"Goldpreis: Ungewöhnliche Gold-Positionen der Banken Von Goldreporter 8. April 2024
Auch eine Besonderheit in der aktuellen Goldpreis-Rally: Die Netto-Short-Position der mit Gold-Futures handelnden US-Banken sind ungewöhnlich gering.
Goldpreis-Entwicklung
Auch auf Basis des Londoner Referenzkurses (P.M.) erreichte der Goldpreis am gestrigen Montag ein neues Allzeithoch. Das aktuelle Rekordmaß steht bei 2.298,55 US-Dollar beziehungsweise 2.128 Euro pro Unze. Im Monatsdurchschnitt waren es im vergangenen Monat 2.158,01 US-Dollar oder 1.984,95 Euro pro Unze.
Gold, Goldpreis, Goldbarren, Gold-Futures (Bild: Goldreporter) Der Goldpreis steigt auf immer weitere Rekordhochs: Im Gold-Futures-Handel hängen immer zwei Parteien an einem Kontrakt, die eine geht „long“, die andere „short“. Und im Vergleich zu anderen Gold-Rallys halten die Banken im aktuellen Umfeld nur sehr geringe Verkaufspositionen (Bild: Goldreporter). Die jüngste Goldpreis-Rally ist außergewöhnlich. Nicht nur, angesichts der erstaunlichen Anzahl neuer Rekordhochs in den vergangenen Wochen. Auch die Entwicklung der Gold-Positionen im Banken-Bereich sind für den starke Goldpreis-Anstieg eher untypisch.
Bank Participation Report
Dazu betrachten wir die Zahlen des aktuellen Bank Participation Reports der US-Börsenaufsicht CFTC. Denn einmal am Monatsanfang werden darin aggregierte Positionen der im (Gold-)Futures-Handel beteiligten Banken festgehalten. Dabei wird lediglich unterschieden zwischen US-Banken und Nicht-US-Banken. Wir werfen einen Blick auf die Daten per 4. April 2024.
Gold-Positionen der Banken
Hier sehen wir im März den dritten Rückgang der Netto-Short-Position der (vier, nicht namentlich genannten) US-Banken. Denn wie in den beiden Vormonaten ging es um 12 Prozent nach unten auf zuletzt 31.852 Kontrakte. Das ist der niedrigste Wert seit Mai 2019. Diese Entwicklung ist deshalb ungewöhnlich, weil ein steigender Goldpreis viele Jahre lang zu einem Anstieg der Netto-Verkäufe dieser amerikanischen Gold-Banken führte. Mehr dazu weiter unten.
Gold, Goldpreis, Gold-Futures, Banken, Short-Positionen Die Banken haben im Zuge des Goldpreis-Anstiegs kaum Short-Positionen aufgebaut. Das lag sicherlich auch an den zuletzt starken spekulativen Gewinnmitnahmen im amerikanischen Gold-Futures-Handel (Quelle: CFTC; Grafik/Berechnung: Goldreporter) Aber zumindest in der Aggregation aller Banken ergibt sich eine Steigerung der Netto-Short-Position um 12 Prozent auf 98.713 Kontrakte (siehe Grafik). Das heißt gleichzeitig, dass es vor allem Nicht-US-Banken waren die ihre Gold-Verkäufe im Zuge der Goldpreis-Rally aufstockten – nämlich gegenüber Vormonat um 29 Prozent auf (netto) 66.861 Kontrakte. Dabei handelt es sich wiederum um den höchsten Wert seit Mai 2022.
Banken, Goldmarkt und Goldpreis
Aus den Veränderungen der Banken-Positionen lassen sich keine unmittelbaren Schlüsse über Ursache und Wirkung auf den Goldpreis ableiten. Nur so viel: Die Banken agieren als Market Maker, handeln Gold aber auch auf eigene Rechnung. In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis regelmäßig parallel zu den Long-Positionen der Spekulanten ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallenden Kursen Terminverkäufe glattstellten. Mit dem (oft profitablen) Glattstellen ihrer Short-Positionen reduzieren die Banken auch finanzielle Risiken im Zusammenhang mit einem stark steigenden Goldpreis.
Aktuelle Lage
In der aktuellen Situation ist festzustellen, dass es zu Jahresbeginn erhebliche Gewinnmitnahmen im Handel mit Gold-Futures kam. Und wenn Spekulanten ihre Long-Positionen glattstellen und aus dem Goldmarkt aussteigen, reduzieren sich verständlicher Weise auch die Positionen short-engagierten Vertragspartner (oft Banken). Damit haben sich auf Banken-Seite aber auch die Risiken im Zuge einer (weiteren) möglichen Goldpreis-Rally verringert.
Dieser Umstand ist auch deshalb interessant, weil Bankenvertreter nachweislich im Zeitraum von mindestens 2007 bis 2015 den Goldpreis teils massiv manipulierten. Damals profitierten die Banken von dem Kursverfall, insbesondere im Jahr 2013, weil die Institute seinerzeit hohe Short-Positionen aufgebaut hatten."
Für die die glauben das Inflationsdaten und Zinserwartungen den Goldpreis nachhaltig bestimmen ;) Damit lassen sich nur relativ kurzfristige Bewegungen auslösen die darauf zurückzuführen sind.Mittelfristig versuchen die Banken den Gold/Silberpreis zu managen.Das klappt aber wider rum nicht ganz langfristig (zumindest bei Gold).
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