Kicky, sehr interessanter Artikel, v. a. auch der zweite Teile zu den Auswirkungen auf die marokkanische Politik in der Westsahara! https://www.heise.de/tp/features/...a-Einschnitte-drohen-7205996.html
Das Problem der Nachbarn Marokko und Algerien
Doch auch, was die Gaslieferungen aus Spanien betrifft, sitzt Marokko inzwischen derart auf dem Trockenen, dass der autokratische König in fast weinerlichem Ton bekundet, die Beziehungen zum Nachbarn normalisieren zu wollen.
Wie Telepolis berichtete (siehe: Algerien stoppt Gaslieferungen Richtung Spanien), war ein Vertrag zwischen Algerien und Marokko im vergangenen Jahr ausgelaufen, weshalb über die Pipeline Maghreb-Europa auch kein Gas mehr nach Spanien und Portugal fließt, damit Marokko sich nicht illegal dort bedienen kann.
Dabei wäre es so einfach, die Beziehungen zwischen den nordafrikanischen Nachbarstaaten zu normalisieren. Marokko müsste nur seinen Krieg mit den Saharauis in der Westsahara beenden, in dem bisweilen sogar algerisches Gebiet bombardiert wird.
Marokko müsste endlich das von der UNO geforderte Referendum über die Unabhängigkeit durchführen, das in 30 Jahren Waffenstillstand mit der Polisario gezielt hintertrieben wurde.
Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die spanischen Sozialdemokraten gegen alle Parteien im Land auf das falsche Pferd gesetzt haben, als sich die Regierung im Frühjahr auf die Seite Marokkos in der Westsahara-Frage geschlagen hat. Berichtet wurde an dieser Stelle aber auch, dass man im grünen Baerbock-Außenministerium ebenfalls "völkerrechtliche Prinzipien" für eine dubiose grüne Wasserstoff-Strategie billig verkauft und dafür die Gasversorgung noch stärker aufs Spiel setzt. Der politische Einsatz von Überwachung
Interessant ist, dass man inzwischen in Washington gemerkt hat, dass es keine gute Idee ist, Algerien immer weiter in Richtung Russlands zu treiben. Algerien, das inzwischen in die Brics-Staaten aufgenommen werden will, führt demnächst an der Grenze zu Marokko mit Russland ein Militärmanöver durch.
Die USA, die unter Trump plötzlich die Richtung vorgaben und die Souveränität Marokkos über die Westsahara anerkannt haben, rudern inzwischen zurück. Die Biden-Regierung hat zwar den Beschluss nicht zurückgenommen, aber das große Manöver "African Lion", das seit 18 Jahren in Marokko durchgeführt wurde, wurde nun abgeblasen.
Die dauernden Aggressionen gegen die Westsahara hätten den Ausschlag gegeben, heißt es. Damit deutet sich ein Schwenk in der US-Politik an. Noch 2021 beteiligten sich am größten US-Militärmanöver in Marokko auch Soldaten aus Marokko, Tunesien, dem Senegal, aber auch aus Großbritannien, Brasilien, Kanada und den Niederlanden. (Ralf Streck)
|