unterschiede?
Es gibt keinen vernünftigen Grund, hier solch großen Mengenrabatt und Sonderprivilegien zu gewähren, zumal die Industrie den größten Verbraucher darstellt und sich dort auch die größten Einsparpotenziale befinden.
Bedingt der günstigen Strompreise aber gibt es kaum Initiativen um Energie einzusparen. Ich selbst arbeite in einem stromintensiven Betrieb und weiß daher, dass das Thema Energieeffizienz kaum eine Rolle spielt.  

10.01.17 17:06

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford@lumpi ...

meine "witzig" - Bewertungen bitte nicht falsch verstehen bzw. als persönlichen Angriff werten, denn dies ist keinesfalls meine Absicht. Würde ich den Thread hier nicht interessant finden, würde ich mich nicht immer wieder hier einfinden und mich der Diskussion anschließen.
Das "witzig" bezieht sich aus dem Eindruck den ich habe, dass du Einerseits die Argumente der Klimaritter auf die Goldwaage legst und jede Lücke in der Argumentationskette groß darstellst, andererseits du den Vergleich der Strompreise am Haushaltskunden fest machst, obwohl dieser eigentlich nur eine Minderheit am Markt darstellt.

Ansonsten finde ich die Diskussion hochinteressant, sehe es Einerseits für wichtig und richtig eine Wende der Ressourcenverschwendungspolitik einzuleiten, Andererseits finde ich es durchaus angebracht, dass man keine Panik verbreiten sollte, d.h. der Klimawandel sicherlich medial zu einem Untergangsszenario hochstilisiert wird, was es am Ende nicht ist.
Fakt ist und bleibt meiner Meinung nach aber, dass der nach wie vor zunehmende Verbrauch an Öl und anderen Rohstoffen bereits Heute fragwürdige Blüten treibt. U.a. Tiefseebohrungen, Bohrungen in fragwürdigen Gebieten wie der Arktis oder Antarktis, uvm. bereits Heute schon zu viel des Guten ist.
Ich will jedenfalls nicht, dass man irgendwann selbst die letzten Gebiete wie Antarktis oder Arktis der Ölindustrie preis gibt und die Meereswelt nirgendwo mehr vom Menschen ungestört sein kann.
Zudem gibt es bislang auch keinerlei Langzeiterfahrungen wie sich er exzessive Abbau von Rohstoffen auswirken wird. Man schafft wenn man so will ohne Rücksicht auf Verluste riesige Hohlräume, die wer weiß in einigen Jahrzehnten immer wieder dramatische Erdrutsche und Instabilitäten verursachen.
Der Verbrauch muss runter oder zumindest stabilisiert werden und dies nicht erst in einigen Jahrzehnten, sondern besser Heute als Morgen.
Alles Andere wird zwangsläufig zu immer fragwürdigeren Methoden der Gewinnung führen und man bedingt der Notwendigkeit auch zunehmende Umweltzerstörungen, Raubbau in Kauf nehmen. Dagegen sind die paar Palmölplantagen nur der Tropfen auf den heißen Stein.  

10.01.17 17:19

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerKeine Angst Tony

Habe kein Problem mit Bewertungen. Egal, was deine Motive sind, werde immer jede Bewertung akzeptieren ohne deswegen sauer zu sein. Natürlich habe ich auch eine unsichtbare Brille auf. Werde später nochmal auf die Strompreise eingehen.  

11.01.17 06:20

30046 Postings, 8621 Tage Tony Fordirgendwo in der Mitte ...

Zwischen Klimaritter und Klimaskeptiker wäre denke ich ein guter Weg.
U.a. finde ich den Atomausstieg überhastet, hätte man sicherlich den alten Ausstiegsplan von Rot/Grün beibehalten können, hätte vollkommen ausgereicht.
U.a. finde ich die Einseitigkeit der Klimapolitik unpassend, d.h. z.B. dass sich die Bemühungen hauptsächlich auf Minderheiten beziehen, d.h. dem Auto und den Haushalten. Die großen Verbraucher die Industrie sowie LKW, Schiffe, etc. weitestgehend unbeachtet bleiben.

