Die Klimaritter, eine antikapitalistische Revolte

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eröffnet am: 01.05.16 00:56 von: lumpensamm. Anzahl Beiträge: 3949
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12.01.17 11:08
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30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#500 ... Zielvorgaben ...

Zielvorgaben sind im Regelfall dazu da um sie nicht zu erreichen. Zielvorgaben werden immer deutlich optimistischer gesetzt als sie realisierbar sind.
Dies ist nicht nur bei der Energiewende so, sondern zieht sich durch alle Bereiche des Lebens. So setzen sich Unternehmen langfristige sehr optimistische Ziele, die sie im Regelfall nicht erreichen.
So werden Großprojekte optimistisch kalkuliert, usw.

D.h. Niemand wird auf Biegen und Brechen die 80% durchsetzen. Wenn 2050 = 50% stehen, dann ist das wie ich finde ein gutes und aus heutiger Sicht realistisch erreichbares Ziel.

Und was den Tropfen auf den heißen Stein angeht, da muss ich widersprechen. Momentan verbraucht eine Minderheit der Menschheit ( westlichen Industrienationen ) den größten Teil der Energie und ein Vielfaches dessen was z.B. Menschen in Schwellen- und Drittländern verbrauchen.
Gerade deshalb ist es wichtig, die Dekarbonisierung voran zu treiben, denn mit dem steigenden Wohlstand in den Schwellenländern steigt der Verbrauch trotz der Dekarbonisierung weiter deutlich an.
Würden wir nichts dagegen unternehmen und weiter auf dem hohen Niveau die Karbonisierung vorantreiben, so müssten wir in 2050 doppelt so viel Öl, Kohle und Gas zu Tage fördern wie wir es aktuell tun.
Da stelle ich mir die Frage, wenn wir bereits Heute schon tausende Meter in der Tiefsee nach Öl bohren müssen und es sich scheinbar lohnt, Öl unter widrigsten Bedingungen zu fördern, z.B. in der Arktis oder Antarktis, so frage ich mich, wo man aus heutiger Sicht die Verdoppelung der Fördermengen hernehmen will?
Nun könnte man stattdessen Kernkraftwerke bauen, doch auch da benötigt man spaltbares Material, welches es nur in sehr geringen Mengen gibt, in wesentlich geringeren Mengen als Beispielsweise Gold.
Flüssigsalzreaktoren könnten eine Alternative sein, jedoch wohl nicht vor 2030. Selbst wenn man davon ausgehen würde, man würde ab 2030 solch Reaktoren on Masse bauen, so dauert es Jahrzehnte um die Energiewirtschaft umzustellen.
Während dieser Zeit hat sich der Ölpreis in Folge der massiv steigenden Nachfrage dann Vervielfacht, liegt dann vielleicht bei 250$ und dann wird der Strompreis für die Industrie das kleinste Übel sein, dann werden sich eine Vielzahl von Materialien und Grundstoffe und vor allem auch der Transport deutlich verteuern.
Dann zahlt der Berufspendler ( 20.000km/Jahr ) statt der 150 bis 200€ pro Monat dann 750 bis 1000€.

Deshalb gibt es meiner Meinung nach keine Alternative zur Dekarbonisierung und wiegesagt, nur weil Jemand optimistische unrealistische Ziele ausgerufen hat, stellt dies ein gesundes Maß an Dekarbonisierung nicht in Frage.
Damit sind wir auch nicht Allein, denn China betreibt selbst eine wesentlich intensivere Dekarbonisierung, geht wesentlich radikaler bei der Energiewende vor.
China verbraucht dennoch mehr Kohle, Öl und Gas weil das Wachstum an Wohlstand so hoch liegt, dass die Maßnahmen der Energiewende geringer ins Gewicht fallen.
China hat aber gar keine andere Wahl, weil die Umweltverschmutzung und Gesundheitsschäden bedingt der Karbonisierung sehr hoch sind.
China hat auch verstanden, dass Kernkraft nur eine kleine Alternative ist, weil Kernkraftwerke  eben nicht binnen kürzester Zeit errichtet sind und zudem die Frage der Lagerung des Mülls ungeklärt sind bzw. es keine wirklich nachhaltige Lösungen gibt.

