Es ist nicht feige, wenn man auf eine Drohung das Weite sucht und auf einen Konflikt verzichtet. Es gibt viele Situationen im Leben, da ist ein solches Handeln durchaus von Weisheit geprägt, z.B. wenn mir ein Hooligan Schläge androht, ist es definitiv klug, nicht das Duell zu suchen, sondern die Flucht zu ergreifen.
Doch bei einem solchen Konflikt geht es um nix außer der eigenen Gesundheit. D.h. wenn ich flüchte, hat das keine negativen Konsequenzen, weder für mich, noch für Dritte.
In anderen Situationen, z.B. beim Angriffskrieg der russischen Armee gegen die Ukraine sieht es anders aus, hier hätte es zwar nicht für mich, aber definitiv für Dritte ein Nachgeben existenzielle Konsequenzen.
Auf den Konflikt mit dem Hooligan übertragen, wäre es eine Situation, in du als Betrachter siehst, wie der Hooligan einen Passanten zusammenschlägt. Wenn ich nun einfach wegschaue und den Passanten sich selbst überlasse, so ist das feige. Und genau um diese Feigheit geht es, dass Menschen einfach wegschauen und argumentieren, der Passant möge sich doch einfach zusammenschlagen lassen und am Boden liegen bleiben, dann hat er eine realistische Chance zu überleben. Ob er dann querschnittsgelähmt ist, interessiert dann natürlich nicht, Hauptsache er lebt noch. Und wenn er nicht mehr lebt, dann ist er halt selbst Schuld, warum musste er sich auch mit dem Hooligan anlegen und zur Wehr setzen.
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