Wenn man nicht in den reichsten Kantonen wie Zug wohnt, reicht bei einem mittleren Einkommen 1 Monatslohn nicht für die Steuern. In Deutschland wird mehr über Steuern finanziert (Müllentsorgung, Behördenleistungen, Kita etc.). Bei uns zahlen das die Menschen aus ihrem Sack. Ein Tag Kita kostet in der Schweiz 100 Franken im Tag, in Berlin 35 Euro im MONAT (fürs Essen). Eine Schufa-Auszug in Deutschland ist kostenlos, in der Schweiz um die 20 Franken... etc. etc.
Der Mindestlohn, der jedoch nicht in vielen Kantonen gesetzlich vorgegeben ist, liegt um 4'000 Franken. Eine kleine 2-3 Zimmer Wohnung kostet in den Städten aber schnell mal 1'500.-- bis 1'800 Franken. Krankenversicherung um die 400.-- (Zahnarztkosten nicht inbegriffen). Ein Abendessen mit Wein kostet in der CH bald mal 100 Franken pro Person, in Berlin 30 Euro. Die Taxifahrt 30 Franken, die gleiche Strecke in Hamburg 8 Euro. Der Eintritt in den Club in Zürich 25 Franken, in Berlin 8 Euro.
Vergleiche sind schwierig. Präkarisierte und die untere Mittelschicht haben es auch in der Schweiz schwer. Die Reichen haben es in der Schweiz bequem. Wir haben keine Kapitalgewinnsteuer (aus Kursgewinnen) für Private, dafür eine Vermögenssteuer. In 2 Wochen stimmen wir über eine Initiative ab, die verlangt, dass Erträge aus Dividenden zum 1.5 fachen versteuert werden soll, gegenüber dem Lohneinkommen. Das Volk wird diese Initiative ablehnen. Es hat auch einen Mindestlohn abgelehnt und das Recht auf 6 Wochen Ferien im Jahr. Die Mehrheit hofft, auch einmal zu den oberen 5 % zu gehören, was natürlich eine Illusion bleibt.
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