Also sehe die Zielvorgaben nicht als Naturgesetze an, sondern schlichtweg als Richtungsvorgabe. Am Ende wird es politisch nicht durchsetzbar sein, wenn die Kosten auf ein unerträgliches Niveau steigen.
Bislang jedoch liegen die Kosten zwar hoch, jedoch sind sie wie man sieht, bislang erträglich.  

13.01.17 15:19

30046 Postings, 8621 Tage Tony Fordder Strompreis ...

wird in den kommenden Jahren nur marginal steigen, weil kein nennenswerter Anstieg beim EEG mehr zu erwarten ist.
Denn die Vergütungen liegen bei PV im maximum um die 12cent, Tendenz fallend.
Zieht man noch den Börsenstrompreis ab, so bleiben nicht mehr als 7cent je kWh.

Noch einige Jahre hin und das EEG wird wieder fallen, damit dann auch der Strompreis tendenziell eher fallen als weiter steigen.  

15.01.17 20:30

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerDem Flassbeck dämmert's auch schon, dass

das ne ganz große Nullnummer werden könnte.

In other words, one cannot simultaneously rely on massive amounts of wind and sunshine, dispense with nuclear power plants (for very good reasons), significantly lower the supply of fossil energy, and nevertheless tell people that electricity will definitely be available in the future. Exactly that, however, is what politics largely does almost every day. It is quite irresponsible to persuade citizens that from 2030 onwards only electrically-powered new cars may be allowed, as has recently been propagated in the highest political circles.

The example of Energiewende once again demonstrates that the traditional political approaches of our democracies are ill-equipped to solve such complex problems. Consequently, they pursue what I have recently called symbolic politics: democracies do something that is supposed to point in the right direction without thinking it through and without even taking note of the system-related consequences. If it goes wrong, the political predecessors were guilty and nobody feels responsible.

Den ganzen Beitrag gibt es hier: http://energypost.eu/end-energiewende/
 

16.01.17 14:15
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10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerEin Streifzug durch die Kernenergie

Nahezu perfekter Abriss der Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Kernenergie. Messerscharf analysiert wie so oft von Peter Heller. http://www.science-skeptical.de/energieerzeugung/...repierer/0015758/  

16.01.17 14:46
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30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#504 ... interessant ...

dem stimme ich zu großen Teilen durchaus zu.
Wobei ich dennoch der Ansicht bin, dass Kernkraftwerke die Energieversorgung einmal mehr zentralisieren und zudem auch noch Brennmaterial benötigen. Da denke ich, wird allein aus Gründen der Dezentralität die Attraktivität von Kernkraftwerken und Großkraftwerken geschmälert werden.
Aber für Industriezentren und Unternehmen mit hohem Energiebedarf könnten solch Kraftwerke durchaus attraktiv sein.
 

16.01.17 15:38
1

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerDezentralität

war vor langer Zeit ein Argument der Kernenergie, bis man sie zu dem Monster gemacht hat, als die sie jetzt erscheint. Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass es kleine, Thorium betriebene Blockheizkraftwerke geben kann. Sobald das Prozesshandling und das Müllproblem gelöst sind, sind sogar Miniaturhauskraftwerke denkbar. Die Technologie verspricht das Potenzial schier unglaublicher, dreistelliger EROIs. Je höher desto weniger wird die Umwelt tangiert. Derzeit stehen "nur" die Prozesssicherheit und die Toxicität des Mülls diesem Prinzip im Wege. Man müsste halt nur mal anfangen. Mit den Billionen, die bisher in den EE Bereich mit vielleicht einem Zwanzigstel des EROIs geflossen sind, wäre man hier vermutlich deutlich weiter gekommen.

Es ehrt dich, Tony, dass du so etwas nicht kategorisch ablehnst.  

