Ceconomy hat einen Vorstand voller Kurzzeitkräfte
Mittwoch, 19.12.2018 16:36 von Handelsblatt
Erst muss der Finanzchef von Ceconomy schlechte Nachrichten verkünden. Dann rechnet er mit dem alten Management von Media-Markt-Saturn ab.
Es ist eine groteske Pressekonferenz, die Ceconomy da am Mittwoch abhält: Einen richtigen CEO hat das Mutterunternehmen der Elektronikkette Media-Markt-Saturn seit dem Rauswurf von Pieter Haas nicht. Die Zahlen stellt Noch-CFO Mark Frese vor, dessen Abgang seit der Trennung von Haas Mitte Oktober auch schon feststeht und der noch bis Silvester die Stellung hält.
Sein gerade ernannter, ebenfalls interimistischer CFO-Nachfolger Bernhard Düttmann, der vom Aufsichtsrat in den Vorstand wechselt, ist bei der Veranstaltung in Düsseldorf nicht zu sehen. Ein Unternehmen ohne Kopf.
Der Grund für die Personalprobleme sind die schlechten Nachrichten, die Frese kurz vor seinem Abschied noch verkünden muss: Das Ergebnis von Ceconomy ist um knapp 20 Prozent auf knapp 400 Millionen Euro eingebrochen. Die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr fällt aus.
Frese nutzt seinen letzten Auftritt für eine Abrechnung. Der 54-jährige gebürtige Stuttgarter, der seit 2012 bei der früheren Metro (Metro Aktie) schon Finanzvorstand war, kritisierte „die Prognosefähigkeit des ehemaligen Managements von Media-Markt-Saturn“. Sie führte zu Gewinnwarnungen und zur Trennung von Konzernchef Haas.
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