#375 Die Meldung, dass die EZB eine „Finanzspritze“ für EUROland-Kreditinstitute plane, ist in typischer Spiegelmanier geschrieben und soll den Eindruck erwecken, dass die EZB Kreditinstitute erneut oder weiterhin „retten“ muss. Die EZB „rettet“ keine Kreditinstitute. Das ist, wenn überhaupt erforderlich, Sache der Eigentümer und zukünftig von Kunden = Gläubigern von Kreditinstituten.
Das, was die EZB machen kann, ist, wie vom Spiegel berichtet, erneut ein langfristiges Refinanzierungsgeschäft. Falsch ist auch erneut die Erweckung des Eindrucks, dass Kreditinstitute „das Geld nicht an die Wirtschaft weitergeben würden“, wie der Spiegel und andere populäre Medien immer wieder suggerieren.
Kreditinstitute geben gern Kredite. Das ist deren Zweck und Geschäftsmodell. Die Realität ist, dass insbesondere in den südlichen EUROländern erstens viel weniger bonitätsmässig einwandfreie Unternehmen Kredite nachfragen und die bonitätsmässig guten Unternehmen in den nordlichen EUROländern genügend Liquidität vorrätig haben, um ihre Investitionen zu finanzieren.
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