Sehr interessanter Artikel, fillorkill, der so manches erklärt und unter der Oberfläche hat sich nicht gar so viel geändert, wie in den Schlußpassagen des Artikels beschrieben:
Zitat aus FAZ Artikel:
Und so überrascht es nicht, dass laut US Census Bureau das mittlere Vermögen eines Schwarzen nur 9000 Dollar beträgt, während das eines Weißen bei 132.000 Dollar liegt. Und noch heute, so zeigen verschiedene Investigativrecherchen, ist es für Afroamerikaner deutlich schwieriger, bei Banken an Kredite oder über Makler an gute Häuser zu kommen.
Der Ausbau des innerstädtischen Highway-Netzes zementierte die räumliche Segregation – und zerstörte zahlreiche vor allem afroamerikanisch geprägte Viertel. :Bild: Picture-Alliance
„Außerordentliche Kreativität“ attestiert Richard Rothstein den amerikanischen Staatsorganen dabei, Segregation und Benachteilung von Schwarzen zu zementieren. Wenn es nicht die Förder- und Kreditprogramme schafften, dann schränkte eine Gemeinde eben den Zugang zu Abwasserkanälen und Strom ein, widmete Land zu Parks um, nachdem Afroamerikaner Interesse bekundet hatten, dort zu bauen, schickte wütende weiße Mobs zur Abschreckung oder nutzte den Ausbau des Highway-Netzes. In Los Angeles zerstörte der Bau des Santa Monica Freeway 1954 das prosperierendste Viertel der afroamerikanischen Mittelschicht, „Sugar Hill“. Unterstützung und Entschädigung waren im Gegenzug gesetzlich nicht vorgeschrieben. Kritiker nannten die Praxis „White Man’s Road through Black Man’s Home“.
Zitat Ende
Hat sich da heute viel geändert? Ich glaube nicht, wenn ich den Berichten meiner dort residierenden Tochter Nr. 1 Glauben schenken darf.
Aber so ganz bin ich mit dem Artikel auch nicht einverstanden. Er übersieht den Hang der Menschen, insbesondere der Neuankömmlige in diesem Multikulti Land, sich dort anzusiedeln, wo es bereits viele Menschen mit den gleichen Ethnien gibt. “Nationalismus“ läßt sich halt nicht so einfach stoppen, auch wenn es für eine friedliche Zukunft der Menschheit wünschenswert wäre.
In New York gibt es das “Little Italy“, “China Town“, Viertel wo viel irisch- oder deutschstämmige wohnen usw. Auch hier ließ sich “Nationalismus“ nicht so leicht stoppen. Gleich zu gleich gesellt sich gern.
Ich weiß nicht ob viele arrivierte Schwarze es auf Dauer aushalten sich in Vierteln der weißen Mittelschicht anzusiedeln, wo sie und ihre Kinder von den auch dort residierenden Rednecks schief angeguckt oder sogar verprügelt werden. Dann schon eher in Greenwich Village leben, wo ein Großteil der Weißen tolerante Liberale, Künstler, Musiker, Intellektuelle, kreative Handwerker usw. sind.
Vielleicht wird sich die Menschheit in 200 Jahren so zusammensetzen. Eine über mehrere Generationen politisch erzwungene Einkindpolitik wird dann aus heute 7,8 Milliarden Menschen vielleicht 2 Milliarden gemacht haben, farblich gut durchmischt. Café au Lait, denke ich mal. Die Künstliche Intelligenz wird die Arbeitszeit dieser Menschen auf vielleicht 10 Stunden pro Woche reduziert haben und jeder wird sich mit etwas beschäftigen, das er gut kann und was ihm Erfüllung und Freude bereitet. Den Rest der Zeit widmet er seinen Hobbies und Neigungen. Brave New World? Hoffentlich nicht die Huxley Version.
Wenn es uns gelingt die Irren im Weltgefüge, heute Trump, Kim, Erdogan, Bolsonaro, Orban, Kaczinsky und einige andere in Zukunft nicht die Oberhand gewinnen zu lassen, dann könnte eine solche Brave New World eines Tages Realität sein.
Lieber Café au Lait als eine durch nationalistisch verursachte atomare Kriege in die Steinzeit zurückversetzte dahinvegetierende Restmenschheit. ----------- Beware the Ides of Merz
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