Die Diskussion gibt es seit über 30 Jahre. Einfach weil jedes Jahr Jungspunte neu hinzukommen, die nicht über den Tellerrand schauen können.
Der Industrie ist die Architektur egal.
Es geht um das Ökosystem. Man muß das gesamte Paket betrachten die zur Lösung bestimmter Anforderungen nötig sind. Das OS, die vorhandene Software, die Zuverlässlichkeit, Unterstützung durch Drittanbieter, Zukunftssicherheit, Preis, Konkurrenz etc.
Der PC trat in den 1980er seinen Siegeszug an. Server und Internet gab es noch nicht. Mit Microsoft OS und nützlichen Programmen wie Word, Excel und Datenbanken ließ sich der gut in den Büros einsetzen und machte Schreibbüros überflüssig.
Durch die zunehmende Verbreitung des PC gab es auch immer mehr Drittanbieter, Harddisks, Drucker, Soundkarten, Grafikkarten etc. und schnellere oder billigere kompatible PCs anboten.Durch die Konkurrenz ging der Preis runter und in der Vielfalt fand jeder sein System. In den Heimbereich hat es der PC geschafft, weil das OS und viele Software einfeich Raubkopiert werden konnte. Mama und Papa mußten ja lernen mit so einer Kiste umzugehen um im Büro nicht als vollkommener Depp dazustehen und für die Kids ist es schließlich die Zukunft sich da auszukennen.
Ein Trara wie heutzutage um die KI. Man kann tolle Sachen damit machen aber keiner weiß genau wie es funktioniert.
Apple versuchte da mit interessanten Motorola 68000 basierten Maschinen Konkurrenz aufzubauen. Da Apple aber restriktiv gegen Anbieter kompatibler Geräte vorging ergab sich im Apple Universum keine Vielfalt, keine Masse und dadurch blieben hohe Preise und eine geringe Auswahl an teurer Peripherie.
In den 2000ern geriet Apple an den Bankrott und wurde durch Microsoft gerettet, damit diese nicht als Monopolisten dastehen. Apple hat sich neu erfunden und bedient weiterhin eine treue Anhängerschaft die auf ihre ausgereifte Software nicht verzichten möchte.
Anfang der 2000er kam das Internet auf, Server wurden benötigt. Durch den Konkurrenzkampf zwischen AMD und Intel hatten diese die X86 Architektur immer weiter gepuscht und blieben trotzdem Kompatibel zur bestehenden Infrastruktur. Fast jedes Jahr verdoppelte sich die Leistung, der Speicher und die Festplattenkapazität zu nahezu dem gleichem Preis. Diese Leistungsfähigen CPUs waren damit auch gut für Server geeignet wodurch sie dort ihren Siegeszug antraten. 2006 übernahm sich AMD mit dem ATI Zukauf und konnte nicht mehr mithalten.
Ohne Konkurrenz konnte sich Intel mehr auf das Geldverdienen statt auf Innovationen und Leistungsverbesserung konzentrieren.
Das schmeckte den Serveranbietern, die mittlerweile virtuelle Maschinen, Cloud und weiteres anbieten, gar nicht.
es kamen daher Ideen auf, eigene spezialisierte Prozessoren zu bauen um sich aus der Intel Abzocke zu befreien. Als Architektur kam da nur ARM in Betracht, da dort doch einiges an Hardware IP, und durch Linux ein gewisses Ökosystem an Linux OS, Entwicklerwerkzeugen und Software existierte und man somit nicht alles neu erfinden musste. Letztendlich rechneten sie sich aus, dass eine Eigenentwicklung billiger und effizienter ist als weiterhin Intel das Geld in den Rachen zu werfen. Alles nur eine Kostenfrage auf das Gesamtvorhaben gesehen. Mit AMD war da nicht zu rechen.
Nun ist AMD wieder da, es gibt wieder mehr Performance und mehr Effizience im Serverbereich und beim nächsten Projekt wird man wieder den Bleistift spitzen.
Eigenentwicklung, Semi Custom oder Standardprozessor von der Stange nehmen. Intel hat das Problem letztendlich erkannt und will ja auch ab 2025 Semicutom Lösungen anbieten. Letztendlich entscheiden die Gesamtkosten über ein Projekt.
Also, ARM ist kein Selbsläufer, AMD und Intel haben mit Semicustom Modellen die Zeichen der Zeit erkannt. Im hohen Leistungsbereich mit Multicoresystemen hat ARM auch keinen Vorteil mehr gegenüber X86.
Da kann X86 noch lange leben.
Wann stirbt der PC?
Nun, der PC bestzt zunehmend kleinere Nieschen. Die meisten PC Kisten in der Industrie sind bereits verschwunden und durch Notebooks ersetzt worden. Durch zunehmende Auslagerung in die Cloud werden diese durch billige Geräte ersetzt, auf denen nur noch ein Webbrowser laufen muss. Da ist die Architektur egal.
Zu Hause das gleiche Spiel, der Jugend reicht ja schon das Smartphone für Medienkonsum. Für Homeoffice und Homeschooling reichen weniger Leistungsfähige günstige Geräte.
Einzig im Gaming Bereich bedarf es noch Leistungsfähige PC Hardware.
Wenn die Gamer aber auch auf streaming umsteigen oder sich mit Konsolen begnügen, dann ist der X86 PC auch im Homebereich tot.
Diese Entwicklung wird aber auch von AMD gesehen. Die konzentrieren sich auf HPC und Server CPUs, GPUs und FPGA. Bedienen den noch lukrativen Notebook Markt und für die Gamer zu Hause fällt auch was ab. Dazu das Semicustom Geschäft wo sie mit den Konsolendeals der Welt gezeigt haben, dass sie zuverlässige Partner für leistungsfähige Massentechnologie sind. Und wenn der Kunde ARM will, sagen sie auch nicht nein.
Der next Big Deal scharrt nach der PC, Internet, Smartphone Revolution schon kräftig mit den Hufen: KI
Das wird die nächste Revolution, die unser Leben verändert. Alexa, Google, autonomes Fahren sind da nur der Anfang. AMD setzt da mit dem Xilinx Merger auf einen starken Partner um da den Anschluß nicht zu verpassen.
Die Architektur der CPU spielt dann kaum noch eine Rolle, das Gesamtpaket muss stimmen.
|