Tja Jinko2013 das ist eine Frage die ich dir nicht abnehmen kann.
Man kann zwar lange darüber diskutieren ob jetzt Canadian Solar ein China-Solaris ist oder nicht, für mich ist Canadian ein China-Solaris, auch wenn die ihren Stammsitz in Kanada haben. Zum einen produziert Canadian Solar bis auf die Kanada-Modulproduktion alles in China und zum anderen besteht das 4 köpfige Management zu 75% aus Personen mit chinesischer Herkunft.
Ohne Frage Canadian ist sicher wesentlich breiter aufgestellt wie Jinko im Projektgeschäft, aber dafür wird auch Canadian an der Börse aktuell mehr als doppelt so hoch bewertet wie Jinko.
Ich habs schon mal vor ein paar Wochen geschrieben, sobald Jinko genaue Details bekannt geben wird wie der YieldCo umgesetzt wird muss man Jinko ohnehin fundamental anders bzw. neu bewerten. Sobald der YieldCo umgesetzt wird, wird Jinko ihre gebauten Solarkraftwerke nicht mehr umsatz- und gewinnneutral auf ihre Bilanz nehmen, sondern dann werden die gebauten Solarkraftwerke sehr zeitnah an den YieldCo verkauft und das heißt dann deutlich höhere Umsätze und natürlich höhere Gewinne. Wobei man dann aber die sehr hochmargigen Stromumsätze (Beruttomarge bei ca. 55%) dagegen rechnen muss.
Der geplante Jinko-YieldCo wird große Auswirkungen auf die Aktie haben, da bin ich voll überzeugt davon. Die Schulden werden drastisch reduziert und die Umsätze werden Ruck Zuck hochgehen. Ist jetzt halt die Frage was wird der YieldCo an Cash rein bringen und wieviel wird Jinko an dem YieldCo selbst in Besitz halten ? Das alles kann ich nicht bewerten bzw. einschätzen.
Aktuell dürfte es wohl sicherer sein bei Canadian drin zu sein als bei Jinko. Canadian wird sicher recht gute Q3-Zahlen vorlegen aufgrund ihres margenstarken Projektgeschäftes, während Jinko eher mittelmäßige Q3-Zahlen bringen dürfte, denn die niedrigen chinesischen Modulpreise und auch die US-Strafzölle werden wohl nochmals Spuren bei der Q3-Bruttomarge hinter lassen haben wie es in Q2 schon der Fall war.
Ich bin bei Jinko wieder seit 20,65 $ drin (die 10% Verlust aus meinem 25 $-Trade von Anfang Oktober mit Jinko gilt es wieder gut zumachen) und bei Canadian bin ich in der letzten Woche wieder rein zu 29,80 $. Bei Jinko ist mein Investitionsvolumen höher, weil ich rd. 30% meiner derzeitigen Jinko-Aktien bei um die 24,50 $ verkaufen möchte und weil mein Wiedereinstiegspunkt sehr nahe an der sehr amrkanten 20 $-Chartmarke gelegen hat. Sollte Canadian ihre 200-Tageslinien überwinden, dann bin ich fest davon überzeugt, dass Jinko ihre 200-Tageslinien auch weider angreifen wird. Dann würden wir hier durchaus von einem kurzfristigen Kurspotential von um die 20% reden. Danach muss man weiter sehen was die Q3-Zahlen und die Q4-Guidance dem Jinko-Kurs bringen werden. Schwierig das einszuchätzen.
Kurzfristig schaue ich jetzt erstmal auf heute Abend was die amerikanische Notenbank zu vermelden hat und wenn von da nichts großartig Negatives kommen sollte, dann bin ich fest überzeugt davon, dass volatile und mit einem doch hohen Risiko behafteten Aktien wieder gekauft werden.
Die heutige Meldung von Q-Cells ist echt interessant. Die scheinen wohl jetzt ihre Modulfertingungskapazitäten ihren Zellfertigungskapazitäten anzupassen. Q-Cells lässt ja rd. 70% ihrer Module derzeit noch bei Flextronics in Malaysia und bei Hanwha SolarOne in China bauen. Ab 2016 will man offenbar alle Module selbst bauen die man verkauft. Ist darum interessant, weil halt viele aktuell der Meinung sind, dass die Modulproduktion außer Haus besser ist, weil man zum einen flexibler ist und die auch billiger ist. Ich für meinen Fall bin der Meinung, dass eine komplette vertikale Produktion, also Wafer-, Zell- und Modulfertigungskapazitäten in etwa auf gleicher Größe wie es Jinko hat, die bessere Variante ist wie z.B. die von Canadian Solar oder Trina Solar, weil meiner Einschätzung nach die Wafer- wie auch Zellfertigungskapazitäten in 12 bis 18 Monaten knapp werden. Es sieht jedenfalls derzeit danach aus.
Canadian Solar:
Waferkapazitäten: 0,2 GW (Ende 2013: 0,2 GW) Zellfertigungskapazitäten: 1,6 GW (Ende 2013: 1,6 GW) Modulfertigungskapazitäten: 3,0 GW (Ende 2013: 2,4 GW)
Trina Solar:
Waferkapazitäten: 1,7 GW (Ende 2013: 1,4 GW) Zellfertigungskapazitäten: 3,0 GW (Ende 2013: 2,5 GW) Modulfertigungskapazitäten: 3,8 GW (Ende 2013: 2,8 GW)
Jinko Solar:
Waferkapazitäten: 2,5 GW (Ende 2013: 1,5 GW) Zellfertigungskapazitäten: 2,0 GW (Ende 2013: 1,5 GW) Modulfertigungskapazitäten: 3,0 GW (Ende 2013: 2,0 GW) Man sieht bei dieser Aufstellung, dass Canadian eigentlich so gut wie alle Wafer einkauft, großteils bei GCL Poly. GCL Poly hat ihre Waferkapazitäten in diesem Jahr von 10 auf 14 GW deutlich ausgebaut. Damit dürfte GCL-Poly bei den Si-Modulen einen Anteil von satten 30% haben. Damit hat GCL Poly eine riesen Marktmacht. Das ist derzeit noch nicht das Problem, aber wer weiß schon so genau was in einem Jahr sein wird. Soll jetzt nicht unbedingt negativ zu Canadian sein, aber man sollte den Sachverhalt schon im Auge behalten, denn höhere Waferpreise werden sich bei Canadian recht schnell niederschlagen.
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