ein sehr schöner Beitrag aus einer Facebook-Gruppe. absolut lesenswert
Danke für diese Worte:
Über den Umgang mit Frust
Ich würde gerne ein paar Worte zum Thema Frust schreiben, denn der kommt bei vielen gerade wieder vermehrt auf wie ich sowohl hier in der FB Gruppe als auch im Tele.gramm Kanal beobachtet habe.
Als erstes möchte ich dazu sagen, dass es angesichts dessen, wie die Preisentwicklung sich gestaltet, ja auch auf der einen Seite verständlich ist. Auf der anderen Seite eben auch nicht, und aus meiner Sicht würde ich gerne beide Seiten ein wenig erläutern.
Was ich beobachte ist, dass viele gefrustet sind, weil viele der Punkte, von denen man erhofft hat sie würden den Stein so richtig ins Rollen bringen, bisher noch nicht den gewünschten Effekt ausgelöst haben. Ob das die Einführung von Ape ist, ob es die Tatsache ist dass wir global immer weiter in die Rezession abrutschen, ob es die FTX Pleite ist, alle möglichen Regeln die eingeführt wurden, ob es der Absturz von Evergr. Lande ist, oder selbst der Ukraine Kri.eg, all dies sind Ereignisse von denen viele vermutet haben: jetzt gehts aber los! (Letzteres hat sich natürlich niemand gewünscht, trotzdem wurde es als einer der möglichen Katalysatoren benannt).
Da der gewünschte Effekt aber leider ausgeblieben ist, kein Squeeze sondern eher eine sehr lange Talfahrt, der Preis immer weiter in den Keller geht, das Depot immer kleiner wird, kann man nachvollziehen, dass viele gefrustet sind.
Einen ganz wichtigen Punkt den ich finde: Genau wie bei jedem anderen Gefühl darf Frust da sein. Ein Gefühl verstärkt sich nur noch mehr, wenn man es versucht wegzudrücken. D.h. wenn man beobachtet wie Frust aufkommt, dann: wahrnehmen, sich selber erlauben den Frust auch fühlen zu dürfen. Denn jedes Gefühl das da ist, hat auch seine Berechtigung.
Jetzt kommt der etwas problematischere Bereich, nämlich die Frage: was ist der nächste Schritt nach dieser Wahrnehmung? Wie gehe ich danach damit um?
Für diejenigen die etwas reflektierter sind, und versuchen wollen ihre Wahrnehmung etwas zu erweitern, die können sich fragen: wieso sind andere weniger frustriert, oder noch mehr, manche sogar gelassen?
Das Ganze kann 3 Gründe haben: Zum einen haben sie vielleicht eine kleinere Summe investiert, wirklich nur das, was ihnen beim Verlust nicht weh tun würde. Dann wäre der Grund, dass man selbst zu viel investiert hat, mehr als man selber verkraften würde bei einem Verlust.
Oder zum anderen, ein weiterer sehr wichtiger Punkt: mehr Wissen bzw. Glaube an die Sache. Sie haben sich so sehr in die Materie eingelesen, sie sind derartig überzeugt von der ganzen Bewegung, sie sehen nicht nur das Depot sondern das Prinzip dahinter, nämlich die einmalige Chance dass sich eine Gruppe aus den 99 proz. denen das System immer zum Nachteil war, zusammengetan hat, um den 1 proz. endlich die Stirn zu bieten und die Korruption aufzudecken. Das ist ein Event wie es das so wahrscheinlich nicht noch mal geben wird. Dabei spielt es dann auch keine Rolle mehr wo der Preis ist oder wie lange es dauert, dann hierbei geht es um etwas Größe.eres als man selbst.
