... da bahnt sich schon das nächste Joint-Venture bei der Deutschen Rohstoff AG an!
Die Deutsche Rohstoff AG will in Sachsen eines der größten Zinnvorkommen der Weilt erschließen. Von Silvia Liebrich – SZ – 02.12.2011
"München – Zinn im Erzgebirge, Seltene Erden in Sachsen, Erdöl im Rheintal – die Suche nach Bodenschätzen hierzulande läuft auf Hochtouren. „Die hohen Rohstoffpreise machen den Bergbau in Deutschland wieder interessant“ sagte Thomas Gutschlag, Finanzvorstand der Deutschen Rohstoff AG am Donnerstag der SZ. Die 2006 gegründete Gesellschaft sucht auf der ganzen Welt nach Bodenschätzen, auch in Deutschland. Fündig wurde sie bereits in mehreren Regionen. Neuestes Projekt sind zwei Zinn-Minen im Erzgebirge. „Die Lagerstätten dort gelten weltweit als die größten noch nicht erschlossenen Zinnvorkommen“, ergänzt Gutschlag. Das Volumen wird auf 180.000 Tonnen geschätzt – das ist viel, gemessen an einer Weltjahresproduktion von 350.000 Tonnen. Die Probebohrungen nahe der Ortschaften Geyer und Gottesberg sollen laut Gutschlag in diesen Tagen anlaufen. „Wenn alles nach Plan läuft, könnte bereits in drei Jahren mit dem Abbau begonnen werden“, hofft Gutschlag. Funde wie diese können die deutsche Industrie entlasten, die bei Metallen fast ausschließlich auf Importe angewiesen ist. Ein Drittel der Zinnproduktion kommt derzeit aus China, ein weiteres aus Indonesien. Das Metall wird unter anderem in der Elektronikindustrie benötigt. Der Zinnabbau hat im Erzgebirge Tradition. Im Bergwerk Altenberg wurde das Metall von 1440 bis 1991 abgebaut. Kurz nach der Wende wurde es geschlossen, weil die damals niedrigen Rohstoffpreise den Betrieb unrentabel machten. Nun wird der Abbau wieder attraktiv. „Im Vergleich zu anderen Industriemetallen gibt es weltweit nur sehr wenige Zinnproduzenten und kaum neue Projekte“, ergänzt der Finanzvorstand. Die Rohstoff AG sicht laut Gutschlag in Deutschland auch nach anderen Metallen wie Silber oder den Seltenen Erden. Unter anderem hält das Unternehmen die Lizenz für eines der größten Vorkommen der strategisch wichtigen Seltene Erden in Europa, das in der Nähe von Leipzig liegt. „Auch hier wollen wir bald mit einer Probebohrung beginnen“, kündigt Gutschlag an. Mit dem Projekt ging es bis vor kurzem nicht so recht vorwärts. Allein die Anfangsinvestitionen werden in der Branche auf 100 Millionen Euro geschätzt. „Wir sind jetzt so weit, dass wir die ersten Schritte zusammen mit Anlegern finanzieren können“, ergänzt er. Die Seltenen Erden bei Leipzig wurden bereits zu DDR-Zeiten entdeckt. Ein Abbau galt damals jedoch als uninteressant, weil e für die Seltenen Erden keine Nachfrage gab. Heute sind die 17 Metalle dieser Gruppe besonders gefragt, weil sie bei vielen Schlüsseltechnologien der Zukunft wie erneuerbaren Energien und der Elektromobilität eine Große Rolle spielen. Deutsche Firmen suchen verzweifelt neue Quellen, weil der Hauptlieferant China seine Exporte stark eingeschränkt hat. Auch bei Öl und Gas ist Gutschlag optimistisch. „In Süddeutschland haben wir gerade die größte Untersuchung laufen, die es in dieser Region je gegeben hat“, sagt er. Dabei werde mit modernster Technik ein 600 Quadratkilometer großes Gebiet erkundet, das sich über Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg erstreckt. Noch steht nicht fest was dabei herauskommt. „Mit ersten Ergebnissen rechnen wir im Frühjahr“, so Gutschlag. Er verweist auf die jüngsten Funde in Speyer, bei denen ein Ölfeld mit einer Größe von bis 50 Millionen Barrel entdeckt wurde. Im internationalen Maßstab ist diese Menge freilich sehr gering, die zuletzt von Norwegen entdeckten Felder werden auf bis zu 1,2 Milliarden Barrel geschätzt. „Wir sehen dennoch gute Chance, in Süddeutschland eine profitable Ölförderung in Gang zu setzen“, meint der Finanzvorstand des Unternehmens, das auch in Australien, Kanada und den USA nach Bodenschätzen sucht."
Auch wenn die Meldung eigentlich über das Zinnvorkommen berichtet, ist der Absatz über die Seltenen Erden mehr als interessant! Da scheint sich nach dem Vorbild des "TIN International" Deals ein Joint Venture für die Seltenen Erden in Storkowitz anzubahnen. Zumindestens legt der Artikel nahe, dass die Deutsche Rohstoff AG die Probebohrungen über Investoren (Anleger) finanzieren will - die logische Folge wäre die Finanzierung der Erschließung über einen Börsengang. Die Aussage, dass die Deutsche Rohstoff AG nunmehr soweit sei, die ersten Schritten mit Anlegern finanzieren zu können (siehe obige Meldung), werte ich so, dass die Gespräche sehr weit gediehen sind. Warten wir mal ab, wann (und ob) eine entsprechende Meldung kommt!
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