Andererseits sollte man sich dessen bewusst sein, dass wenn man nicht frühzeitig z.B. in E-Mobilität investiert, diese subventioniert, dass andere Länder vor allem China, sich diese Bereiche unter den Nagel reißen. Und genau dies passierte mit der PV und droht nun auch mit der E-Mobilität zu passieren.
D.h. wenn wir in Dtl. und Europa diese Technologien nicht frühzeitig fördern, wird China dies tun und sich die Unternehmen dort und nicht hier in Dtl. ansiedeln. Da spielt es dann auch keine Rolle ob der große Bedarf danach erst 10 Jahre später ins Rollen kommt, denn haben sich die Unternehmen einmal angesiedelt und ihre Fabs aufgebaut, wird man diese nicht mehr zurück nach Europa oder Dtl. bewegen können.
Wiegesagt im Bereich PV hat man quasi bereits die Marktführerschaft China überlassen und wenn man nicht aufpasst, wird dies auch mit der E-Mobilität passieren und dann wird es eng für VW & Co.

D.h. erst zu reagieren wenn der tatsächliche Bedarf entsteht, wird womöglich zu spät sein.  

11.01.17 10:13
1

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerSubventionen

Ich bin generell gegen Subventionen. Zu weit überwiegenden Teilen sind sie ineffizient und kontraproduktiv. Sie funktionieren, wenn überhaupt, nur in planwirtschaftlichen Systemen. In freiheitlichen Systemen bewirken sie eine Verkrustung und verhindern Innovationen. PV in D ist symptomatisch dafür. Die anfängliche Subventionen von Kernenergie ebenso.

Der Innovationstreiber Nr. 1 ist nach wie vor der Profit. Die Pole Position im Markt zu haben, ermöglicht den höchsten Preis / die niedrigsten Kosten und damit den höchsten Profit. Um das zu erreichen, braucht man die besten Leute und den Mut, andere Wege zu gehen als der Rest. Das Scheitern ist ein ständiger Begleiter dieses Modells.

Subventionen zerstören alles an diesem Modell. Sie führen zu Apparatschik-Unternehmern, die via Lobbyismus und Formalismus Subventionen ergattern statt über Leistungen Profite erzielen wollen. Dieser Geist wird sich zwangsläufig im ganzen Unternehmen manifestieren. Alle hoch subventionierten Unternehmen sind, sobald sie dem Markt überlassen werden, akut pleite bedroht.

Die Subventionierung von EE, Elektromobilität etc. macht hier keine Ausnahme. Ich sehe auch gar keinen Grund darin, das zu tun. Der Umwelt und dem Planeten ist es schlicht egal, mit was wir den Strom erzeugen bzw ob wir mit E-Autos oder Verbrennern durch die Gegend düsen. Es ist noch nicht einmal das einzige Argument da, das überhaupt Staatseingriffe rechtfertigt., die strategische Signifikanz verbunden mit Extremen Investitionen. Keines der o. g. Technologiefelder ist Hightech, im Gegenteil, alles im Prinzip 100 Jahre und mehr alte Technik, auf heutigen Stand gebracht. Wieso soll man den Unfug fördern?

Das einzige, was uns z. B. wirklich voranbringen würde, wäre der nächste Quantensprung in der Kerntechnik, z. B. durch Flüssigsalzreaktoren. Wer hier in 10, 20 oder 30 Jahren eine praktikable Lösung findet, ist der gemachte Mann. Aber nein, man (der komplette Westen) verbaut sich und den Firmen diesen Weg durch eine doofe Ideologie. Jetzt arbeiten eben die Chinesen mit amerikanischer Unterstützung daran weiter.

Vor lauter "Lass uns nicht verbrennen" Hysterie sollte man auch die Möglichkeit des Gegenteils nicht außer Acht lassen. Was passiert, wenn in 20 oder 100 Jahren alles elektr. Fährt und wir noch mehr Wind/solar und weniger Kohle/Kernenergie haben, aber das Klima sich unerwartet für eine kleine Eiszeit entschieden hat?
 

11.01.17 10:34

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#489 Subventionen ...

Über Subventionen mag man denken was man will, doch die Realität ist ein gegenseitiger Subventionswettlauf um die führenden Unternehmen und Konzerne.

Fakt ist, dass ohne Subventionen keine große Fabrik mehr gebaut werden würde. Egal ob die Fabrik von VW, Siemens oder manch anderen Produzenten, die Fabriken sind ausnahmslos subventioniert. Üblicherweise liegen die Subventionen zwischen 10 und 50%

Die Akku-Fab die Beispielsweise Tesla in den USA baut, wird meines Wissens nach mit mehr als 1mrd.$ subventioniert. Und warum diese hohen Subventionen? Weil Tesla die Fab sonst in China oder anderen Regionen gebaut hätte.
Zu glauben, dass ein Produzent seine Fab dort errichtet, wo er das beste Personal findet, ist Schnee von gestern. Fabs werden heute dort errichtet, wo es die höchsten Subventionen gibt und der größte Absatzmarkt bzw. besten Absatzperspektiven liegen. Auch eine attraktive  Besteuerung spielt da sicherlich eine Rolle, was letztendlich auch eine Art der Subvention ist.

