Uğur Şahin im Interview: „Die Grenzen von mRNA sind die Grenzen der Biologie“ Von Sascha Zoske 23.09.2021, 05:56 FAZ https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/bio…
In dem Interview berichtet US von den seit 2017 erfolgten Fortschritten in Sachen individualisierter Krebstherapie und das diese beim Menschen tatsächlich anwendbar sei. In Sachen schwarzer Hazutkrebs wurde mit auf den jeweiligen Patienten zugeschnittenem Impfstoff gearbeitet und es wurde eine starke Immunantwort erzeugt und der Krebs gin bei einigen Patienten zurück.
"An der Studie hatten 13 Patienten teilgenommen, die in den zwei Jahren zuvor 27 metastatische Rezidive, also wiederauftretenden Krebs, gehabt hatten. Nachdem sie den Impfstoff bekommen hatten, gab es insgesamt nur noch drei Metastasen. Das Risiko eines Rückfalls ist bei diesen Patienten dramatisch zurückgegangen. Bei einigen Patienten haben wir auch gesehen, dass Immunzellen den Tumor zerstören." (Zitat aus dm Artikel)
2018 habe man dann eine Phase-2-Studie mit eben solchen Patienten begonnen und werde diesbezüglich im Jahre 2022 Resultate liefern. Ferner wurden weitere Studien zu Prostatakrebs, Dickdarmkrebs und Hals-Nasen-Ohren-Tumoren gestartet. Innerhalb dieser Studien erfolgt ein Vergleich zwischen den etablierten und den mRNA-Impfstofftherapien.
Es wird weiter darüber berichtet, dass eine Studie zum Bauchspeicheldrüsenkrebs in Kooperation mit dem Memorial Sloan Kettering Cancer Center laufe. Ferner wisse man heute, dass es eine größere Anzahl von Tumoren gibt, die für Immuntherapie geeignet seien. Dass sind u.a. Brust-, Blasen-, Magen- und Leberkrebs.
Beim Dickdarmkrebs sei man noch nicht soweit, dass man immuntherapeutisch an das Thema herangehen könne, sei hier aber sehr zuversichtlich.
Im weiteren Verlauf wird ein wenig die Funktion des Systems erläutert. Im Kern gehe es um Erkennungsmerkmale - die für jeden Tumor eines Patienten einzigartig sind - auf den jeweiligen Krebszellen. An Hand dieser Merkmale können Immunzellen diese erkennen. Dass dann aber nur, wenn die Therapie individuell zugeschnitten wird. Hierfür bedarf es vieler präziser Informationen zum jeweiligen Tumor. Vor allem sei die umfangreiche Information zur der Bekämpfung der Leukämien relevant.
Diese gesammelten personenspezifischen Merkmale können dann zusammengebaut werden wie in einem Baukastensystem - das stelle die Plattform dar. Dadurch, dass man Proben zu den unterschiedlichen Krebsarten aus der gesamten Welt erhalte, die Daten dazu aus der sequenzierten DNA herausfiltere und in ein "ML werfe", kann die Eigenschaft des jeweiligen Tumors erarbeitet werden. Bis zum versenden der individualisierte Impfstoff Dosis dauere 4 - 6 Wochen. (Anm.: schon heute, dass fand ich besonders beeindruckend).
Im Kern sorge der individuelle Impfstoff dafür, dass der Patient Immunzellen generiert, die dann den Tumor angreifen. Klargestellt wird, dass selbst ein "kleiner" Krebs mehr als 1.000.000.000 Zellen erhalte. Man müsse hier mit mehreren Spritzen, die erst engmaschig und dann weitläufiger verabreicht werden, arbeiten. So erprobe man das seit Jahren, einige Patienten die an dieser Studie teilnehmen, seien seit zwei Jahren frei von Kerbs.
Fortgeschrittener Krebes habe Hunderte Milliarden Krebszellen, dort könne man so nicht arbeiten. Daher wird herausgestellt, dass die Methode kombiniert werden müsse. Z.B. beginne man nach einer Operation oder einer klassischen Therapie (Chemo, Strahlen), also immer dann wenn die Anzahl der Krebszellen reduziert werden konnten, so dass die gabe der mRNA-Impfung Sinn mache.
Losgelöst vom Krebs führt US dann aus, dass die Grenze der mRNA Therapie die Biologie selbst sei. Man lerne sehr viel in Punkto Grundlagenwissen, man müsse Wissenschaftsfelder übergreifend arbeiten. Im Kern gehe es darum, den biologischen Mechanismus zu verstehen und diesen dann zu beeinflussen. Prinzipiell dauere es Jahrzehnte um Medikamente zu entwicklen. Das könne man zwar verkürzen, aber nicht mit der Entwicklugszeit der Corona-Impfstoffe vergleichen.
Der Artikel liegt hinter einer Paywall. Es lohnt sie diese zu bezahlen!
|