16.01.17 17:47

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerLesetipp, Biologie & Klima

Clive Hambler erklärt, wieso die Klimamodelle scheitern und auch zukünftig scheitern werden: weil sie das Leben nicht modellieren können.

https://judithcurry.com/2017/01/15/...-and-climate-change/#more-22718
 

16.01.17 20:59

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#506 ...

Solch kleine Kraftwerkseinheiten wären in der Tat interessant. Aber wären sie auch realistisch, zumindest auf Sicht von wenigen Jahren?

Wenn ich mir die Kernkraftwerke anschaue, so baut man die Dinger ja so groß wie möglich, weil die Anschaffungskosten schlichtweg viel zu hoch sind und diese Kosten erstmal wieder eingespielt werden wollen. Nun stelle ich mir solch ein Mini-Kraftwerk vor, da steckt sicherlich etwas mehr Technik drin als in einem herkömmlichen Blockheizkraftwerk, so dass ich da skeptisch bin.
U.a. gibt es bereits Blockheizkraftwerke welche mittels Brennstoffzelle & aus Gas erzeugten H2 funktionieren. Das Problem aber ist, dass die Dinger mehr als doppelt so teuer sind wie die vergleichbaren Geräte mit Gas und auch noch weniger Leistung liefern. Die Dinger gibt es nun schon seit bestimmt beinahe 10 Jahren, die haben sich bis Heute nicht am Markt durchsetzen können, weil zu teuer.

D.h. letztendlich wirst du solche Mini-Kraftwerke genauso deutlich subventionieren müssen, sonst wird sich solch eine Technologie nicht durchsetzen und man auf Altbewärtes zurückgreifen.

Eine PV/Solar-Anlage und Pufferspeicher sind sicherlich immer noch zu teuer, doch schon wesentlich greifbarer als solch ein Mini-Kraftwerk und dies auch schon vor der Energiewende, u.a. weils eben keine neue Technologien sind, sondern auf bereits bestehenden Technologien aufbaut. Und auch wenn viel Geld in EE geflossen sind, so sind die Gelder genauso in andere Kraftwerke geflossen, erst recht in die Kernkraft und man hat es bis Heute nicht geschafft die Problemfragen zu beantworten.

Prinzipiell liegt meiner Meinung nach in der Mischung die Würze, d.h. in der Vielseitigkeit der Energiewirtschaft.
Ich denke eine Energiewirtschaft welche nur auf Wind und Solar setzt wird ebenso wenig gut funktionieren wie eine Energiewirtschaft die nur auf konventionelle Technologien und Kernkraft setzt.

Es wird die Mischung machen. Btw. gibt es neben Wind und PV auch noch jede Menge weiterer interessanter Projekte, z.B. die Ausnutzung der Wärme des Meeres. Eine Leitung paar Meter tief ins Meer gelegt, daran eine Pumpe angeschlossen und das Kraftwerk produziert mehr Energie als es verbraucht, ohne jeden Müll, ohne Brennstoffe und mittels eines simplen Prinzips aus Verflüssigen und Verdampfen.  

16.01.17 22:57

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerHabe nix gegen einen vernünftigen Mix

Da kann alles dabei sein, Fossil, Nuklear, Wind, Solar, meinetwegen auch Wärmepumpen. Aber es muss vom Prinzip her Sinn machen. PV oder Gezeitenkraftwerke sind prinzipiell ungeeignet, da steht der unterirdische EROI bzw. die Diskontinuität dem Erfolg unweigerlich physikalisch im Wege. Da kann man noch soviel subventionieren, es wird bestenfalls den Status Quo zementieren. Die Physik lässt sich nicht wegsubventionieren. Man bräuchte Innovation statt Skaleneffekte, das wird hier übersehen. Nur diese werden durch Subventionen eher verhindert statt gefördert.

Nuklear hätte das nötige Potenzial, hier müsste massiv investiert werden. Das wird aber keiner tun, wenn er mit sinnloser PV oder Wind viel leichter Subventionen abgreifen kann.  

