Hodenheim (aktiencheck.de AG) - Nach Ansicht der Experten von "sunday-market" ist die Aktie von Roth & Rau (ISIN DE000A0JCZ51/ WKN A0JCZ5) bei Kursen um 20 Euro kaufenswert.
Der Solarausrüster sei nach einem schwachen Erstquartal wieder voll in der Spur. In der Zeit von Januar bis März seien lediglich 35,3 Millionen Euro umgesetzt worden. Operativ sei das Ergebnis sogar leicht negativ gewesen. Anders im 2. Quartal. Die Einnahmen hätten um satte 64% auf knapp 84 Millionen Euro expandiert. Das EBIT sei mit 6,9 Millionen Euro positiv ausgefallen und die Marge habe 8,2% erreicht. Für die erste Jahreshälfte errechne sich sodann ein Umsatz von 119 Millionen Euro und ein EBIT von 6 Millionen Euro. Die Marge nach sechs Monaten betrage 5,1%. Das Konzernergebnis habe bei rund 5 Millionen Euro gelegen. Die Firma erziele mehr als 90% der Erlöse im Ausland. Fast 80% des Umsatzes würden auf den asiatischen Markt entfallen. Dank der kräftigen Erholung der Branchenkonjunktur in der Solarindustrie habe Roth & Rau einen sehr starken Auftragseingang erzielt. Der Ordereingang habe sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 65 auf über 265 Millionen Euro vervielfachen können. Dies entspreche übrigens dem gesamten Ordervolumen des Rekordjahres 2008. "Im 2. Quartal konnten wir einen bedeutenden Großauftrag über eine Produktionslinie für die Waferfertigung von einem renommierten indischen Solarunternehmen gewinnen", sage CEO Dietmar Roth. Die Order habe ein Volumen von fast 100 Millionen Euro gehabt. Insgesamt befinde sich die Gesellschaft in Auftragsgesprächen im Volumen von mehr als 0,5 Milliarden Euro für Turnkey-Projekte. Laut Roth sei das Interesse in den wachsenden asiatischen Ländern für schlüsselfertige Lösungen, die mehrere Produktionsstufen abdecken würden, sehr groß. Gut möglich, dass Roth & Rau demnächst neue Großaufträge verkünden könne. Zum Ende des 1. Halbjahres verfüge der Konzern über einen Auftragsbestand in Höhe von 351 Millionen Euro. Ein neuer Rekordwert in der Firmengeschichte. Die Book-to-Bill-Ratio habe bei 2,2 gelegen. Sodann erwarte der Firmenlenker, dass sich die Auftragsbelebung im 2. Quartal weiter fortsetze. Roth rechne sogar mit einer dynamischen Fortsetzung der Nachfrage. Allein im Juli seien weitere Aufträge im Wert von rund 50 Millionen Euro eingegangen. Per Ende Juli hätten die Absichtserklärungen für neue Aufträge bei sage und schreibe 536 Millionen Euro gelegen. Das zeige ganz klar, dass die kommenden Monate für die Gesellschaft sehr gut verlaufen würden. Für das Gesamtjahr 2010 habe das Unternehmen die Prognose bekräftigt. Erwartet werde ein Umsatz von 285 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von 9%. Die Marge sei jedoch durch diverse Zukäufe negativ beeinflusst. Ohne diesen Effekt wäre die EBIT-Marge bereits zweistellig in diesem Jahr. Mittelfristig sei es das Ziel mit EBIT-Margen von 14% zu wirtschaften. Im kommenden Jahr dürfte Roth & Rau weiter wachsen und die Margen verbessern. Dass sich der deutsche Markt in 2011 schwächer entwickle, spiele für das Unternehmen keine Rolle. Die Party finde für den Solarausrüster in Asien statt. Und vermutlich ab 2011 auch in den USA. Der amerikanische Markt gewinne in den kommenden Jahren in der Solarbranche mehr an Bedeutung. Davon werde Roth & Rau profitieren. Bei Kursen um 20 Euro ist die Roth & Rau-Aktie kaufenswert, so die Experten von "sunday-market". Die starken Ordereingänge würden für die Aktie sprechen. Auch wenn das EBIT in diesem Jahr durch Integrationskosten aufgrund von Übernahmen belastet sei, stünden die Ampeln der Gesellschaft weiter auf grün. Man solle einsteigen, bevor der Zug abfahre. Der aktuelle Börsenwert betrage 330 Millionen Euro und das KGV von 13 für 2011 spreche eher für als gegen die Anteilsscheine für das im TecDAX (ISIN DE0007203275/ WKN 720327) notierte Solarunternehmen. (Ausgabe 430 vom 12.09.2010) (13.09.2010/ac/a/t)
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