Wenn alles so kommt wie beim Gipfel beschlossen, wird der Niedergang Europas verzögert, kommt dann aber mit ungeheurer Heftigkeit. Man kann nicht mit einer nun beschlossenen Politik des "easy credit" eine Schuldenkrise bekämpfen: es geht nämlich - das kann man nicht oft genug wiederholen - nicht um eine Liquidätskrise, sondern um eine Solvenzkrise. Wenn sich nun, wie in Brüssel beschlossen, Banken über den ESM rekapitalisieren können, so wandert das Risiko von haftenden Einzelländern zur großen europäischen Haftungsgemeinschaft. Man wird dann sehr schnell realisieren, daß die Mittel des ESM bei weitem nicht ausreichen, und dann geht das Spiel wieder von vorne los. Schulden bleiben Schulden - daran hat der EU-Gipfel nichts geändert. Für den weiteren Kursverlauf von EURUSD entscheidend ist nun die EZB-Sitzung am Donnerstag. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (0,25%) ist eingepreist, reicht aber nicht, um den Märkten weitere Impulse zu verleihen. Da muß schon etwas kommen wie ein neues LTRO oder andere unterstützende Maßnahmen - andernfalls droht eine veritabler Abverkauf. In dieser Woche wird sich zeigen, ob der Anstieg in EURUSD nachhaltig war. Heute zumindest zeigt die Gemeinschaftswährung bereits Schwäche, die Entscheidung fällt aber wohl am Donnerstag mit der EZB. Ich bleibe skeptisch für den Euro und gehen mittelfrsitig von einem drastischen Abverkauf aus, wenn die Zone 1,2400/40 nach unten gebrochen wird.
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