17.01.17 11:21

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerIm Prinzip stellt sich die Frage

Wollen wir Zukunft mit Fortschritt, an dem ein größerer Teil der Menschheit teilnehmen kann oder wollen wir den reaktionären Rückschritt mit dem Rückfall in ein dunkles Zeitalter.

Im Falle des Fortschritts ist es vollkommen klar, dass wir mehr und nicht weniger Energie benötigen werden. Wir stehen erst am Anfang der Computerisierung, Vernetzung, Elektromobilität und viell. sogar einer Zeitenwende in der Mobilität. Die wirkliche technologische Entwicklung mit autonomem Fahren auf Staßen und später in der Luft hat noch nicht einmal begonnen. Die Medizintechnik nutzt nur ansatzweise das Potenzial, das die Technologie bereitstellt. All diese Stränge von Entwicklungen verlagern die Arbeit immer mehr vom Menschen zur Maschine. Ob diese nun ein Computer mit immenser Rechenpower, ein Roboter, ein Elektrocopter oder ein Elektrorollstuhl ist, am Ende werden wir sehr deutlich mehr Energie benötigen, wenn wir diesen Zug besteigen wollen. Das wird mit der regressiven Methode ideologisch begrenzter Energie nicht vereinbar sein. Im Gegenteil, diese Limitierung und unnütze Belastung der Umwelt durch Flächenverbrauch und Rohstoffeinsatz aufgrund miserabler EROIs wird nicht nur den Fortschritt aufhalten, sie wird das Rad sogar zurückdrehen, indem ein noch kleinerer Teil der Menschheit Zugriff auf Energie haben wird. Es ist eine Utopie, dies gesellschaftlich über eine Transformation steuern zu können. Das ist das Gegenteil von Individualität und Freiheit und wird uns eher in Armut und politisches Chaos stürzen.  

17.01.17 20:06

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#509

Mit Nuklear wurde in der Vergangenheit viel zu viel Schindluder getrieben, haben sich Energiekonzerne maßlos daran bereichert und der Steuerzahler zahlt nun den Mist. Insofern ist es politisch nicht durchsetzbar, das Vertrauen in Nuklear ziemlich verspielt.
Ich gehe nicht davon aus, dass Nuklear politisch nochmal empor steigen wird.

Dazu müsste Forschung und Wissenschaft schon verdammt gute vor allem kalkulierbare Pläne vorlegen.

 

17.01.17 20:11

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerDas ist zu befürchten, Tony

Bei der Technologieangst hier hat man es aber auch nicht anders verdient, als in der Steinzeit zu landen.  

17.01.17 20:18

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#510 ...

Gerade WEIL davon auszugehen ist, dass mehr Energie benötigt wird, gibt es keinen Weg an der Energiewende vorbei, wenngleich man sicherlich über die Ausgestaltung diskutieren und streiten kann.

Fakt ist, dass fossile Brennstoffe bereits Heute unter extremen Bedingungen aus der Erde befördert werden müssen. Ohne der Energiewende könnte man bereits Heute von Ölpreisen weit über 100$ ausgehen und dies dauerhaft.
2008 hat man gesehen, dass solch hohe Energiepreise kaum eine Volkswirtschaft dauerhaft verträgt. In den USA Beispielsweise stiegen die Ausgaben für Energie auf etwa 1/3 der gesamten Ausgaben. D.h. 1/3 des Lohnes ging allein für Energie drauf.

Deshalb braucht es zwingend Alternativen und da haben wir Kernenergie, welche bedingt diverser Vorfälle und Gegebenheiten das Vertrauen verspielt hat und zudem die Stromgestehungskosten eben doch nicht so günstig sind wie versprochen.

Was bleibt sind dann eigentlich nur noch PV, Wind, Biomasse, Wasser, dessen Technolgie bereits so ausgereift ist, dass sie bereits Heute eine Alternative bietet, wenngleich die Alternative "noch" teuer ist.

