Du scheinst dich wahnsinnig gern bei stark gefallenen Aktien wie Puma oder Evotec zu tummeln, bist allerdings überwiegend mit Negativkommentaren unterwegs.
Da ich Shortselling und dementsprechend auch jedwedes Handeln mit Put Optionen strikt ablehne, bin ich bei Aktien und Knockouts systematisch nur auf der Käuferseite aktiv.
Heißt aber nicht, dass ich nur kaufe... Meine Evotec Beteiligung habe ich in den letzten 12 Monaten mindestens 3x komplett gedreht und stets mit Gewinn veräußert. Bei Evo war es in den letzten 24 Monaten ganz einfach... kaufe zwischen 5 und 7 EUR, verkaufe zwischen 8 und 11 EUR.
Da auch ich keine Glaskugel habe, basiert meine Argumentation im Regelfall auf der Auswertung von Fundamentaldaten und einer mittel- bis langfristigen Anlageperspektive. Mein EK bei Evotec steht aktuell bei 6,69 € mit fallender Tendenz.
Der aktuell von mir genutzte KO-Schein hat lediglich einen Hebel von 2 und eine KO Schwelle 3,63 €. Ich habe soeben knapp unter 6 EUR weitere KOs nachgelegt und bin absolut zuversichtlich, auch für diese Scheinchen in den nächsten 6 Monaten wieder einen Exit mit min. 100% Gewinn zu finden.
Im Gegensatz zu Analysten erstelle und prüfe ich in meinem Hauptberuf IDWS1-Gutachten, die realen Transaktionen zugrunde liegen und nicht irgendwelchen charttechnisch und oder trendfolgemotivierten Phantasie-Kurszielen.
Ich befasse mich mit objektivierten Unternehmenswerten basierend auf mittel- und langfristigen Planzahlen und nicht mit aus dem letzten Quartalsbericht extrapolierten und in die Unendlichkeit fortgeschriebenen Trends, die bei Restrukturierungsfällen / Turnaroundspekulationen wie Evotec oder Puma selbstredend systematisch Nonsens ergeben.
Dein Urteil u.a. über meine Interpretation eines außerbörslichen Kursdeckels auf Tradegate mittel 70k Position übersieht m.E. einen wesentlichen Fakt... die Anteile wurden eben gerade nicht verkauft, sondern nur zur Show ins Ask geworfen, um jedweden Widerstand von Kleinaktionären im Keim zu ersticken. Wenn dieser Marktteilnehmer die Position tatsächlich nachbörslich hätte verkaufen wollen, hätte er sie sturheil ins Bid geworfen, um mindestens eine Teilausführung zu erzwingen.
So machen das zumindest normale verkaufswillige Aktionäre. Nicht so jene Marktteilnehmer, die eine für eine Privatanlegerbörse völlig überhöhte Aktienposition dazu nutzen, den Kurs solange zu deckeln, bis entnervte Kleinanleger das Handtuch werfen und ihre Position auf Witzkursniveau räumen, um dann einige Tage später dem Kurs von der Seitenlinie aus beim Steigen zuzusehen.
Wie oft haben wir allein bei Evotec in den letzten 24 Monaten gehört, dass die Aktie nur noch sinken kann... und wie oft folgte danach völlig unvermittelt ein 20% bis 50% Rebound?
Hinsichtlich des Sandoz-Deals bin ich felsenfest davon überzeugt, dass meine betriebswirtschaftliche Lesart weitgehend den Plänen des Managements entspricht und dass die aktuelle Marktreaktion bestenfalls der Unsicherheit über das Zustandekommen geschuldet ist bzw. einem knallhart auf ebendieser Unsicherheit aufgebauten Shortkalkül.
Die betriebswirtschaftliche Logik des Deals ist m.E. klar positiv für beide Vertragspartner. Lass uns einfach mal abwarten, wo die Aktie nach Dealabschluss Ende Oktober steht. Wenn ich richtig liege und das Gros der Marktteilnehmer und Analysten wieder einmal nicht, wird die Aktie spätestens mit Verkündung des finalen Vertragsabschlusses eine signifikante Aufwärtskorrektur und Neubewertung erleben und - was für mich entscheidend ist - deutlich über dem heutigen Kursniveau notieren.
Was die Shortzocker und Daytrader in der Zwischenzeit bis zum Dealabschluss noch mit der Aktie veranstalten, wird man sehen. Am Ende werden sie m.E. an den Fundamentaldaten und der klar positiven betriebswirtschaftlichen Logik des Sandoz-Deals nicht vorbei kommen. Sollten sich die Fundamentaldaten gänzlich anders als von mir erwartet entwickeln, muss und werde ich meinen Investmentcase selbstredend intensiv hinterfragen. Stand heute bin ich davon überzeugt, dass der Deal die beste Option für Evotec darstellt, das Profitabilitätsniveau schlagartig signifikant zu erhöhen und die langjährige Verlustphase im Geschäftsjahr 2026 endlich zu beenden.
Das bisherige Geschäftsmodell war absolut nicht tragfähig und musste drastisch verändert werden, um Evotec einen Weg zu nachhaltiger Profitabilität zu ermöglichen.
Das von Analysten stets gelobte Just-Geschäft wird gerade NICHT verkauft, sondern lizensiert. Die Tochter JUST bleibt integraler Bestandteil des Evotec-Geschäftsmodells und wird - wie bisher - den US-JPOD in Eigenregie betreiben.
Mit der Lizensierung der JPOD-Technologie an Sandoz und etwaige weitere Interessenten stärkt man die Monetarisierung der Just-Übernahme und verfolgt zugleich einen asset-light-Ansatz, der die Kapitalbindung drastisch reduziert und Evotecs Nettofinanzverschuldung auf einen Schlag Richtung Null reduziert!
Nach erfolgreichem Vollzug des Sandoz-Deals sollte das Gefasel einiger Forenteilnehmer von "Verschuldung" und "Insolvenzgefahr" abrupt enden... und eine Neubewertung einer dann nahezu finanzschuldenfreien Evotec starten...
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