Der letzte Punkt ist ein recht banaler Grund oder eben auch nicht. Denn selbst wenn es einem nicht um die Sache geht, und es wirklich..nur.. darum gehen sollte, dass man einen guten bis sehr guten finanziellen Gewinn macht, dann kommt das Thema Selbstvertrauen bzw. Selbstsicherheit ins Spiel. Zeigen tut sich das praktisch darin, dass man eine Entscheidung getroffen hat, und zu dieser steht, egal was dabei raus kommt. Konkret auf unsere Situation bezogen würde sich das so äussern: Ja ich habe investiert, ja mein Depot ist blutrot, aber ich habe mich dazu entschieden also ist es nun mal so. Trotzdem darf sich auch Frust ab und zu zeigen, der hat auch seinen Platz. Wahrnehmen, Erlauben, alles gut. Dann sich vielleicht wieder die DD durchlesen.
Ganz ehrlich, ich bin auch seit 1,5 Jahren dabei, ich vergesse auch manchmal vieles aus der DD weil ich auch nicht sooo tief in der Materie bin wie viele andere aus der Gruppe hier. Und sich das wieder ins Gedächtnis rufen kann tatsächlich helfen.
Ja gut, viele der erhofften Katalysatoren haben nicht zu dem erhofften Ergebnis geführt, aber vieles von dem was hier prophezeit wurde was passieren wird, ist auch eingetroffen. Nur mal als Beispiel, wie sehr die Ma.instream Medien versuchen AMC schlecht zu reden nach wie vor, und zwar immer und immer wieder. Aber hat jemand die Anleger versucht zu warnen was Cre.dit Suisse angeht? Seltsam, oder? Und dann versucht auch noch CS während der Preis ihrer Aktie weiter sinkt noch vor AMC zu warnen. Was ist denn das fürn Film? Oder aber, dass den bösen AMC Anlegern die Schuld gegeben wird, dass wir die Wirtschaft gegen die Wand fahren. Weil während wir eine (wertlos) Aktie halten und nicht verkaufen wollen, die Aktie trotzdem weiter am fallen ist ins bodenlose (ähh…wie jetzt?), noch dazu die Aktien anderer, viel kleinerer Kinoketten am steigen ist, fahren wir also die Wirtschaft an die Wand..interessant, erzähl mir bitte mehr, spannende Geschichte.
Sorry wenn ich mich jetzt wiederhole, aber alleine das sollte man sich doch mal auf der Zun.ge zergehen lassen. Auf der einen Seite die Artikel in den Medien, die uns, die Anleger davor warnen wie schlecht doch die Aktie ist, wir sollten sie unbedingt verkaufen zu unserem eigenen Schutz. Natürlich schreiben sie das aus reinem Altru.ismus, weil sie um unser Geld besorgt sind. Gleichzeitig die Artikel die uns die Schuld geben weil wir diese wertlose Aktie halten (bei gleichzeitigem Kursfall immer weiter) und wir würden damit die Wirtschaft zers.tören. Kannste dir nicht ausdenken diese Clo.wn-Show.
Um noch mal auf den Frust zurück zu kommen: Frust über die Korruption, das Gefühl gegen einen übermächtigen Gegner nicht anzukommen, ja. Aber dann bitte nicht schreiben: Es tut sich einfach gar nichts. Vorschlag, schreibt doch: Ich bin frustriert darüber, wie viele der HF bis jetzt davonkommen und tun und lassen können was sie wollen. Ich bin frustriert weil mein Depot rot ist. Ich finde, so was sollte man in einer Gruppe auch teilen dürfen, denn geteiltes Leid ist halbes leid. Ich würde auch mal behaupten, dass das mitunter das Hauptanliegen hinter solchen Posts ist. Man möchte in seiner Wut, in seinem Schmerz und in seinem Ärger gesehen werden. Man möchte hören bzw. lesen: ich verstehe dich so gut, ich fühl mich auch schei.sse deswegen. Das Gefühl damit nicht alleine zu sein, gesehen zu werden, das hilft einem immerhin ein bisschen in dieser schwierigen Zeit.
