du schreibst: " Es geht gar nicht um Abschottung, sondern um eine sinnvolle Einwande- rungspolitik"
Genau das habe ich geschrieben: ein vernünftige Einwanderungspolitik wäre sinnvoll, wird aber von manchem politischen Parteien hartnäckig konterkariert. Auch habe ich doch auch auf das Beispiel Kanada verwiesen, wo es relativ gut laufen soll.
Weiter: "Die Kritik richtet sich auch nicht pauschal gegen die "Flüchtlinge", sondern gegen die Politiker, die diese unsinnige Politik fahren. Von den 1,1 Mio Asylbewerbern seit 2015 sollen maximal 7000 eine Beschäftigung haben, das sind weniger als 1 %. (Quelle bereits früher mehrfach angegeben)"
Ohne Zweifel richtig, nur dürfen die meisten eben noch gar nicht arbeiten. (siehe auch mein erster Beitrag). Und das die meisten Asylanten nach unseren Maßstäben unterqualifiziert sind, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Auch nicht, dass es uns eine Menge Geld kostet. Aber da, und da bin ich auch offen in der Diskussion, sehe ich eben die humanitäre Seite als sehr wichtig an. Auf der anderen Seite benötigen wir auch dringend Arbeitskräfte, vor allem auch im Handwerk. Man braucht nur bei den Handwerksbetrieben nachzufragen. Das die Asylanten nicht sofort als Fließenleger, Installateur oder Gartenbauer anfangen und die Lücken schließen können, ist mir schon klar. Aber langfristig könnte es auch eine Chance sein.
Mir ging es auch nicht in dem Artikel darum, Probleme klein zu reden, sondern darum, die Thematik sachlich zu sehen. Mit vermeintlichen Anschuldigungen und Aufzählungen von "Fehlverhalten" von Asylanten ist das Problem nicht zu lösen, sondern man schürt nur Ressentiments. Ohne jetzt # 57 zu stark kritisieren zu wollen: Ja, das stimmt wohl und ist auch absolut nicht in Ordnung, was da passiert ist. Doch warum konzentriert sich die Diskussion so vehement nur auf die Asylanten? Ich kann mich nicht erinnern, dass mit gleicher Intensität die Betrügereien bei Hartz4 Empfängern (auch hier gibt es einen Teil (bei weitem nicht alle, nur um hier nicht als Hartz4-Empfängerkritiker zu stehen), die neben Hartz 4 auch Nebenjobs haben. Ein Großteil von "Putzhilfen" arbeiten schwarz, und und und. Betrüger gibt es eben überall, in allen Schichten. Es gerade immer wieder bei Asylanten breit zu treten, halte ich eben für etwas unreflexiert.
Als typisches Beispiel sehe ich die 200.000 Regel der CSU. Das kann man sicher gut verkaufen, hört sich auf den ersten Blick auch gut an und bringt bestimmt auch einige Wählerstimmen. Ich kann mich aber nicht erinnern, etwas konkretes gelesen zu haben, mit welchen Argumenten diese Partei genau diese Grenze definieren konnte. (Wenn jemand hier etwas weiß, wäre ich dankbar, es hier ins Netz zu stellen). Ganz abgesehen davon, dass die CSU auch nicht erklären konnte, wie sie diese Grenze umsetzen will. Einen Zaun will sie nicht bauen. Wie soll die Grenze also dicht gemacht werden? Und was macht man mit dem 200.001? Es ist wohl naiv zu glauben, dass er dann ganz brav in Österreich bleiben wird, wenn er denn unbedingt nach Deutschland will (vielleicht sogar nur durchreisen?)
Um letztendlich es nochmals zusammen zu fassen: Mir geht es darum, die Kritik nicht so emotional und unreflexiert auf die Asylanten zu konzentrieren. Was passiert, zeugen die 1000 Anschläge auf Asylantenheime nur zu deutlich. Die kommen doch nicht von ungefähr und die wenigen aufgeklärten Brandstiftungen sind meist nicht von radikalen Gruppen, sondern von "heiß-gemachten" Otto normalmenschen durchgeführt worden. Ja, und da gebe ich rubensrembr Recht, die Politik spielt hier eine sehr traurige Rolle! Sie wäre gefordert und deshalb sollte sich die Kritik auch mehr in Richtung der Parteien konzentrieren. Und zwar so, dass nicht das Abfischen von Wählterstimmen vom rechten Rand die große Rolle spielen sollte, sondern ein vernünftige Einwanderungsregelung.
Und ganz toll wäre es, wenn man auch als Europa mal gemeinsam etwas hinbekommen würde. Aber das ist ja nun wieder wirklich eine ganz andere Kiste...
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