Kalte Fusion, Thorium-Reaktoren, uvm. sind keine greifbaren Alternativen, weil sie technologisch noch im Entwicklungsstadium sind und eine Marktreife erst in einigen Jahrzehnten zu erwarten sein wird.
Diese Zeit haben wir aber nicht, denn 2008 hat bereits eindrucksvoll gezeigt was passiert wenn der Energiehunger hochdynamisch steigt.

U.a. auch noch zu erwähnen, dass Spekulanten solch Engpässe noch verschärfen, d.h. die hohen Energiepreise nicht erst mit dem Engpass kommen, sondern der Engpass bereits durch Spekulationen herbeigeführt wird.

Und wenn dann Ölpreis & Co. ein Vielfaches höher liegen, dann relativiert sich auch der gute EROI, weil dann nicht die Kosten, sondern die Unbalance auf Angebot und Nachfrage die Preise nach oben treibt und bestimmt.  

17.01.17 20:20

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#512 ...

Es ist weniger die Angst, sondern vielmehr fehlendes Vertrauen.

Ehrlichgesagt möchte ich zukünftig auch keinem großen Kraftwerksbetreiber vertrauen müssen, da hab ich lieber meine PV auf dem Dach und den Akku in der Garage.  

18.01.17 00:20

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerDer Glaube bewegt sicher viel

aber gegen die Mathematik und die Physik wird er kapitulieren müssen. Keines der besagten Energieträger wird uns versorgen können. Aber davon werde ich dich nicht überzeugen können. Der einzige Weg in unsere Zukunft ist ein sehr gut austarierter Mix, bei dem die fossilen Quellen noch Jahrzehnte die Hauptlast tragen müssen. Wind kann man begrenzt zumischen. Solar spielt nur in Äquatornähe und dann als Solarthermie eine Rolle. PV ist mit dem heutigen physikalischen Prinzip eine Milchmädchenrechnung. In dieser Zeit muss man PV Alternativen und neue Kerntechnologien erforschen. Bleibt das aus, wird's irgendwann duster. Das kann man sich an einer Hand abzählen.  

18.01.17 00:33

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerUK steht ein EE Skandal ins Haus

Mit ähnlich geschönten Berichten, die uns die ruinöse PV Technologie eingebrockt hat, wurde den Briten das energetische Schlaraffenland mittels sündhaft teurer Gezeitenkraftwerke versprochen. Jetzt dämmert es langsam, dass die Verheißungen wohl nicht eintreffen werden.

http://euanmearns.com/...oon-and-baseload-tidal-generation-in-the-uk/

Tipp: auch die Kommentare unter der Analyse lesen. Die Jungs werden nicht locker lassen. Anscheinend gibt es schon den Kontakt zur Politik. Und die sieht mittlerweile anders aus als zu Zeiten der Genehmigung solcher Utopien.  

18.01.17 12:52

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#515 ...

Davon musst du mich auch nicht überzeugen müssen, denn es geht in einem Diskussionsforum nicht darum, Andere von der eigenen Meinung überzeugen zu müssen, sondern primär darum, Meinungen auszutauschen und zu diskutieren.
Erfahrungsgemäß wird man die Meinung des Anderen ohnehin nicht wesentlich beeinflussen können, denn die Meinung resultiert aus einer Vielzahl vorangegangener Einflussfaktoren, Bewertungen und Erfahrungen.
Würde Jemand seine Meinung wegen ein paar weniger Beiträge ändern, so müsste man eine leichte Beeinflussbarkeit unterstellen.

Zu erwarten ist, dass diese Beiträge und Diskussionen weiteren Input liefern und evt. auf lange Sicht eine Meinungsänderung eintritt.  

18.01.17 13:18

30046 Postings, 8621 Tage Tony FordPV mal gerechnet ...

Aktuell liegen die Kosten bei 1350€ je kWpeak
Nimmt man mal noch Installationskosten hinzu, sind es 1500€ je kWpeak.

Mit einem kWpeak sind im Jahr ca. 900kWh zu erzeugen.

Rechnet man mal noch diverse Verluste durch die Speicherung weg, würde ich mal von einem Ertrag von 500kWh ausgehen.