Entweder man spielt das Spiel des Subventionswettlaufs mit oder man wird zusehen können wie die Schlüsselindustrien Schritt für Schritt abwandern.

Und weil du das Beispiel PV erwähnt hast, dies ist letztendlich ein gutes Beispiel dafür, wie entscheidend Subventionen sind. Mit der deutlichen Absenkung der Subventionen wurde die PV in Dtl. nahezu begraben und hat China die Marktführerschaft in diesem Bereich übernommen. Und wie hat China dies geschafft? Letztendlich mit massiven Subventionen.
Mit der E-Mobilität läuft es wiedermal ähnlich, auch hier subventioniert China massiv und hat bereits Heute erreicht, dass die Akku- und Batteriebranche nahezu komplett in chinesischer Hand ist. Auch die E-Mobilität wird vermutlich weitestgehend in chinesische Hände fallen, u.a. weil es dort die besten Subventionsangebote sowie den mit Abstand größten und vor allem subventionieren Absatzmarkt gibt.  

11.01.17 10:49

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#489 Flüssigsalzreaktoren ...

Eine Technologie an der man durchaus forschen sollte und auch bereits forscht.
Doch Forschung braucht seine Zeit, Zeit die man meiner Meinung nach nicht hat.
Selbst ausgehend davon, dass man eine realisierbare Lösung in 20 oder 30 Jahren finden würde, so würde es weitere Jahrzehnte dauern bis man eine Energiewende vollziehen könnte.

Und am Ende stehen dann Betreiber großer Kraftwerke, von denen man dann wieder abhängig ist, von denen hunderttausende Haushalte abhängig sein werden. Man würde den Energiemarkt einmal mehr zentralisieren.

Für mich u.a. ein Grund, weshalb ich die dezentralen Lösungen von PV, Wind, etc. wesentlich attraktiver finde. Wenn man die erneuerbaren Energien weiter vorantreibt, so denke ich, könnte man Hausbesitzer, Kleinbetriebe, etc. Autark machen und könnte sich dann gar diverse Leitungsnetze sparen. Ich denke sogar, dass man selbst die Wasseraufbereitung wird dezentralisieren. Die Zukunft wird meiner Meinung nach darin liegen, dass man Häuser, Betriebe, usw. irgendwo auf ein Feld setzen kann ohne sich Gedanken über Zuleitungen, Energieversorgung, Wasserversorgung, usw. machen zu müssen.

Die Vorteile liegen auf der Hand, man spart sich teure aufwändige Leitungsnetze, sowie deren Verwaltung, man ist unabhängig von Dienstleistern wie Energieversorgern, Wasserbetrieben, etc. und man ist nahezu frei in der Wahl seines Standortes und kann sich selbst versorgen.

Das ist für mich Zukunft ohne irgendwelche unnötige Abhängigkeiten, das ist für mich Freiheit.  

11.01.17 12:27
1

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerDeine Freiheit bedeutet Armut

Revolution und Massensterben auf lange Sicht, wenn es tatsächlich im großen Stil verordnet wird. Wenn du das tatsächlich willst, steht es dir frei, es jetzt schon zu tun und den Preis dafür zu bezahlen. Überhaupt kein Problem damit. Alle, die das für gut halten, sind herzlich eingeladen, das auf eigene Rechnung zu machen. Komisch, dass es keiner aus Überzeugung macht. Ein Problem habe ich, wenn ich für diese Utopie jetzt bezahlen muss, um später energetisch zu verarmen.  

11.01.17 17:18

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#492 ...

Woran machst du fest, dass Autarkie zu Armut und Massensterben führen wird?
Auch mir ist bewusst, dass jene Art von Freiheit nicht binnen der nächsten 10 Jahre zu erreichen sein wird.

Doch warum sollte ich als Hausbesitzer nicht völlige Unabhängigkeit anstreben wollen?

Warum sollte ich den Strom aus großen Kraftwerken von einem Dienstleister beziehen müssen, wenn ich dies nicht selbst tun kann?  

11.01.17 17:32

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerNicht deine Autarkie

ist das Problem, sondern der Zwang für alle, auf konventionelle Energie zu Gunsten EE zu verzichten. Wie gesagt, wenn du mittels EE autark sein willst, tu es. Kein Problem. Aber lass nicht andere dafür bezahlen und zwing sie nicht, das Gleiche zu tun.  

