für den Standort Frankfurt kann man es eigentlich ausschließen, dass QSC fremde Infrastruktur nutzt. In den Ballungszentren waren sie schon immer präsent.
Warum hat man jahrelang HVT bevorratet? Sie haben ja teilweise zurück gebaut, wie die Auslastung der übrigen HVT ist kann ich nicht beurteilen. Ich würde es auch lieber HVT-Standorte nennen, da der HVT nur der Kabelübergang zum Kunden ist, Abschluss der TAL .
Teilweise sind diese Standorte auch BNG-Standorte, ca. 600 bei QSC glaube ich. Vielleicht haben sie HVT-Standorte strategisch behalten, weil einerseits noch genug Kunden angeschlossen waren und weil vielleicht das was jetzt passiert ist zu einer QSC-Planung gehörte.
Was ist ein BNG, was kann er? siehe hier
Komplexe Kiste: Anbindung ans Backbone, Terminierung der Sessions, Schnitstellen für Monitoring, Accounting, Provisioning... Kann mir gut vorstellen, dass eine Hardwareaufrüstung (neue Netzwerkkarten für neue Anschlusstypen) oder neue Software (Schnitstellen zu o.g. Aufgaben) notwendig ist. Das kostet, aber lange nicht so viel wie ein Neuaufbau.
Diese Kosten (Neuaufbau) wollte sich 1&1 seinerzeit sparen. Komplett neue Hardware, Standortversorgung, Anbindungen an eigene Core-Netz. Das kostet. Ich weiß nicht wie sich diese 145 Mio. zusammensetzen, aber bei potentiell 600 auszubauenden BNG? Spekuliert wurde ja immer, dass 1&1 schon längst alle BNGs von QSC hat. Glaube ich nach der Meldung eben nicht. QSC möchte zunächst* nicht deutschlandweit ausbauen, derzeit "smart". (* wer weiß was in 3 Monaten passiert?) Jetz noch mal zu VULA. Das ist ein standardisiertes und reguliertes Produkt. Meiner Kenntnis nach zu unterschiedlichen Preisen für L2 (900 Standorte, dichter am Kunden) < L3 (74 Standorte, weiter im Kernnetz). VULA ist für jeden, der über einen BNG-Standort verfügt beziehbar. 1&1 wollte preisliche Vorteile nutzen und deshalb möglichst viel über Layer 2 (L2) beziehen.
Da QSC aber selbst auch eigene BNGs besitzt, diese offenbar für L2 fit machen kann, bieten sie nun auch auf VULA basierende Dienste an. Es wurde doch neulich diskutiert, dass die automatische Schnittstelle für Bestellung, Betrieb usw. am 1.4. verfügbar ist.
Warum sollte QSC VULA der Telekom über Versatel/1&1 beziehen um dann eigene Dienste drauf zu packen und es als Whitelabel an Stadtwerke oder Energiedienstleister zu verkaufen? Jeder will daran verdienen. Dann könnte man ja gleich alles über die Telekom oder über 1&1 (dann aber Marke 1&1) beziehen. QSC steht hier mit den Add-On-Diensten eindeutig im Wettbewerb zu 1&1 und man hat sich eben (vielleicht wegen whitlabel) für QSC entschieden.
QSC war immer schlecht im Vertrieb, sie hätten sich im Privatkundenmarkt niemals gegen 1&1 durchsetzen können. Deshalb war schon seit Jahren diese Whitlabellösung im Gespräch, indem man vertriebsstarken regionalen Anbietern (besserer Kundenkontakt) Lösungen anbietet und selbst gar nicht in Erscheinung tritt, aber alles erledigt: Abrechnung, Bestellung, Monitoring, Dienste wie VoIP (gute und lange nicht ausgelastete Plattform), Access (100 Gbit/s-Backbone), Dienstleister für TV.
Für mich ist das alles volkommen logisch! Ich muss mich diesbezüglich auch nicht wegen vergangener Aussagen rechtfertigen, das hier war immer mein Standpunkt. Nun durch eine Meldung belegt. Die Alternative war die "Zahnrad-Funktion" und sehr viel Spekulation ohne wirkliche Fakten, nur immer erzählt, zitiert und mit tausenden Fragen versehen. Kann es vielleicht wirklich so sein, dass QSC noch alle BNGs hat? Mehrfach werden diese immer vorhanden sein, wenn man ein eigenes Kernnetz betreibt, denn sie sind das Gateway zu diesem Kernnetz.
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