Rechnet man diese 500kWh auf den aktuellen Strompreis von knapp 30cent hoch, so liegt die Ersparnis bei 150€ im Jahr je kWpeak

Die PV-Anlage amortisiert sich über den Daumen gepeilt in 10 Jahren.
Die Lebensdauer heutiger Wechselrichter liegt im Schnitt bei 15 Jahren, die PV Module mindestens 30 Jahre.

Selbst wenn man mal den Strompreis vor der Energiewende zugrundelegt, d.h. 15cent, so würde sich die PV - Anlage innerhalb ihrer Lebenszeit amortisieren können.

Der Preis für PV Anlagen dürfte zudem weiter fallen und in 2020 vermutlich bei 1000€ je kWpeak liegen. Damit sinkt die Amortisationszeit weiter und ein Ende des Preisverfalls ist nicht in Sicht. D.h. in 2030 liegt der Preis dann bei vielleicht 500€ je kWpeak.
In 2040 vielleicht bei 300€ je kWpeak.

Aus Sicht eines Hausbesitzers sicherlich eine immer günstigere Rechnung.





 

18.01.17 16:28
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10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerPV anhand der Kosten

zu beurteilen, verdeckt die wahre Tragödie, da auch die derz. ModulKosten vom chinesischen Staat subventioniert sind und der Strompreis hier in D mit am höchsten in der Welt ist (gerade wegen PV). Außerdem sind die Module mit günstigem chinesischen Kohlestrom von ca. 6 cent/ kWh produziert. Wenn man also eine Rechnung aufmacht, dann geht das nur mit China als Vergleichsbasis. Die Subventionen außer Acht gelassen, beträgt die Amortisationszeit somit das 5-fache deines Wertes, also 50 Jahre. Nimmt man jetzt eine realistische Lebensdauer von 15-20 Jahren, kostet das Ding (Service, Reparaturen und Entsorgung nicht eingerechnet) das dreifache. Ein Breakeven in weiter Ferne. Die chinesischen Subventionen herausgenommen dürfte der Modulpreis in Zukunft eher steigen als fallen, v. a. Wenn die Nachfrage anziehen sollte.

Bezieht man die Rechnung auf Deutschland, müsste man wahrsch. das fünffache an Produktionskosten ansetzen und würde wahrscheinlich auch in etwa so herauskommen. Chinesische Module in Deutschland zu vergleichen hat keine Aussagekraft über die Technologie, auch wenn sich das durch Marktverzerrungen augenscheinlich rechnet. Selbst wenn man diese Rechnung zulässt, wäre es immer noch günstiger den Strom, der zu Herstellung in China benötigt wird, direkt zu importieren, selbst wenn die Leitungsverluste 50% betrügen.

Wie man sieht, können Kostenrechnungen das Thema ziemlich verschleiern. Deshalb ist in Sachen Energie der EROI wesentlich aussagekräftiger, da politische Einflüsse außen vor bleiben. Und hier ist es eindeutig. Konventioneller Strom ist 10 bis 50 mal so günstig wie PV.  

18.01.17 17:10

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#519 ...

Mit Beginn der Energiewende lag der Strompreis bei ca. 15cent und das ist letztendlich auch der Preis mit dem man als Verbraucher rechnen muss.
Ausgehend der Preisentwicklungen in der Vergangenheit war auch ohne Energiewende davon auszugehen, dass der Strompreis weiter steigen würde.

Deshalb ist die Rechnung mit dem EROI bedingt tauglich, weil sie keinerlei politische und auch markttechnische Einflüsse einkalkuliert.

Fakt ist, dass die Vergangenheit gezeigt hat, dass Betreiber von solch konventionellen Großkraftwerken die günstigen Kosten nicht weitergeben, sondern die Zentralität der Energieversorgung ausnutzen um Gewinne zu steigern.

