Man findet sich bei diesen ganzen Statistiken und Erhebungen zunehmend in einem Dschungel von Prozentangaben und eigenwilligen Definitionen, die einem die Beurteilung dessen, was eigentlich vor sich geht, immer schwerer macht.
Hier das Beispiel "Zuwanderer". Natürlich dachte ich: das sind all die Ausländer, die in den letzten Jahren (bis wann genau das zurückgeht, weiß man nicht) nach D kamen.
Weit gefehlt! In der Kriminalitätsstatistik hat man eine ganz neue Definition gefunden:
Als "Zuwanderer" gelten nur: Asylbewerber, Bürgerkriegsflüchtlinge oder Menschen im Duldungsstatus.
Nicht drin sind also: anerkannte Asylbewerber, Ausländer mit regulärem EU-Aufenthaltstitel, zugewanderte aus Familienzusammenführung u.a.m.
Es geht also um eine eher kleinere Bezugsgruppe unter all denen, die ich - und wahrscheinlich auch jeder andere - als "Zuwanderer" definieren würde. So schafft man ein völliges Chaos...
Was soll dieser eingeschränkte Begriff von "Zwanderer" mir sagen, den jeder falsch versteht? Und wieviele sind das jetzt eigentlich?
Und wenn deren Zahl von Verdächtigen für Straftaten so stark gestiegen ist, muss ich da nicht auch wissen, wie stark sich die Zahl der Bezugsgruppe vergrößert hat, um irgendeinen sinnvollen Schluss aus dieser Prozentzahl ziehen zu können?
Es wäre m.E. mal an der Zeit, da allgemein verbindliche und wohldefinierte Begriffe und Zahlen und Anteile festzulegen, damit man darüber überhaupt vernünftig diskutieren kann.
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Alles ist relativ.