11.01.17 17:43

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#494 ...

für diese Angelegenheit gibt es demokratische Mittel und Wege um z.B. ein EEG neu zu gestalten.
Auch kann man wegen mir das EEG abschaffen, zumal das EEG eh schon so niedrig liegt, dass es sich zunehmend weniger lohnt den Strom überhaupt noch zu verkaufen, sondern es wesentlich attraktiver ist, den Strom selbst zu verbrauchen oder ggf. auch zu puffern.  

11.01.17 17:46
1

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#494 Übrigens ...

muss ich letztendlich auch mit dem Kernkraftwerk, Atommüll, etc. leben, weil du es haben möchtest. Da könnte ich auch behaupten, dass wenn du es haben willst, du dort hingehen sollst, wo du Leute wie mich nicht damit störst.  

11.01.17 19:25

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerJa, das ist tatsächlich

eine interessante Frage, die sich allerdings bei Flüssigsalzreaktoren mit Thorium nur deutlich abgeschwächt stellen würde, da die Toxicität des Abfalls deutlich geringer wäre im Vergleich zum heutigen Atommüll. Aber klar, die Kröte bliebe zu schlucken.  

11.01.17 21:03

30046 Postings, 8621 Tage Tony Fordmeiner Meinung nach ...

wird irgendwo in der Mitte die Realität liegen. Man wird feststellen, dass die Energiewende bei einem gewissen Niveau diverse Schwierigkeiten mit sich bringt, die zur Lösung mehr Zeit benötigen. Deshalb wird man auch weiterhin diverse Kraftwerke benötigen und auch weiter betreiben, vermutlich diverse Ausstiegspläne nach hinten verschieben.

Dennoch denke ich, wird es eine zunehmende Anzahl von Menschen geben, welche unabhängig sein wollen, denen die Unabhängigkeit etwas wert ist. Mit der Nachfrage nach Autarkie wird auch ein Markt entstehen, Produkte und Lösungen entwickelt, welche auch bezahlbar sein werden.
U.a. bin ich der Ansicht, dass der heutige Energieverbrauch noch viel Einsparpotenzial in sich birgt. Ich denke, dass sich der Energiebedarf eines Privathaushaltes ohne Weiteres um weitere 50% senken lassen. Und dann sieht die Rechnung bezüglich Akku, PV, etc. schon wieder ganz anders aus.
Dann brauchst du insgesamt auch weniger Kraftwerkskapazitäten und steigt allein mit der Einsparung auch der Anteil an erneuerbare Energien.
Zudem lässt sich Strom sehr gut handhaben, in beliebige andere Energieformen ( wenn auch mit Verlusten ) wandeln und damit auch z.B. für kalte Wintertage speichern.

Und für die Industrie, die größere Verbräuche hat, evt. Großstädte die auf engstem Raume versorgt werden wollen kann man ggf. noch mit einem zusätzlichen Flüssigsalzreaktor versorgen.  

12.01.17 06:04

30046 Postings, 8621 Tage Tony FordAuch zu bedenken ....

dass der Verbrauch an Öl, Gas, Kohle, etc. nach wie vor deutlich zulegt, wenn auch weniger deutlich als in der Vergangenheit. D.h. es werden nach wie vor mehr konventionelle Kraftwerke zugebaut statt stillgelegt.

D.h. global betrachtet kann momentan von einer Dekarbonisierung nicht die Rede sein, eher von einer weniger starken Karbonisierung.

Dies wird sich trotz Energiewendepolitik auch nicht so schnell ändern, der Verbraucht wird weiter steigen, sich der Anstieg aber weiter verlangsamen und dies finde ich positiv, zumal das heutige Niveau bereits sehr hoch liegt.  

12.01.17 09:35
1

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerDas ist zum Glück

noch die globale Realität. Umso sinnloser sind die Anstrengungen des deutschen Zwergs. Selbst wenn wir, wie es Paris und die marxistisch verblendeten Klimaaktivisten rund um unsere Regierung wollen, bis 2050 zu 80% dekarbonisieren sollten, der Rest der Welt aber weiter konventionell wächst, ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein mit null Komma null Effekt auf Klima und Umwelt. Wieso also sollten wir das (höhere Kosten und höheres Versorgungsrisiko für einen Nulleffekt) überhaupt machen? Wieso also überhaupt die ganze Maschinerie aus Pseudowissenschaftlern, Aktivisten und sinnlosen Gesetzen? Nur damit sie uns eine neue sinnfreie Religion aufzwingen können? Oder ist diese nur Mittel zum Zweck der Kontrolle und Besteuerung?Wer das will, soll in die Kirche, in die Moschee oder in den Esoterikkurs der VHS gehen oder gleich offen eine neue kommunistische Partei gründen.  

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