Ein Wettbewerb von Großkraftwerken funktioniert wie man sieht nachweislich nicht. Damit Wettbewerb funktioniert, braucht es eine Dezentralisierung der Energieversorgung, d.h. statt der wenigen Großkraftwerke viele viele kleine Kraftwerke und dann geht die tolle EROI Rechnung nicht mehr auf, erst recht nicht wenn der Ölpreis weit über 100$, vielleicht über 200$ steigt.

U.a. auch einer der Hauptgründe, weshalb der Strompreis seit 2000 so stark gestiegen ist, u.a. weil der Strompreis sehr viel stärker mit den Rohstoffpreisen als mit dem EEG korrelliert.

Was man bei PV auch nicht unterschätzen sollte, die nämlich nicht mit in der EROI Rechnung auftauchen, sind nämlich ...

1. der stetig steigende Wirkungsgrad, der sich im Laufe der kommenden 10 bis 20 Jahren verdoppeln dürfte.

2. die integrativen Potenziale von PV. Z.B. Einsatz als Dachziegel, somit können Dachziegel eingespart werden. PV Fassaden, womit sich die klassische Fassade einsparen lässt.
PV Straßen mit sogar besseren Eigenschaften als Asphalt, womit sich der Asphalt einsparen lässt.

Das hohe Maß an Integrierbarkeit lässt die Energieversorgung faktisch verschwinden und muss nicht gefüttert oder gewartet werden.  

18.01.17 17:41

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerTony

Im Ernst, das sind doch Ausflüchte. Am EROI kommt man am Ende nicht vorbei. Den kann man eine Zeit lang politisch zukleistern, aber er wird letztlich unerbittlich zuschlagen.

Was die Wirkungsgrade angeht, ist vielleicht eine Steigerung von derzeit 20 auf 30% drin, ein Tropfen auf den heißen Stein, allerdings in D ausreichend, um temporär und politisch bedingt  rentabel zu sein. Der physikalisch theoretisch maximal mögliche Wirkungsgrad von 41% dürfte von Einzellern nie erreicht werden, ohne Unmengen an Energie in den Prozess zu investieren und damit den EROI noch zu verschlechtern. Für Tandemzellen mit noch höheren Wirkungsgraden gilt dasselbe.  

18.01.17 19:22

30046 Postings, 8621 Tage Tony Ford#521 ...

Der Rekord liegt momentan bei 46%
http://www.n-tv.de/wissen/...ie-Super-Solarzelle-article17513816.html

Interessant finde ich aber PV Zellen zum selber ausdrucken.
http://www.photovoltaik.eu/...Papier,QUlEPTQ0NzM5NyZNSUQ9MzAwMjE.html

Der Wirkungsgrad ist zwar mit 2% ziemlich niedrig, doch wenn man den Wirkungsgrad auf 5% steigern kann, könnte sich dies lohnen, vor allem weil die Herstellungskosten sehr gering sind.

Dass was du dazu benötigst ist unspektakulär, keine seltenen Erden, seltene Metalle, etc. sondern oxidiertes Zink und Polymer gedruckt auf Papier oder sicherlich auch auf diverse andere Träger.
Sind die Zellen verbraucht bzw. werden diese nicht mehr benötigt, können diese ins Altpapier.

Ich denke hiervon gibt es noch keinerlei EROI - Berechnung.

http://www.pppv.de/  

18.01.17 19:48
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246516 Postings, 7048 Tage buran@Tony Ford der zweite Absatz ab da an nö

..(mehr bei buran & MARIO)  
Angehängte Grafik:
429.jpg (verkleinert auf 43%) vergrößern
429.jpg

19.01.17 11:53

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerDer Krieg um die Temperaturen

Berkeley Earth wurde hier von mir schon als unabhängige Quelle für ein weiteres Temperaturdatenset mit dem Namen BEST zitiert. Das unabhängig muss ich wohl revidieren. Es wird dort gerade an einem Update ihres Datensets gearbeitet. Hatte man zuvor noch das etwas weniger "geschönte" Hadcrut Datenset plus zusätzliche Temperaturdaten aus anderen Quellen mit eigenen Anpassungsalgorithmen als Basis, wird jetzt der Pause Buster Algorithmus der NOAA mit mehr oder weniger willkürlich angepassten Meerestemperaturen verwendet, um die Pause im Temperaturanstieg zu verschleiern. Das ist schade.

