Das Betriebsergebnis werde zwar im ersten Halbjahr erstmals negativ sein, im zweiten jedoch und in der Jahresrechnung im Plus.
Effizientes Krisenmanagement habe von September 2008 bis März 550 Millionen Euro Liquidität gebracht; im jüngsten Quartal sollten nochmals rund 200 bis 250 Millionen realisiert worden sein. Das werde reichen, die Verschuldung „kontrolliert zu halten“. „Wir werden keine Kapitalerhöhung brauchen“, sagte Eder.
Sorge bereite ihm aufkommende Euphorie in der Branche. „Man darf nicht zu früh wieder in den Fehler verfallen, auf Basis eines Prinzips Hoffnung die Produktion hochzufahren“, warnte der Manager. Sonst könne es im Herbst einen schlimmen Rückfall geben. Es bestünden international Überkapazitäten von mindestens zehn bis 15 Prozent, die dauerhaft stillzulegen seien.
7000 Köpfe eingespart
Die voestalpine hat den Personaleinsatz seit September 2008, inklusive Urlaubs- und Stundenabbau, um 15 Prozent reduziert, auf 40.000 Personenjahre. 1850 Stamm- und 2000 Leiharbeiter wurden abgebaut; 10.330 Mitarbeiter sind in Kurzarbeit (6600 in Österreich), 5360 weitere sind dazu angemeldet (davon 3100 in Österreich). 470 Beschäftigte gingen in Bildungskarenz, 645 verließen das Unternehmen Richtung Stahlstiftung. Die werde im Juli den bisherigen Rekordstand von 488 Teilnehmern überschreiten, sagt Geschäftsführer Bernd Dobesberger. Das heißt: Die aktuelle Krise beschäftigt die Stiftung stärker als die schlimmste Phase der alten Voest.
Die finanzielle Belastung daraus sollte die Politik durch eine höhere Nettoersatzrate für Stiftlinge senken, sagte Betriebsratschef Hans-Karl Schaller. Sonst müssten die Firmen zahlen – oder die Mitarbeiter. Ihr Solidarbeitrag liegt derzeit bei 0,25 Prozent vom Bruttobezug, hatte aber bereits einmal 0,75 Prozent betragen. (le)
Quelle OÖ Nachrichten
http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/art15,219111