der RNZ link funzt net, aber hier der Bericht aus der Rhein-Neckar-Zeitung
Heidelberg. (tv) Die deutsche Rohstoff AG erlebt zur Zeit einen mittleren Medien-Hype, auch der Spiegel berichtete unlängst über den "Rohstoffzwerg aus Heidelberg". Doch als Wichteltruppe, die demnächst im Erzgebirge nach Zinn buddelt, will das kleine Unternehmen nicht gesehen werden. "Wir können sehr stark wachsen", sagte Thomas Gutschlag, einer der beiden Vorstände des Unternehmens am Montagabend vor dem Club der kurpfälzischen Wirtschaftsjournalisten. In vier bis fünf Jahren wäre ein Firmenwert von einer Milliarde Euro durchaus möglich, das wäre rund zwanzig Mal mehr als die aktuelle Bewertung des börsennotierten Unternehmens. Zur Zeit arbeiten fünf Mitarbeiter in der Firmenzentrale, 50 sind es im Konzern.
"Wir bekommen täglich interessante Angebote, und wir bewegen uns in einer Wachstumsindustrie." Die Strategen von BHP Billiton, einem der weltweit größten Bergbauunternehmen, hätten ausgerechnet, dass in den kommenden 20 Jahren so viel Metall gefördert werden muss wie in der gesamten Menschheitsgeschichte, wenn sich das Wachstum in China und Indien auf dem aktuellen Niveau fortsetze.
Der Ausstieg von Unternehmen wie Preussag, Metallgesellschaft oder Ruhrkohle aus dem internationalen Bergbau wertet Gutschlag als eine der größten Fehlentscheidungen der deutschen Managementgeschichte.
Die Geschäftsbereiche der Deutsche Rohstoff AG sind Gold und Silber, Öl und Gas sowie Hightech-Metalle wie Wolfram, Zinn und Seltenerden. Das Geschäftsmodell gründet auf der Wiedererschließung von Vorkommen, die in der Vergangenheit bereits gut erkundet worden sind. Neue Technologien und höhere Rohstoffpreise machen den Wiedereinstieg interessant.
Das Unternehmen hat mittlerweile nach eigener Einschätzung die die Risikokapitalphase hinter sich gelassen und erzielt seit diesem Jahr Gewinne. Fast acht Millionen Euro waren es im ersten Halbjahr, erwirtschaftet durch die Goldproduktion in Australien und den Verkauf von Anteilen der Gesellschaft für Öl und Gas, Rhein Petroleum. Im kommenden Jahr ist die Aufnahme der Wolfram- und Ölproduktion geplant. Die Erschließung der Zinnvorkommen im Erzgebirge beginnt noch in diesem Jahr, dafür wurde eine Tochtergesellschaft gegründet, die in Australien an die Börse gebracht werden soll.
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