Jetzt haben sie vorab eine Version der globalen Daten veröffentlicht, die aufgrund des Algorithmus natürlich den NOAA und GISS Daten ähnelt.

Pat Frank, der Stanford Nerd aus Posting #464, der die gigantischen Unsicherheiten der Klimamodelle untersucht hat, hat sich der Temperaturen angenommen und hat da eben solche Unsicherheiten festgestellt. Es ist schier unglaublich, dass diese Messungenauigkeiten einfach unter den Tisch gekehrt wurden. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Auseinandersetzung zwischen Pat Frank und Steven Mosher (Berkeley Earth) in den Kommentaren der BE Veröffentlichung bei WUWT (erster Link oben), in der Frank Mosher offen der Lüge bezichtigt und ihn auffordert, dort direkt und öffentlich Stellung zu Franks berechneten Unsicherheiten zu nehmen bzw. seine eigenen Aussagen zu belegen. Da das unseriöse NOAA Verfahren übernommen wird, die Erklärung ggü. Frank ausbleibt und vollkommen haltlos der 100% menschliche Einfluss auf die Temperaturen proklamiert wird, muss man das ganze Tohuwabohu um Berkely Earth leider als weitere Propaganda abtun. Angedeutet hatte sich das zwar schon durch die unqualifizierte BE Aussage, dass der beobachtete Temperaturanstieg ausschließlich durch CO2 erklärbar wäre, was bei so vielen Variablen vollkommener Blödsinn ist. Aber jetzt ist es quasi offiziell. BE kann man vergessen. Es bleiben am Ende nur die Satellitendatensätze sowie mit großen Abstrichen der Hadcrut-Datensatz.

 
Angehängte Grafik:
berkeley-earth-2016-....png (verkleinert auf 43%) vergrößern
berkeley-earth-2016-....png

19.01.17 14:35

10665 Postings, 7502 Tage lumpensammlerJ. Curry nimmt die CO2 Folgekosten aufs Korn

International werden diese "Kosten" SCC (Social Costs of Carbon) genannt. Dabei geht man von allerlei Schäden aus, die ein durch das CO2 verursachtes, wärmeres Klima anrichtet. Ob das nun Dürren, überfutete Küsten, Gesundheitseinbußen oder ein reduziertes Wirtsachaftswachstum ist. Das alles summiert sich laut EPA auf bis zu 212 US$ pro Tonne CO2 im Jahr 2050.


Bedenkt man, dass man bis heute gar nicht weiß, welcher Teil des Temperaturanstiegs auf das CO2 fällt und noch viel weniger, wie sich der Wert bis 2050 entwickeln wird - und noch einmal um eine Größenordnung weniger weiß man, wie sich das Wirtschaftswachstum deshalb entwickeln wird - ist es schon mehr als gewagt, hier einen exakten Wert vorgaukeln zu wollen. Nimmt man nun noch dazu, dass viele der angegebenen Unwetterschäden gar nicht einem wärmeren Klima zuzuordnen sind, wie selbst das IPCC feststellt, wird die Chose komplett zur Science Fiction. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass diese Rechnerei die Benefits von mehr CO2 (erhöhtes Pflanzenwachstum, weniger Kältetote, ...) gar nicht berücksichtigt, wird das Thema komplett zur Lachnummer, die schnellstmöglich aus der wissenschaftlichen und politischen Diskussion verschwinden sollte. Vielleicht sollte man zuerst einmal die social benefits des letzten Jahrhunderts aufsummieren und den angeblichen Kosten gegenüberstellen, damit die Leute eine Vorstellung der Dimension bekommen, über was man eigentlich spricht, wenn man über Energie spricht. Eigentlich traurig, dass so etwas von Leuten mit Abitur und Studium ernsthaft diskutiert wird.

Das Einstampfen der SCC-Kaffeesatzleserie empfiehlt auch J. Curry.

 

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