Am ersten Wettkampftag der XIII. Paralympics in Peking haben die deutschen Athleten gleich voll zugeschlagen: Die querschnittsgelähmte Luftgewehrschützin Manuela Schmermund sicherte sich im ersten Wettbewerb der Spiele Silber, obwohl sie in der Qualifikation nur auf dem vierten Platz gelegen war. In der Judo-Klasse bis 48 kg holte die sehbehinderte Carmen Brussig Bronze. Den Schlusspunkt setzte die Schwimmerin Maria Götze. Sie belegte über 200 m Lagen den zweiten Platz und holte damit Silber.
Die Erleichterung bei Manuela Schmermund war groß, denn der Druck, ihr paralympisches Gold in Athen verteidigen zu müssen, lastete schwer auf ihren Schultern. "Das schüttelt man nicht einfach so ab", sollte die viermalige Europameisterin nach ihrer Silbernen sagen. Doch sie schaffte es. Mit Bravour.
In der Qualifikation tat sie sich noch schwer, lag vorerst nur auf Platz vier und musste erst einen Wutanfall in den Griff bekommen. "Der Vorkampf war eine Katastrophe. Da sagte ich mir, mache was du kannst und mache es gescheit", gab die Athletin von der SG Mengshausen zu Protokoll.
Und tatsächlich: Nach einer kurzen, aber intensiven Auswertung mit ihrem Trainer Uwe Knapp hatte sie ihre Nerven besser im Griff und startete ein Aufholjagd, die am zweiten Treppchen des Podests enden sollte. Mit einer 10,6 im vierten Durchgang des Finales katapultierte sie sich auf den zweiten Rang, nur an die souveräne Veronika Vadovicova kam sie nicht mehr heran. Mit einem Vorsprung von 4,6 Zählern und einem Gesamtscore von 494,8 Ringen gewann die Slowakin paralympisches Gold und verwies Schmermund und die Puertoricanerin Nilda Lopez Gomez auf die Plätze.
"Sonst hatte die Slowakin ihre Nerven nicht im Griff, aber diesmal hat sie durchgezogen. Das verdient absoluten Respekt", meinte Knapp, dem mit einiger Verzögerung "ein Stein vom Herzen gefallen ist. Gold war das Ziel, Manuela war so gut drauf", war der Trainer nach diesem Wechselbad der Gefühle doch etwas enttäuscht. Positiver sah es die Silbermedaillen-Gewinnerin: "Ich bin froh, dass ich für einen guten Start für das deutsche Team gesorgt habe und hoffe, dass wir noch viele Medaillen holen werden."
Und Schmermunds Hoffnungen sollten erfüllt werden: Für das zweite Edelmetall des deutschen Teams sorgte die sehbehinderte Judo-Kämpferin Carmen Brussig. Die zweimalige Weltmeisterin vom PSV Schwerin holte im Wettbewerb bis 48 kg Bronze. Den Schlusspunkt setzte die kleinwüchsige Schwimmerin Maria Götze, die in 3:14,59 Minuten Silber über 200 m Lagen gewann. Für die 27 Jahre alte Chemnitzerin war es bereits die siebente Medaille bei Paralympischen Spielen.
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