Marktteilnehmer sowie deren Kurzsichtigkeit führen bei Small Caps immer wieder zu erheblichen Kursbewegungen.
Übergeordnet und für die Aktionäre von Relevanz ist zunächst die Umsatzentwicklung. Diese hat sich positiv entwickelt. Daneben muss darauf geschaut werden, wie sich die Kostenstruktur verändert hat: Möglichkeit a) Sie ist unterproportional gestiegen -> positiv zu werten, denn es bleibt mehr hängen Möglichkeit b) Sie ist parallel zu den Umsätzen angestiegen -> neutral bis negativ zu werten, da die Mehrerlöse von den Mehrkosten gefressen werden Möglichkeit c) Sie ist überproportial gestiegen -> negativ zu bewerten, hier würde ich dann sofort die Reißleine ziehen
Wenn ich es beim Überfliegen richtig gesehen habe, sind die Materialaufwendungen, die Personalaufwendungen und die sbA leicht rückläufig und das Finanzergebnis konstant geblieben. Die Veränderung im Konzernüberschuss muss also andere Gründe haben. Möglichkeit c) fällt also weg. Genauso Möglichkeit b). Was sind nun die Gründe für das schwächere Halbjahresergebis?
1. Stichtagsbezogenene Währungsumrechnungen von TEUR -227 (VJ TEUR 102), Delta TEUR 329 2. Impairment in Höhe von TEUR 427 ( VJ TEUR 0), Delta TEUR 427 3. Veränderung der Position Bestandsveränderungen von TEUR -576 (VJ TEUR 3.665) Delta TEUR- 4.241
D.h. es wurden Bestände abgebaut, die im Vorjahreszeitraum aufgebaut wurden. Die Gesamtleistung ist somit leicht rückläufig gewesen. Würde ich jetzt nicht zu hoch bewerten und bei meiner Analyse außen vor lassen. Was jedoch das Ergebnis in Höhe von etwas über TEUR 750 belastet, sind die Punkte 1 und 2 mit insgesamt 750 TEUR. Ohne diese Effekte wäre das Konzernergebnis gestiegen. Punkt ist ist ärgerlich aber vom Unternehmen nicht ohne weitere Anstrengungen zu verhindern. Hier muss man entweder weiteres Personal einstellen, dass sich im Bereich Hedge Accounting auskennt (i.d.R. sind diese Mitarbeiter nicht gerade günstig), oder die Lage hinnehmen, wie sie nun einmal ist. Im Vorjahr hat es dazu geführt, dass etwas über 100 TEUR mehr im Ergebnis hängengeblieben ist. Geht also in beide Richtungen für uns Aktionäre. Punkt 2 ist ärgerlich, aber i.d.R. eine Sache von Seltenheitswert und cashneutral. Finde ich aber gut, dass Unternehmen auch mal den Mut haben, ihre immateriellen Vermögensgegenstände abzuwerten. Ich arbeite selbst für eine der Big4 Prüfungsgesellschaften und in diesem Bereich sind die Unternehmen bzw. deren Lenker selten gewillt, etwas zu unternehmen. Da beißt man häufig auf Granit. Nichtsdestoweniger ist es für uns Aktionäre erst einmal ein Ärgernis.
Fazit: Operativ ist das Unternehmen Berentzen weiterhin auf einem guten Weg. In 12 Monaten beim nächsten Halbjahresbericht sollten bei Annahme eines konstanten Umsatzes und keinem neuen Impairment unter dem Steich über 400 TEUR mehr hängen bleiben. Dann wundern sich wieder alle Marktteilnehmer über das tolle Halbjahresergebnis. Zumal dann auch noch die Zinsen der Anleihe wegfallen und im besten Fall die Währung uns Aktionären wieder in die Karten spielt.
Tja, so kurzsichtig ist der Markt mittlerweile geworden. Ich bleibe weiterhin Aktionär und freue mich schon auf die euphorischen Kommentare in 12 Monaten. Jetzt ist erst einmal klar, dass die Basher aus ihren Löchern hervor kriechen (alles bekannte Foristen, die wie die Schmeißfliegen von einem Sch***haufen zum Nächsten fliegen, je nachdem, wo die Nachrichtenlage gerade dürftig ist). Im nächsten Jahr sind sie dann verschwunden.
Man sieht sich! Bleibt dem Unternehmen treu! Ich tue es schon alleine aus meiner geografischen Nähe zum Unternehmen.
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