Studie zur Energiewirtschaft
Stromkonzerne erwirtschaften Rekordgewinne
Die großen deutschen Stromkonzerne haben trotz der Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr hohe Gewinne eingefahren. Das geht aus einer Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes hervor, die im Auftrag von Bündnis 90/Die Grünen erstellt wurde. Der Studie zufolge, die tagesschau.de vorliegt, summierte sich der Profit der drei Konzerne E.ON, RWE und EnBW allein 2009 auf 23 Milliarden Euro.
Erträge vervierfacht
Strommasten Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Strom fließt immer: Rekordgewinne durch Energie. ]
Seit 2002 hätten die drei Unternehmen mehr als 100 Milliarden Euro Gewinn erzielt. In diesem Zeitraum hätten sich die Erträge vervierfacht. 2010 steuern die drei Konzerne der Studie zufolge auf ein neues Rekordergebnis zu. Allein im ersten Halbjahr 2010 hätten die Unternehmen 15 Milliarden Euro Gewinn erzielt. RWE, das die Gewinne der Stromerzeugung getrennt benennt, erreiche eine Rendite auf das eingesetzte Kapital von 26,6 Prozent. Zusätzlich könnten die drei Energiekonzerne durch die von der Bundesregierung geplante Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke mit Einnahmen von 70 Milliarden Euro rechnen.
Mangelnder Wettbewerb?
Grünen-Bundestagsfraktionschef Jürgen Trittin und seine Stellvertreterin Bärbel Höhn sagten der "Frankfurter Rundschau", die "astronomischen Kapitalrenditen" könnten nur mit mangelndem Wettbewerb erklärt werden. Die Gewinne durch die Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke sei ein in der deutschen Wirtschaftsgeschichte einmaliges Geschenk. Der Chef der Monopolkommission, Justus Haucap, sagte der Zeitung: "Die enormen Gewinne überraschen nicht. Es gibt keinen funktionsfähigen Wettbewerb bei der Energieerzeugung in Deutschland, das wurde durch die Laufzeitverlängerung für die Kernkraft noch einmal verfestigt."
Der Energieexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel, sagte: "Der Wettbewerb auf dem deutschen Stromerzeugungsmarkt ist eine Farce." Die Energieriesen verfügten über mehr Marktmacht als vor der Liberalisierung vor gut zehn Jahren. "Das ist vor allem auf Versagen der Politik zurückzuführen, die nicht ausreichend für Wettbewerb gesorgt hat", sagte Krawinkel.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/studiestromkonzerne100.html -----------
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