Aber schreibt bitte nicht, dass ihr frustriert seid, weil nichts passiert. Denn es passiert eine Menge. Es fangen an Köpfe zu rollen. Nicht nur beim guten Sam von FTX, auch der liebe Gary scheint so langsam ins Fadenkreuz einiger einflussreicher Personen zu kommen, die nicht so amüsiert sind über seine Bemühungen. Auch wenn wir nicht wissen wohin das führt, aber schaut euch doch mal um: Die Hütte brennt. Und zwar überall. Der Aktienmarkt, Krypto, Immobilen, einfach alles. Ja ich weiss, das sagen wir schon lange, aber jetzt mal ohne Witz, wenn das stimmen sollte mit den Milliarden von AMC Token über FTX (weiss die genau Zahl nicht mehr) oder dass die verdeckten Staatsschulden der USA 3-4 mal so hoch sind wie offiziell angegeben, dann ist dieses Kaninchenloch tiefer als es uns jegliche Vorstellungskraft erlaubt. Was bedeutet, dass dieser Megaknall nicht dazu führen darf, dass das komplette System dermaßen crasht nach Jahrzehnten !!!! der Korruption, dass alles komplett den Bach runter geht. Dann hätten wir von unseren Millionen übrigens sehr wahrscheinlich auch nichts mehr. Und da kommt wieder die Theorie von dem Managed Event ins Spiel, die unter dem Aspekt absolut Sinn macht. Das Ganze muss irgendwie einigermaßen kontrolliert werden damit die Weltwirtschaft nicht komplett in sich zusammenbricht.
Vergesst doch bei all dem was passiert folgendes nicht: Wir Retailer halten. Bis auf die paar Daytrader (ja die gibt es) halten alle, dazu gibt es so viel ich weiss genügend Zahlen die das belegen. D.h. der Preis ist manipuliert. Es ist absolut egal welche Zahl ihr da sehr, ob das 6 oder 16 Dollar sind. Klar würden wir uns alle besser fühlen, wenn wir wieder bei 40-50 Dollar sind, aber deswegen sind wir noch nicht hier, oder? Je mehr wir uns auf deren Psychospielchen einlassen, desto niedriger werden wir verkaufen wenn wir wieder im grünen Bereich sind. Wollt ihr die echt mit einem blauen Auge davon kommen lassen? Nach all dem?
Also nur mal damit man es sich bildlich vorstellen kann: die veräppeln die komplette Welt mehrere Generationen lang, führen Firmen in den Bankrott durch illegales shorten, erschaffen Aktien aus dem nichts, missbrauchen den Dar.kpool bis ins unendliche und haben 2008 dafür gesorgt, dass unzählige Familien ihr komplettes Hab und Gut verloren haben und mit absolut nichts, aber auch gar nichts da standen. Das sind Menschliche Schicksale, Existenzen die komplett zerstört wurden dadurch. Stellt euch einfach mal den Schmerz in deren Gesichtern vor, wie Eltern ihren Kinder versucht haben unter Tränen zu erklären, dass sie kein Dach mehr über dem Kopf haben und nicht wissen wie es weiter geht. Wo die nächste Mahlzeit herkommen wird. Wie viele von denen wirklich in der Obdachlosigkeit gelandet sind. Oder noch schlimmer, deren kompletter Wille gebrochen wurde die Hoffnung auf ein lebenswertes Leben haben zu dürfen. Ich würde mal behaupten uns geht es da relativ gut im Vergleich, auch wenn der Blick ins Depot schmerzt, aber wollen wir denen wirklich die Milliarden illegaler Aktien für 50 oder 100 Dollar zurück geben? Nach all dem?
Ich für meinen Teil will das nicht, und ich bin froh Teil dieser Bewegung zu sein. Wenn der Preis den ich zahlen muss ein ungutes Gefühl ist, zu wissen dass ich gerade offiziell einen Verlust von 80proz. habe..okay. Kann ich mit leben. Hab ich mich dazu entschieden. Denn es darf beides sein: Ärger und Frust darüber wie die Situation gerade ist, und trotzdem (oder gerade deswegen) auch der Trotz, das als Antrieb zu nehmen denen die Stirn zu bieten. Die sind lange genug damit davon gekommen, aber jetzt reicht es endgültig. Apes together strong!
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